Jede*r Held*in braucht einen „Sidekick“. Das sind die Nebenfiguren, die den Hauptcharakter begleiten, als Comic Relief, um Humor in die Geschichte einzubringen, oder als Berater*innen und Vertraute in ihren Abenteuern.
Oft dienen Sidekicks dazu, die Stärken des Hauptcharakters zu betonen, indem sie Schwächen ausgleichen und die Held*innen bei der Lösung ihrer Probleme unterstützen. Der Sidekick kann auch als moralischer Kompass oder als Stimme der Vernunft dienen.
Bekannte Beispiele für Sidekicks sind Dr. Watson für Sherlock Holmes, Robin an der Seite von Batman, Tinkerbell bei Peter Pan oder Samweis Gamdschie, der treue Freund Frodos in Herr der Ringe. Manchmal sind diese Nebenfiguren so stark, dass sie zum eigentlichen „Star“ der Show werden.
Hier sind also unsere Lieblings-Sidekicks auf Netflix:
Rittersporn aus The Witcher
Rittersporn (gespielt von Joey Batey) ist ein Barde, der den Hexer Geralt von Riva auf seinen Abenteuern in The Witcher begleitet. Jaskier, wie er im Original heißt, ist ein lebhafter und extrovertierter Charakter, der für seinen Humor, seinen Charme und sein musikalisches Talent bekannt ist. Rittersporn hat Schlag bei Frauen (und Männern) und flirtet gerne, was ihn immer wieder in Schwierigkeiten bringt. Trotz seines lockeren und sorglosen Auftretens beweist Jaskier, wenn es darauf ankommt, seinen wahren Wert als Freund von Geralt. Neben dem oft sehr ernsthaften, grüblerischen Hexer sorgt Sidekick Rittersporn für humorvolle Momente in der Serie – und für Ohrwürmer, die uns noch lange begleiten. Reichet Gold eurem Hexer!
Nimona aus Nimona
In der Netflix-Comic-Verfilmung ist Nimona mehr als nur der namenstiftende Star der Geschichte. Die flippige Gestaltwandlerin drängt sich dem in Ungnade gefallenen Ritter Ballister Boldheart geradezu auf. Sie will sein „Sidekick für den Rachefeldzug sein“ und avanciert mit ihren vielfältigen Transformationen – mal Monster, mal Hai, mal männlich, mal weiblich – dabei ganz nebenbei zur Ikone der transgeschlechtlichen, queeren Bewegung: Sei das, was immer du sein willst!
Matthew aus The Sandman
Matthew ist ein sprechender Rabe, der Dream, auch bekannt als der Sandmann oder Morpheus, als treuer und zuverlässiger Begleiter in The Sandman dient. Matthew war ursprünglich ein Mann namens Matthew Cable, der starb und in einen Raben verwandelt wurde. Als Rabe ist Matthew in der Lage, mit Dream zu kommunizieren, er ist Dreams Vertrauter und Bote. Im Laufe der Serie steht er Dream oft mit Rat und Tat zur Seite und unterstützt ihn. Matthews Charakter fügt der Handlung Witz zu, aber immer mit einer ordentlichen Prise Zynismus. Er hat einen trockenen Sinn für Humor und fungiert auch als Stimme der Vernunft inmitten der fantastischen und surrealen Ereignisse der Serie. Matthews Interaktionen mit anderen Figuren, sowohl menschlichen als auch übernatürlichen, bieten Einblicke in die Welt der Träume und die Komplexität des Sandman-Mythos.
Charles Boyle aus Brooklyn Nine-Nine
Charles Boyle (Joe Lo Truglio) ist New Yorker Detective in Brooklyn Nine-Nine. Er ist ein liebenswerter und enthusiastischer Polizist, etwas tollpatschig und unbeholfen. Der Sidekick von Hauptfigur Detective Jake Peralta unterstützt diesen bei seinen Abenteuern und Ermittlungen. Boyle ist unerschütterlicher Optimist, hat eine Vorliebe für exotische Lebensmittel und kocht gerne, obwohl seine kulinarischen Kreationen selten gelingen. Der Sidekick ist hier ganz klar für die komödiantischen Einlagen zuständig.
Morty aus Rick and Morty
Morty Smith ist in der Zeichentrickserie Rick and Morty ein gewöhnlicher Teenager, er ist schüchtern, nervös, hat wenig Selbstvertrauen. Der Enkel und Handlanger des exzentrischen Wissenschaftlers Rick Sanchez wird von seinem Großvater oft in Abenteuer hineingezogen. Morty ist moralischer und sensibler als Rick und hinterfragt die ethischen Folgen ihrer Handlungen. Im Laufe der Serie wird Morty allmählich selbstbewusster und kompetenter. Morty nimmt oft die Perspektive des Zuschauers ein und kommentiert die aberwitzigen, meist düster-komischen Situationen. Er bildet einen Kontrast zu Ricks zynischem Charakter. Morty verleiht der Serie ein Element der Empathie.
Thing aus Wednesday
Der wohl ungewöhnlichste Sidekick ist das eiskalte Händchen (Thing im Original) in Wednesday. Es ist eine abgetrennte Hand, die eigenständig agiert. Thing ist klein, schnell und geschickt. Es kann verschiedene Aufgaben erledigen und kommuniziert durch Klopfzeichen oder Gesten. Thing unterstützt Wednesday, streitet aber auch mal mit ihr und trägt zur schrulligen und unkonventionellen Atmosphäre der Geschichten bei.
Saul Goodman aus Breaking Bad
Saul Goodman (Bob Odenkirk) ist der Anwalt von Protagonist Walter White in Breaking Bad. Saul hat einen schrägen Stil, lockere Umgangsformen und fragwürdige moralische Standards. Er ist ein sogenannter „Ambulance Chaser“(also ein Anwalt, der Unfallopfern nachjagt) und spezialisiert auf Strafverteidigung. Saul wird oft von Klient*innen mit zweifelhaftem Ruf engagiert, ist eine Art „Anwalt der Unterwelt“, der sich mit Kriminellen und Drogenhändlern einlässt. Er hat einen ausgeprägten Sinn für Humor und ist clever und kreativ, wenn es darum geht, seinen Klient*innen aus Schwierigkeiten herauszuhelfen.
Aufgrund der Beliebtheit der Figur und des Erfolgs von Breaking Bad bekam die Figur eine eigene Spin-off-Serie, Better Call Saul, in der die Vorgeschichte von Saul Goodman erzählt wird. Vom Sidekick zum Protagonisten – eine steile Karriere.
Titus aus Unbreakable Kimmy Schmidt
Titus Andromedon (Tituss Burgess) ist ein schwuler Broadway-Darsteller, der mit großem Ego, theatralischer Art und seinen melodramatischen Ausbrüche die namensgebende Protagonistin aus Unbreakable Kimmy Schmidt auf Trab hält und sie bei ihrem Neustart im Leben unterstützt. Dabei führt Titus immer wieder skurrile Motivations-Gesangsnummern auf. Titus nimmt im Verlauf der Serie immer größeren Raum ein, der Charakter entwickelt sich, bekommt mehr Tiefe. Titus Probleme mit seiner Karriere und romantischen Beziehungen rücken stärker in den Vordergrund. Nie verliert der Sidekick dabei seine Funktion als Comic Relief.
Netflixwoche Redaktion
