„Die bisher beste!“ - Anya Chalotra, Joey Batey und Freya Allan im Interview über Staffel 3 von The Witcher

In zwei Dingen waren sich Anya Chalotra (Yennefer von Vengerberg), Joey Batey (Rittersporn) und Freya Allan (Prinzessin Ciri) im Interview mit Netflixwoche besonders einig: Die dritte Staffel von The Witcher ist die bisher beste und Fringilla ist absolut großartig. Außerdem verraten sie, was das Publikum von ihren Charakteren erwarten kann, mit welchem Cast-Mitglied sie gern mal Rollen tauschen würden und welchem Monster Joey ähnlich sieht.

Netflixwoche: Worauf kann sich das Publikum in Staffel 3 am meisten freuen?

Anya Chalotra: Es gibt mehr Momente aus den Büchern und ich freue mich sehr, dass die Fans das zu sehen kriegen. Ich weiß, wie wichtig ihnen das ist. Diese Staffel ist die bisher beste, muss ich sagen.

Freya Allan: Das sehe ich genauso.

Joey Batey: Absolut.

Anya Chalotra: Das ist ein ziemliches Statement, aber das glaube ich wirklich.

Die Dynamik zwischen Rittersporn und Yennefer hat sich zuletzt ein wenig verändert. Werden wir mehr von ihrer neuen Freundschaft sehen?

Joey: Ab und zu, ja. Ich liebe es, mit Anya zu arbeiten, es ist so einfach. Jede unserer Szenen kommt ganz natürlich zustande und ich fühle mich mit ihr am wohlsten.

Anya: Immer, wenn ich mit dir drehe, kommt es zu diesem Punkt, an dem wir beide uns ansehen und fragen: „Alles gut?” Und das ist so ein Moment, an dem wir so richtig durchatmen können.

Joey: Weil ich die ganze harte Arbeit mache.

Anya (lacht): Genau, ich muss gar nichts mehr machen. Ich denke, Rittersporn und Yennefer haben ein starkes Band zwischen ihnen, obwohl sie so unterschiedlich sind. Sie verstehen einander.

Freya: Ich liebe es, den beiden zuzusehen. Ihre Bindung fühlt sich so unausgesprochen tiefgehend an. Das finde ich wirklich süß – vor allem, weil sie so unterschiedlich sind und gemeinsam so viel erlebt haben.

Ciri war bisher allen möglichen Mächten ausgeliefert. Ständig wird sie von irgendjemandem verfolgt …

Freya (lacht): … wem sagst du das?!

Dennoch nimmt sie nun selbst ihr Schicksal in die Hände, statt immer nur das Mädchen in Not zu sein. Wie war es, dieses Wachstum zu spielen?

Freya: Dieser Teil von ihr kam ganz natürlich zustande. Im Grunde war er immer da, sie hat nur die Erlaubnis gebraucht, ganz sie selbst zu sein und ihr eigenes Ding zu machen. Es war also an der Zeit, dass wir Ciri so sehen – ihre Unabhängigkeit, ihr freies Denken. Wie sie kämpft und wie sie die Welt sieht. Auch wenn sie etwas idealistisch und vielleicht sogar naiv ist. Aber sie hat Weitblick. Jetzt ist die Frage, wohin dieser sie führt und wie er sich mit ihren Erlebnissen verschiebt. Ihre Perspektive ändert sich zum Ende hin dramatisch. Es gibt ein paar einschneidende Wendepunkte; sogar Ciris letzter Satz wird sehr bedeutsam sein.

Wir haben Rittersporn als Narr kennengelernt, der vor allem für Humor sorgt, …

Joey: … als Barde, nicht als Narr.

Freya(lacht)

Joey: Ihr hört, manchmal kommt er einfach raus.

Freya: Da meldet sich direkt sein Seriencharakter zu Wort.

Freya Allan spielt Prinzessin Ciri. „Es war an der Zeit, dass wir Ciri so sehen – ihre Unabhängigkeit, ihr freies Denken“, sagt sie.

… aber in der letzten Staffel kam auch seine mutige Seite zum Vorschein. Werden wir mehr von Rittersporn, dem Helden, sehen?

Joey: Er hält sich auf jeden Fall für einen Helden.

Anya: Er hält sich für DEN Held.

Joey: Rittersporn denkt absolut, dass er die Hauptfigur ist. Er hat auf jeden Fall eine mutige Seite. Ich habe mit unserer Showrunnerin Lauren [Schmidt-Hissrich] gesprochen, wie Rittersporn sich in Kampfszenen einbinden lässt. Ursprünglich stand in ihrem Skript, dass er sogar ein bisschen in die Action involviert ist. Ich habe mich bemüht, ihn davon abzuhalten, irgendjemandem Schaden hinzuzufügen. Stattdessen wollte ich mir seine Fähigkeit, Menschen zu retten, zunutze machen – aber eher auf die leise Art. Und davon gibt es ein paar Momente in der kommenden Staffel, in denen Rittersporn im Hintergrund seine Arbeit macht. 
Das mag nicht so cool sein wie Magie (deutet zu Anya) oder Schwertkampf (deutet zu Freya), aber irgendjemand muss ja im Abseits rumrennen und sich um die kleineren Charaktere kümmern (lacht). Das ist Rittersporns Bereich. Er hat inzwischen ein bisschen was erlebt und kennt seine Rolle in solchen Situationen. Er sorgt sich wirklich um jedes Lebewesen. Und bei Konflikten wird er nicht untätig rumsitzen und zusehen.

Freya: Ich denke, für Ciri bist du ein Held. Das meine ich ernst.

Joey (lacht): … nur weil ich für dich ein Held bin.

Freya (lacht ebenso): Genau, ich bin total voreingenommen. Nein, im Ernst. Ihr echter Held ist Geralt. Und Yennefer natürlich. Aber Rittersporn bietet ihr Ablenkung und Erleichterung. Alles andere ist so belastend und du gibst ihr Leichtigkeit, die trotzdem bedeutungsvoll ist.

„Rittersporn denkt absolut, dass er die Hauptfigur ist. Er hat auf jeden Fall eine mutige Seite“, sagt Joey Batey.

Wie mächtig Yennefer ist, hat sie immer wieder unter Beweis gestellt, doch in der letzten Staffel musste sie einen herben Rückschlag wegstecken. Anya, wird die Zauberin in dieser Staffel wieder zeigen, wie viel politischen Einfluss sie nehmen kann?

Anya: Sie findet durch alle Staffeln hinweg heraus, wo genau ihre Macht liegt. Durch ihre Verwandlung und durch den Verlust ihrer Magie merkt sie, dass ihre Macht von innen kommt. Es sind die Beziehungen in ihrem Leben, durch die sie sich mal mehr und mal weniger mächtig fühlt. Die neue Familie, die sie durch Ciri hat, hilft ihr, wirklich zu verstehen, was ihre wahre Stärke ist. In dieser Staffel denkt sie nicht mehr nur an sich selbst. Sie hat jetzt eine größere Bestimmung.

Gab es Momente beim Lesen des Skripts, die euch überrascht oder geschockt haben?

Batey: Fans der Bücher wissen, dass es auf der Insel Thanedd einen Ball geben wird. Sowohl in der Serie als auch in der Romanvorlage ist das eine wunderbare Geschichte, die sowohl interessant als auch seltsam ist. Wie diese Szenen geschrieben wurden, hat mich wirklich positiv überrascht. Das haben sie meisterhaft gemacht.

Freya: Ja, das sehe ich genauso.

Wobei hattet ihr während des Drehs gemeinsam den meisten Spaß?

Joey: Das war nicht unbedingt eine Szene, aber wir haben etwa 4 Uhr morgens im Wald gedreht. Unsere Charaktere treffen sich dort wieder. Das war das erste Mal, dass wir seit ein paar Wochen wieder zusammen gedreht haben.

Freya: Das war anstrengend.

Joey: Es war eine super anstrengende Nacht. Und obwohl wir fix und alle waren, waren wir total euphorisch. Wir haben gelacht und waren richtig albern drauf. So haben wir uns gegenseitig motiviert.

Freya: Das haben wir wirklich. Vor allem du.

Anya Chalotra sagt über Yennefer von Vengerberg: „In dieser Staffel denkt sie nicht mehr nur an sich selbst. Sie hat jetzt eine größere Bestimmung.“

Wenn ihr einen Tag lang mit einem anderen Cast-Mitglied Rollen tauschen könntet: Wer wäre das und warum?

Joey: Ich glaube, ich weiß deine Antwort (sieht zu Anya).

Anya: Erzähl!

Joey: Ich will nicht mansplainen.

Anya: Nun sag schon!

Joey: Tissaia?

Anya: Ich wusste, dass du das sagen wirst.

Joey (lacht): Hab ich recht?

Anya: Nein, es wäre Geralt.

Joey: Verdammt. Geralt?

Anya: Ich würde liebend gern mehr Kampfszenen haben.

Joey: Stimmt, das wäre dein Ding.

Freya: Ich liebe Fringilla!

Joey: Ja!

Anya: Sie ist perfekt!

Freya: Sie ist sowas von großartig, ich will gar nicht sagen, dass ich sie spielen könnte. Mimi Ndiweni ist wirklich perfekt als Fringilla. Aber es ist ihre Performance, die dafür sorgt, dass ich sie spielen wollen würde. Wie sie das macht, finde ich brillant. Und Cahir! Er hat eine komplexe Persönlichkeit.

Joey: Für mich wäre es definitiv Yennefer.

Und zum Schluss: Was ist euer liebstes Monster?

Joey (sieht zu Freya): Du hast eines aus der ersten Staffel.

Freya: Das … Ich weiß nicht, wie man das nennt.

Joey: Hirikka.

Freya: Hirikka, genau. Das Joey-Lookalike.

Monster? Monster! Hirikka überzeugt den Cast.

Joey (lacht): Sie findet, ich sehe aus wie ein Monster.

Freya: Du hast das sogar zuerst gesagt und außerdem ist es ein süßes Monster. Es hat große Augen, also nimm’s als Kompliment auf.

Anya: Es gibt ein Sandmonster in der dritten Staffel. Und das ist ziemlich cool.

Netflixwoche Redaktion

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