Was ist Bändigen? Die Welt von Avatar erklärt

Achtung: Dieser Artikel enthält erhebliche Spoiler zu Figuren und Handlung der Netflix-Serie.

Seitdem Avatar: Der Herr der Elemente auf Netflix gestartet ist, führt der titelgebende Protagonist Aang (Gordon Cormier) Fans durch eine riesige fantastische Welt. Vier Nationen bevölkern die Fantasy-Serie: die Luftnomaden, das Erdkönigreich, die Wasserstämme und die Feuernation. Eine Fähigkeit spielt in jeder Nation eine riesige Rolle: das Bändigen.

Bestimmte Bürger*innen jeder Nation können ihr jeweiliges Element „bändigen“, also es auf eine bestimmte Weise manipulieren. „Das Bändigen darzustellen hat einfach so viel Spaß gemacht. Ich bin nach Hause gegangen und habe nonstop geübt“, so Cormier gegenüber Netflix. „Am Set habe ich zwischen den Aufnahmen geübt. In meinen Pausen habe ich geübt. Es wurde zu etwas, das ich einfach gemacht habe, wann immer ich konnte.“

Hier versuchen die Darsteller*innen gemeinsam mit dem Showrunner Albert Kim und dem leitenden Produzenten und Regisseur Jabbar Raisani, alle Fragen zum Bändigen zu beantworten.

Was ist Bändigen in Avatar: Der Herr der Elemente?

„Bestimmte Menschen können die Elemente mit einer Kraft manipulieren, die als ‚Bändigen‘ bekannt ist“, erklärte Kim gegenüber Netflix. Feuerbändiger können Feuer, Luftbändiger Luft, Erdbändiger Erde und – du hast es erraten – Wasserbändiger Wasser bändigen.

In der Welt von Avatar ist nicht jeder ein Bändiger. Aber diejenigen, die die angeborene Fähigkeit haben, können trainieren und ihre Kräfte potenziell stärken.

Als wir zum Beispiel die junge Wasserbändigerin Katara (Kiawentiio) kennenlernen, hat sie ihre Fähigkeiten nur im Geheimen geübt und ist noch eine blutige Anfängerin. „Das Einzige, was sie wirklich über das Wasserbändigen weiß, ist, dass sie eine Wasserbändigerin ist. Aber sie ist in ihrem kleinen Dorf von Nichtbändigern umgeben. Deshalb ist sie etwas unsicher, weil sie nicht viel über diesen Teil von sich weiß“, sagte Kiawentiio gegenüber Netflix. Im Laufe von Staffel 1 lernt Katara mehr darüber, wer sie ist, und damit auch über ihre Fähigkeit, Wasser zu bändigen.

Zu Beginn der Serie weiß Katara (Kiawentiio) noch nicht, was sie mit ihren Kräften alles anstellen kann.

Feuerlord Ozai (Daniel Dae Kim), der Herrscher der Feuernation, hat jedoch schon immer eine starke Verbindung zu seinem Feuerbändigen gehabt. „Für ihn bedeutet die Fähigkeit, Feuer zu manipulieren: zu bezwingen, zu unterwerfen, auszulöschen, zu zerstören. Das ist eine ziemlich große Sache für Ozai“, sagte Daniel Dae Kim gegenüber Netflix.

Welche Kampfsportart inspirierte das Bändigen in Avatar: Der Herr der Elemente?

„Alle vier Bändigungs-Disziplinen basieren auf realen Kampfsporttechniken. Daher mussten wir sicherstellen, dass wir diese Stile nicht nur beherrschen, sondern auch die Philosophie dahinter verstehen“, erklärt Albert Kim.

Das Feuerbändigen ist vom nördlichen Shaolin-Kung-Fu inspiriert; das Wasserbändigen hat seine Wurzeln im Tai Chi; das Erdbändigen basiert auf dem bodenständigen Kampfkunststil aus den südlichen Provinzen Chinas, der auf Chinesisch als Nanquan bekannt ist –  insbesondere Hung Ga oder Fut Gar Kung-Fu. Und Cormier studierte Bagua und Wushu, um das Luftbändigen zu lernen.

Jeder Art des Bändigens basiert auf unterschiedlichen und realen Kampfsportarten.

Raisani arbeitete eng mit dem Stuntkoordinator von Avatar, Jeff Aro, zusammen, um die einzelnen Bändigungsstile zu entwickeln. „Beim Luftbändigen sind die Handflächen weit offen und die Bewegungen kreisförmig, während beim Feuerbändigen die Bewegungen viel härter und linearer sind“, sagt Raisani. Erdbändigen ist „wuchtig“, so Raisani weiter, und Kiawentiio sagte, Wasserbändigen sei „fließend“.

Dallas Liu, der den feuerbändigenden Prinz Zuko darstellt und jahrelang Karate gelernt hat, ist stolz darauf, das Endprodukt all dieser harten Arbeit in Avatar zu zeigen. „Alle Actionsequenzen, in denen ich das Bändigen zeige und coole Saltos mache, habe ich selbst gemacht. Es war ein Riesenspaß“, sagte er gegenüber Netflix.

Wie hat der Cast das Bändigen gelernt?

Die Darsteller von Avatar nahmen vor der Produktion an einem sechswöchigen Bootcamp teil, um ihre Bändigungsfähigkeiten kameratauglich zu machen. Dort lernten Cormier, Kiawentiio und Liu die nötige Kampfsportdisziplin für ihren Bändigungsstile.

„Gordon musste sofort loslegen und ein Meister seines Elements werden“, erzählt Kiawentiio. Schließlich ist Aang zwar dazu bestimmt, als Avatar jedes Element zu perfektionieren, aber zu Beginn der Serie ist er nur ein erfahrener Luftbändiger. „Ich bin wirklich froh, dass meine Figur als Anfängerin begann und ich nicht perfekt sein musste“, fügte Kiawentiio hinzu.

Wie hat das Team das Bändigen zum Leben erweckt?

Der Weg, das Bändigen zum Leben zu erwecken, war lang und von viel Zusammenarbeit geprägt. Sobald die Stunts feststanden, musste das Visual-Effects-Team entscheiden, wie sich die Elemente durch den Raum bewegen sollten. Dabei stützten sie sich auf Anhaltspunkte in der realen Welt.

„Beim Feuerbändigen geht es darum, dass es sich weniger so anfühlt, als würde etwas brennen, sondern eher so, als würden sie das Feuer beschwören, mit Rauch, Funken und Verformung“, sagt Raisani.

Um diesen Effekt zu erzeugen, ließen sich Raisani und VFX-Supervisor Marion Spates von Flammenwerfern inspirieren. Denn Feuerbändiger „bewegen das Feuer auf eine Art und Weise, die viel Kraft erfordert“, so Raisani. Glücklicherweise hatten die beiden bereits Erfahrung mit Flammenwerfern aus einer anderen Netflix-Serie. „Wir haben beide an Stranger Things gearbeitet, wo es in Staffel 4 eine ganze Flammenwerfer-Sequenz gab, also hatten wir viele Referenzen zur Hand“, sagte Raisani.

Die Inspiration für das Feuerbändigen waren Flammenwerfer.

Das Luftbändigen stellte das Team vor eine besondere Herausforderung, da man Luftbewegungen nicht wirklich sehen kann. Zum Glück fand Spates die Lösung. Zunächst ließ er sich von den F-22-Flugzeugen und der Wärmeverzerrung inspirieren, die durch deren Nachbrenner entsteht. „Wir haben uns daran angelehnt, um eine unserer Hauptzutaten zu erhalten“, sagt Spates.

Aber das war noch nicht genug. Um noch mehr Bewegung zu suggerieren, haben sie dafür gesorgt, dass Aangs Luftbändigen alle natürlichen Elemente in seiner Umgebung aufnimmt, wie den Sand in seinem Kampf mit König Bumi (Utkarsh Ambudkar) in Episode 4. „Wir können den ganzen Sand einfach nach oben ziehen, was dem Luftbändigen um ihn herum Dimensionalität verleiht“, so Spates.

Das Wasserbändigen war auch „wirklich schwierig“, so Raisani gegenüber Tudum, „weil man versucht, Wege zu finden, um Wasser Dinge tun zu lassen, die innerhalb der Welt der Physik, die wir täglich um uns sehen, sehr unnatürlich sind.“ Wie zum Beispiel Kataras Wasserpeitsche.

Damit das Wasserbändigen für das menschliche Gehirn überzeugend aussieht, versuchten sie, die Schwerkraft aufrechtzuerhalten, weshalb man einige Tropfen fallen sieht, während das Wasser in der Luft ist. Und sie sorgten dafür, dass es auch eine Strömung gibt. „Wir haben auch festgestellt, dass sich das Wasser ohne Strömung – man sieht eine spiralförmige Bewegung – sehr statisch und röhrenförmig anfühlt und anfängt, wie Gelatine auszusehen. Aber wenn man das Wasser durchfließen lässt, kann man das Gefühl von Wasser in Bewegung erhalten.“

Beim Bändigen hört das Wasser nie auf zu fließen.

Erdbändigen erforderte visuelle Effekte, die das Material schwer zu bewegen erscheinen ließen. „Wir haben mit der Idee gespielt, dass sie, wenn sie Felsbrocken aus der Erde holen, die bereits vorhandenen Elemente verdichten“, erklärt Raisani gegenüber Netflix. Denn es sollte nicht so aussehen, als würden die Felsbrocken einfach unter der Oberfläche darauf warten, nach oben gezogen zu werden.

Alle vier Elemente kommen in einem der herausragenden Momente von Staffel 1 zusammen: Als der Geist von Avatar Kyoshi (Yvonne Chapman) Aangs Körper übernimmt und in Episode 2 gegen die Feuernation kämpft. Chapman – die während der Dreharbeiten auf Kisten stand, um den Größenunterschied zwischen Avatar Kyoshi und dem kleinen Aang zu verdeutlichen – sah in dieser Szene bereits wie eine Kriegerin aus. Aber das VFX-Team und Raisani beschlossen, sie noch eindrucksvoller erscheinen zu lassen, indem sie ihr erlaubten, alle vier Bändigungsstile im Kampf einzusetzen. Ursprünglich sollte sie nur einen verwenden.

„Bei den Dreharbeiten hatten wir eigentlich nur das Luftbändigen im Sinn“, so Raisani, der einem der VFX-Supervisor die Idee zur Erweiterung der Sequenz verdankt. „Als wir uns entschlossen hatten, alle Elemente einzubeziehen, überlegten wir uns: ‚OK, wie stellen wir die einzelnen Formen vor?‘ Das Erdbändigen war am schwierigsten zum Leben zu erwecken – und es ist hier zu sehen. Man sieht also, wie sie diese Felsbrocken aus dem Boden hebt und sie einfach auf alle wirft. Es gibt Felsbrocken und andere Dinge, die auf die Leute einschlagen, ohne das Dorf zu zerstören. Aber die Herausforderung bestand darin, etwas zu nehmen, das für das Luftbändigen gedreht wurde, es für alle vier Arten des Bändigens zu reimaginieren und zu versuchen, einen kohärenten Bogen zu schaffen, der jede Form des Bändigens einführt und eine Eskalation der Sequenz ermöglicht.“

Avatar Kyoshi (Yvonne Chapman) demonstriert das Bändigen aller vier Elemente.

Welchen Nationen gehört der Avatar-Cast an?

In der Serie gehören Katara und Sokka (Ian Ousley) als Geschwister dem Wasserstamm an, und Dallas Liu verkörpert Prinz Zuko aus der Feuernation. Und dann ist da noch Aang, der durch seine Beherrschung aller vier Elemente für den Frieden auf der ganzen Welt sorgen soll.

Zu welchem Element gehörst du? Hier kannst du das Avatar-Quiz machen und es herausfinden.

ARIANA ROMERO, TUDUM

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