„Ich musste erstmal heulen“: Avatar Darsteller Gordon Cormier im Interview

„Aang, du bist der Avatar. Die Feuernation beschreitet einen dunklen Pfad. Ihre Taten werfen die Welt vielleicht aus dem Gleichgewicht! Nur der Avatar, die eine Person, die alle vier Elemente meistern kann, ist in der Lage, die Welt zu retten“, sagt der Luftnomade Gyatso verheißungsvoll zu seinem zwölfjährigen Schüler. „Die Welt braucht ihren Avatar. Die Welt braucht dich, Aang.“

Aang hat Angst vor der Verantwortung. „Ich wollte nie besonders sein“, antwortet er. Doch das Schicksal hat gesprochen. Als die Feuerbändiger unter Feuerlord Ozai die Welt in Schrecken versetzen, liegt es an Aang und seinen Freund*innen, die Harmonie der vier Elemente wiederherzustellen.

Avatar – Der Herr der Elemente ist die Live-Action-Neuinterpretation der preisgekrönten Zeichentrickserie von Nickelodeon. Ein junger Cast spielt die ikonischen Hauptcharaktere in der Realverfilmung. Gordon Cormier spielt Aang, den jungen Avatar und letzten Luftnomaden. Im Interview mit Netflix erzählt er, wie er das Luftbändigen lernte und wie er sich wirklich mit Prinz Zuko versteht.

Gordon, wo steckt Aang am Anfang der Serie?

In einem Eisberg, seit einhundert Jahren eingefroren. Ganz cool, im wahrsten Sinne des Wortes. 

Aber sobald er auftaut, ist Aang ein lebenslustiger Zwölfjähriger, der eine Verantwortung trägt, um die er sich eigentlich nicht wirklich kümmern will. Doch der Avatar ist der Einzige, der alle vier Elemente – Wasser, Erde, Feuer und Luft – beherrschen und den Frieden in der Welt aufrechterhalten kann.

Es herrscht seit einhundert Jahren Krieg und die Welt ist völlig zerrüttet und verwüstet. Aangs gesamte Familie, die Luftnomaden, ist ausgelöscht. Die Feuernation hat alle Wasserbändiger des Südlichen Wasserstammes vernichtet – außer Katara. Und das Erdkönigreich ist größtenteils belagert. Aang bleibt nichts anderes übrig, als sich der Verantwortung zu stellen.

Wie vertraut warst du mit der Zeichentrickserie, bevor du die Rolle angenommen hast?

Ich hatte die Serie tatsächlich noch nie gesehen, bevor ich die Rolle bekam. Aber bis die Dreharbeiten losgingen, hatte ich sie mir dann sicher 26 Mal angeschaut... mindestens! Ich bin morgens aufgewacht und habe mir Avatar angeschaut. Dann ging ich zur Arbeit und spielte den Avatar. Ich lernte meine Texte, übte Kampfkünste, schaute mir wieder die Zeichentrickserie an und ging dann schlafen.

Wie verlief das Vorsprechen für die Rolle von Avatar Aang?

Am Anfang hatte ich keine Ahnung, was das für eine Serie war. Die Figur war ausgeschrieben als ein Zwölfjähriger namens Allen. Damals war ich gerade einmal elf Jahre alt und es gab ganz schön viel Text zu lernen. Aber nach dem ersten Casting ließen sie mich noch zweimal mit anderen vorsprechen, um zu sehen, ob die Chemie zwischen uns stimmt. Dann riefen sie an und meinten: „Wir haben auf der ganzen Welt gesucht und schon gedacht, wir finden diese Figur nie – und dann haben wir dich gefunden.“ Sie erklärten: „Weißt du, dieser Allen-Typ, für den du vorgesprochen hast, den gibt es gar nicht. Du spielst Aang in Avatar – Der Herr der Elemente.“ Ich musste erstmal heulen und sagte ihnen, dass sie mein Leben verändert haben.

„Aang, du bist der Avatar.“
Mönch Gyatso (Lim Kay Siu) erzählt Aang (Gordon Cormier) von seinem Schicksal.

Wie hast du dich auf das Bändigen der Elemente vorbereitet?

Ich war anderthalb Monate in einem Bändiger-Trainingslager. Dort lernte ich Bagua Zhang und Wushu, was im Grunde meinem Luftbändigen entspricht. Außerdem lernte ich Bewegungsabfolgen für das Wasser-, Erd- und Feuerbändigen. Aber hauptsächlich trainierte ich das Luftbändigen, weil ich zu Beginn der Serie nur das mache.

Es hat einfach so viel Spaß gemacht. Wenn ich nach Hause kam, habe ich pausenlos geübt. Am Set habe ich zwischen den Einstellungen geübt, auch in jeder Pause. Es wurde zur Gewohnheit: Ich übte einfach immer, wenn ich nur konnte.

Hast du eine Lieblings-Bändigerszene aus der ersten Staffel?

Das ist schwer. Ich würde sagen, entweder die Kämpfe in Omashu oder die Szenen mit dem Blauen Geist. Außerdem mochte ich die Stelle, an der Zuko mit einem Stab nach mir schwang und ich ihm dann den Stab zurück ins Gesicht kickte, bevor ich davon rannte. Das war lustig – nur halt nicht für Dallas.

Wie viele der Kämpfe und Stunts durftest du dann selbst machen?

Ich hab so viel gemacht, wie ich konnte. Nur wenn Aang einen Schlag ins Gesicht bekommt, sein Kopf auf den Boden kracht oder er sich rückwärts überschlägt, dann durfte ich nicht.

Wie hast du dich mit dem Cast verstanden?

Als Katara Aang zum ersten Mal begegnet, wird sie gleich zur besten Freundin, die er je hatte. Kiawentiio und ich verbindet genau so eine Freundschaft im wirklichen Leben.

Sokka ist wie ein großer Bruder, der mich hänselt und den ich zurückärgere. Wir haben so eine Art brüderliche Rivalität, aber auf spielerische Weise. So ist das auch mit mir und Ian Ousley, dem Darsteller von Sokka.

Und Feuerprinz Zuko … Aang mag ihn natürlich nicht, aber ich habe Mitgefühl für ihn und schließlich auch die Hoffnung, dass er ein besserer Mensch werden kann. Das heißt aber nicht, dass Dallas und ich wie Aang und Zuko wären. Dallas ist lustig und es herrscht keinerlei Rivalität zwischen uns.

Liebe geht durch den Magen: Aang (Gorden Cormier) versteht sich bestens mit Sokka (Ian Ousley) und Katara (Kiawentiio).

Und wer oder was ist Appa?

Appa ist mein bester Freund. Tut mir leid, Katara, aber er ist mein bester Freund. Ich hatte ihn schon bei mir, als ich klein war, und er ist im Prinzip ein 10 Tonnen schwerer, fliegender Bison, auf dem ich herumfliege und den ich in den Arm nehmen kann.

Wie war es mit dieser Konstruktion, die Appa am Set darstellt, zu drehen?

Das war echt cool. Ich trug einen Haltegurt und war oben auf ihm festgeschnallt und die ganze obere Hälfte von Appa war echt. Dann haben sie später mit visuellen Effekten die Unterseite von ihm gemacht und ihn hin- und herbewegt. Auf dem Rücken trägt er einen Sattel, aber ich saß immer auf dem Kopf – das ist so cool!

Was war das Aufregendste daran, an dieser Serie zu arbeiten?

Einfach nur Aang zu sein. Es ist so eine fantastische Rolle. Manchmal ist er total fröhlich, manchmal ist er voller finsterer Gedanken und dann ist er wieder irgendwo in der Mitte. Aang hat so viele Emotionen und seine Figur macht eine so großartige Entwicklung durch, die ich total liebe. Ich bin Aang.

Netflixwoche Redaktion

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