Das Team von Avatar beantwortet die drängendsten Fragen zum Staffelfinale

Spoilerwarnung: Dieser Artikel enthält wichtige Details zur Handlung.

Im Finale der ersten Staffel von Avatar: Der Herr der Elemente kommt es zu einem Kampf zwischen Feuer und Eis. Auf der einen Seite stehen Avatar Aang (Gordon Cormier), Katara (Kiawentiio), Sokka (Ian Ousley) und der nördliche Wasserstamm. Auf der anderen Seite die Streitkräfte der Feuernation, angeführt von Prinz Zuko (Dallas Liu), seinem Onkel Iroh (Paul Sun-Hyung Lee) und Kommandant Zhao (Ken Leung).

Die Feuernation scheint entschlossen, die Hauptstadt des Nördlichen Wasserstamms, Agna Qel'a, einzunehmen – und den Avatar ein für alle Mal zu besiegen – egal, wer auf ihrem Streben nach Weltherrschaft stirbt. Einige sind sogar bereit, die Urgewalten der Natur wie den Mondgeist zu opfern, um ihr Ziel zu erreichen.

Warum dieser Krieg? Showrunner und Produzent Albert Kim verrät, dass die Antwort komplizierter ist, als man vielleicht denkt. Der Feuerlord Zosin (Hiro Kanagawa) hat den Krieg der Feuernation mehr als 100 Jahre vor den Ereignissen von Avatar begonnen – und zwar aufgrund „seiner eigenen persönlichen Ambitionen und Pläne“', erklärt Kim. Wie wir in der Schlussszene in der Mitte des Abspanns erfahren, ist Zosins Komet, der nach dem früheren Feuerlord benannt ist, nun auf dem Weg, zurückzukehren. Aber, so erklärt Kim, nicht jeder folgt derzeit Zosins Plänen.

„Ab einem bestimmten Punkt bekommt der Krieg eine Eigendynamik und man beginnt zu vergessen, warum er überhaupt begonnen hat. Das ist eines der Themen, auf die wir anspielen“, verrät Kim im Interview. Die Feuernation mag behaupten, sie wolle eine Ära des Friedens schaffen, indem sie die Welt unter ihre Herrschaft bringt. Aber „man merkt, dass jemand wie Iroh seine eigenen Zweifel an diesen Gründen hat.“

Die Motive der Feuernation mögen zwar undurchsichtig sein – selbst für ihre eigenen Bürger*innen –, aber die Zerstörung, die sie anrichtet, ist es nicht. Am Ende der ersten Staffel von Avatar: Der Herr der Elemente ist die Stadt Omashu gefallen, eine Prinzessin geopfert und unzählige Menschen sind tot. Showrunner Kim erklärt hier jeden Schritt der Reise.

Was ist in Omashu passiert?

Die Feuernation liebt es, die Karten neu zu mischen. Während der gesamten ersten Staffel scheint es, als sei ihr Militär entschlossen, den Nördlichen Wasserstamm zu vernichten. Doch die Feuernation scheitert. Obwohl es auf beiden Seiten viele Opfer gibt, gewinnen Aang und seine Verbündeten schließlich die Schlacht.

Während die Aang-Bande die Folgen des Blutvergießens verarbeitet, bekommen die Zuschauer*innen einen Einblick in das Geschehen im Palast der Feuernation. Feuerlord Ozai (Daniel Dae Kim) offenbart, dass er nicht verärgert ist, dass seine Armee den Norden nicht erobern konnte – weil die Schlacht in Agna Qel'a eine Ablenkung war.

„Die Autoren haben mit diesem Cliffhanger wirklich gute Arbeit geleistet und ein Gefühl der Dringlichkeit geschaffen“, sagt Daniel Dae Kim im Interview. „Ich denke, das war wirklich wichtig für die Geschichte und dafür, wohin sie führen wird.“

Ozai hatte es eigentlich die ganze Zeit auf das Erdkönigreich abgesehen und seine Tochter, Prinzessin Azula (Elizabeth Yu), hat die Stadt Omashu erobert. Aangs alter Freund, König Bumi (Utkarsh Ambudkar), wird gefangen genommen. „Eine Sache, die wir in dieser Welt etablieren, ist, dass das Erdkönigreich immer noch gegen die Feuernation kämpft“, erklärt Showrunner Kim. Die Städte Omashu und Ba Sing Se des Erdkönigreichs hatten es geschafft, über ein Jahrhundert lang gegen die Feuernation „auszuharren“. Und nun wurde eine von ihnen erobert.

Am Ende der ersten Staffel von Avatar: Der Herr der Elemente gelingt es der Feuernation, die Stadt von König Bumi zu erobern.

„Das ist eine wichtige Entwicklung im Verlauf des Krieges. Es bedeutet, dass nur Ba Sing Se der Feuernation im Wege steht, bevor sie das gesamte Erdkönigreich erobert“, sagt Kim. „Es signalisiert eine Verschiebung des Machtgleichgewichts in der Welt und deutet auf eine viel größere Bedrohung für die Zukunft hin.“

Ist Azula der neuer großer Bösewicht?

Während Zuko in einem winzigen Kajak blutig aus der Schlacht von Agna Qel'a flieht, sonnt sich seine Schwester Azula am Ende von Staffel 1 im Glanz des Erfolgs. Sie ist diejenige, die die Feuernation bei der Plünderung von Omashu zum Sieg geführt hat. Das letzte Mal, als wir Azula sehen, steht sie vor jubelnden Soldat*innen der Feuernation, als das Banner der Feuernation an den Mauern der Erdnation-Metropole entrollt wird. Selbst Paul Sun-Hyung Lee, der Zuko und Azulas Onkel Iroh spielt, war von dieser Überraschung begeistert.

„Das Publikum muss immer Lust auf mehr haben!“ sagt Lee. „Ich hatte einfach Gänsehaut, als ich Lizzy als Azula sah. König Bumi liegt in Fesseln, und ich denke nur:  ‚Oh, es gibt so viele Cliffhanger!‘“

Die Prinzessin der Feuernation hat am Ende der ersten Staffel ihr Ziel erreicht.

Kim sagt, dass Staffel 1 eine Art „Vorgeschichte“ für Azula darstellt. „Fans der Originalserie werden genau wissen, zu welcher Art von Charakter sich Azula entwickeln wird“, sagt er. „Wir versuchen, diese Entwicklung in Staffel 1 ein wenig nachzuzeichnen.“ Deshalb haben sich Kim und die Autoren darauf konzentriert, „zu zeigen, wie sie in ihre Familie passt und diese komplizierte Dynamik, die zwischen ihnen besteht.“

Was genau ist Walzilla?

Obwohl sich Ozais Masterplan auf Omashu konzentriert, gab es auch in Agna Qel'a eine Menge Intrigen. Zuko, Iroh und Zhao dringen mit unterschiedlichen Zielen in die Stadt ein. Während Zuko den Avatar fangen will, gibt Zhao schließlich zu, dass er viel größere Pläne hat: Er will den Mondgeist töten und damit die Kräfte aller Wasserbändiger auslöschen. Zhao ist überzeugt, dass dieses Manöver ihn zu einer Legende machen und ihm erlauben wird, der Feuerlord zu werden.

Zum Glück für Zhao schafft er es  in der einen Nacht des Jahres nach Agna Qel'a, in der der Mondgeist und der Meeresgeist, in der Geisteroase als Koi-Fische Gestalt annehmen. Zhao benutzt das Messer von Avatar Kuruk (Meegwun Fairbrother), um den Mondgeist zu töten, was den verbleibenden Ozeangeist in Rage versetzt. Aang verschmilzt mit Hilfe seiner Avatar-Fähigkeiten mit dem Geist und erschafft ein brandneues Geschöpf, das das Avatar-Team liebevoll Walzilla nennt.

„Wir wussten, dass wir ein episches Finale brauchen, das in der Erschaffung dieser Kreatur gipfelt“, sagt Kim. „Wir haben also alles getan, was wir kreativ tun konnten, um diese Geschichte aufzubauen und sie wie den unvermeidlichen Abschluss von Aangs Handlungsbogen in Staffel 1 zu präsentieren.“

Das Team wollte, dass Walzilla jeden in Angst und Schrecken versetzt, aber auch die emotionalen Aspekte der Kreatur in den Mittelpunkt stellen. „Die Bürger des Wasserstamms verneigen sich aus Respekt, die Soldaten der Feuernation fliehen vor Angst“, erklärt er. Und dann sind da noch die Reaktionen von Aangs Freund*innen, die entsetzt sind, dass er an Walzilla verloren gegangen ist. „Katara möchte Aang unbedingt erreichen“, sagt Kim. „So kann sie hinter diese schreckliche Kreatur blicken und sehen, wer im Mittelpunkt steht: nämlich ihr Freund – und sie muss ihn retten.“

Die Kraft der Freundschaft bringt Aang zurück zu Katara, Sokka, Appa und Momo. Nun ist Aang bereit, seinen Weg als Avatar fortzusetzen.

Ist Commander Zhao tot?

Die Spannungen zwischen Prinz Zuko und Commander Zhao sind während der gesamten Staffel 1 hoch. Ihre Feindseligkeit gipfelt in einem Streit während der Schlacht von Agna Qel'a. Zwischen den Feuerstößen verrät Zhao, dass Zukos Mission, den Avatar zu finden, „ein Schwindel“ war und Azula die ganze Zeit über Zhaos Verbündete war, um Zuko zu untergraben. Als Zhao dann versucht, Zuko zu töten, rettet Iroh seinen Neffen. Iroh setzt Zhao in Flammen und stürzt ihn ins Wasser. Aber ist Zhao wirklich tot?

Commander Zhao schreckt nicht davor zurück, die Urgewalten aus dem Gleichgewicht zu befördern.

„Zhaos Bogen in Staffel 1 ist definitiv zu Ende“, sagt Kim. „Als Bösewicht ist er besiegt worden. Was sein endgültiges Schicksal angeht, bleibt es ein wenig offen. Es soll ein kleines Geheimnis sein.“

Was ist Zosins Komet?

In der Zwischensequenz teilt Ozais spiritueller Berater, der Große Weise (François Chau), dem Feuerlord mit, dass sich ein seltenes kosmisches Ereignis ankündigt. Eine Darstellung eines Kometen erscheint über dem Globus des Großen Weisen. Dies ist Zosins Komet und er kehrt „bald“ zurück. Er ist nach dem Feuerlord benannt, der den Krieg vor über 100 Jahren begonnen hat.

Ist der Komet gut für die Feuernation? Ist er schlecht? Nun, um Azula zu zitieren, die eigentliche Frage ist: „Was kommt als nächstes?“

Ariana Romero, TUDUM

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