Reggaeton-Star Karol G bringt die Street-Cred zu Griselda

In der neuen Serie über die Kartellchefin Griselda Blanco spielt Reggaeton-Superstar Karol G die rechte Hand der Drogenhändlerin. Dafür tauscht sie ihr ikonisches pinkes Haar gegen einen Retro-Pony ein.

Auch mit 67,6 Millionen Followern bleibt Karol Gs Instagram-Bio einfach: BICHOTA SEASON.

Die kolumbianische Sängerin prägte den Begriff in ihrem Track Bichota aus dem Jahr 2020. In dem Song gibt sie dem puertoricanischen Slang-Wort „bichote“  ​– womit sonst einflussreiche Drogenhändler gemeint sind – einen eigenen Spin. In Karol Gs Track geht es jedoch weniger um Drogen, sondern vielmehr darum, Frauen zu ermutigen, die Welt mit ihrer harten Arbeit zu beeinflussen – und dabei gut auszusehen.

Die Hymne hat mit ihrem Text eine Bewegung ausgelöst. Aber lange bevor Bichota überhaupt ein Wort war, hat Griselda Blanco diesen Lebensstil bereits gelebt.

Sofía Vergara schlüpft in Griselda in die Hauptrolle und arbeitete als leitende Produzentin. Es ist nur passend, dass Karol G in der Dramaserie eine ihrer engsten Vertrauten spielt.

Karol G spielt Carla in Griselda

Im neureichen Miami der 70er- und 80er-Jahre ist Griselda Blanco eine alleinerziehende Mutter, entschlossen, eines der profitabelsten Kartelle der Geschichte aufzubauen. Mit ihrem aufgestylten Gefolge von Frauen, darunter Carla, steigt die skrupellose Griselda an die Spitze der Branche – und verdient sich den Titel „die Patin“.

Karol G dominiert die Latin-Charts mit ihren Reggaeton- und Trap-Hits. Von Bad Bunny bis Nicki Minaj hat die Singer-Songwriterin mit einigen der größten Namen der Musikbranche zusammengearbeitet. Für Griselda kommt sie jetzt mit den Produktionsteams hinter Narcos und Narcos: Mexico zusammen und tauscht als Carla ihr ikonisches pinkes Haar gegen einen Retro-Pony ein.

„Wir haben Sofía und jetzt auch Karol G, beide kolumbianische Superstars und unglaubliche Künstlerinnen“, sagen der Regisseur und leitende Produzent Andrés Baiz und sein Co-Schöpfer und leitender Produzent Eric Newman gegenüber Netflix. Das Duo hat bereits eine Reihe von Musik-Sensationen in ihre Serien gecastet, wie zum Beispiel Bad Bunny in Narcos: Mexico. Dieses Mal verdanken sie es dem leitenden Produzenten Luis Balaguer, dass sie Karol G an Bord holen konnten. „Luis sagte eines Tages beiläufig: ‚Hey, wie wäre es, wenn wir Karol G für die Serie engagieren würden?‘“, erzählt Newman.

„Sie hat der Serie eine ganz besondere Authentizität und Energie verliehen.“

Regisseur Andrés Baiz über Karol G

In der Limited Series trägt Karol G einen Vintage-Look mit übergroßer Sonnenbrille, neutralen Tönen und einer Zigarette in der Hand. „Es hat Spaß gemacht, mit ihr zu arbeiten, und sie war am Set sehr bescheiden. Sie hat der Serie eine ganz besondere Authentizität und Energie verliehen“, sagt Baiz. Griselda ist ihr Schauspieldebüt.

Während der sechs Episoden der Serie schwört Carla Griselda die Treue, glänzt aber auch auf ihre eigene Art, mit ihrer lässigen Attitüde und bissigen Sprüchen. „Sie hat ihre Rolle geliebt, weil sie eine Außenseiterin ist. Sie kommt aus Medellín, also fiel es ihr leicht, jemanden von dort darzustellen“, erzählt Baiz.

Newman fügt hinzu, dass Karol G der Figur von Carla sogar ihren eigenen Stempel aufgedrückt hat, indem sie bestimmte Ausdrücke aus dem Drehbuch änderte und Schimpfwörter hinzufügte, die sich für ihre Figur authentisch anfühlten.

Karol G spielt Carla, die rechte Hand der Kartellchefin und Drogenhändlerin Griselda Blanco.

Abgesehen von ihrer Verbindung zu Medellín haben Karol Gs Reggaeton-Wurzeln auch einen großen Einfluss auf die Serie. „Wie Rap-Musik in Amerika, kommt Reggaeton aus Vierteln, in denen das bestehende Machtsystem nicht von der Polizei oder der politischen Maschinerie gesteuert wird“, erklärt Newman. „An vielen dieser Orte – vor allem in Puerto Rico, wo ein Großteil dieser Musik herkommt – gab es schon immer die Tradition, dass es Viertel gibt, die von Bossen geführt werden. In Narcos und auch in Griselda versuchen wir, diese Dynamik zu verstehen: Zu wem gehen die Leute, die nicht zur Polizei gehen können? Und was hält diese Dinge zusammen, diese Orte, diese Nachbarschaften, diese Organisationen?“

Im Kern beleuchtet Griselda die politischen und gesellschaftlichen Faktoren, die die Figuren dazu bringen, das zu tun, was sie tun. Baiz fügt hinzu: „Im Reggaeton findet man politische oder aktivistische Texte. Im Fall von Karol G geht es um weibliche Ermächtigung – sie ist einfach la Bichota.“

PHILLIPE THAO, TUDUM

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