So wurden Appa und Momo in Avatar zum Leben erweckt

Ein gigantischer Himmelsbison fliegt durch die Wolken, neben ihm dreht ein fliegender Lemur Loopings: Hier erfährst du, wie Appa, Momo und andere fantastische Kreaturen für die Live-Action-Verfilmung von Avatar – Der Herr der Elemente mit Puppen und CGI geschaffen wurden.

Achtung: Dieser Artikel enthält Spoiler für die erste Staffel von Avatar – Der Herr der Elemente.

„Es ist so cool!“

So fasst Gordon Cormier, der Darsteller von Aang in Avatar – Der Herr der Elemente, das Erlebnis zusammen, auf dem 10-Tonnen-schweren Himmelsbison Appa durch die Lüfte zu reiten.

Aber wie viel von Aangs Reise auf Appas Rücken ist wirklich passiert? Der leitende Produzent Jabbar Raisani beschreibt den Dreh im Interview: „Am Set gab es eine Appa-Puppe in Originalgröße mit Sattel und Kopf. Die Schauspieler kletterten darauf und ritten auf sechs Meter Höhe in der Luft.“

Ian Ousley (Sokka), Kiawentiio (Katara) und Gordon Cormier (Aang) sitzen am Set auf einer riesigen Puppe von Appa, dem fliegenden Himmelsbison.

Ist Appa echt oder computeranimiert?

Beides! Einen Teil von Appas Körper am Set zu haben, den man wirklich greifen kann, hat wesentlich zur Serie beigetragen. Aber Raisani dankt auch dem Animations-Team. „Ich habe sehr eng mit dem Team zusammengearbeitet und mit ihnen gesprochen, als wären sie Schauspieler“, sagt Raisani. „Sie haben meine Notizen und Korrekturen angenommen, als wären sie Appa selbst, und stellten sie digital nach. Gordon hat eine emotionale Szene mit Appa. Am Set hat er nur mit dem Kopf der Puppe gespielt, die Emotionen in Appas Gesicht wurden erst nach der Postproduktion sichtbar.“

Aber auch wenn Appas Mimik erst in der Nachbearbeitung hinzugefügt wurde, waren die Gefühle der Schauspieler*innen während der Dreharbeiten sehr real. Ousley erinnert sich an seine besten Tage mit Appa: „Es fühlt sich an, als würde man durch die Luft fliegen, wie im Kindheitstraum.“

Sechs Meter hoch schweben Ian Ousley (Sokka), Kiawentiio (Katara) und Gordon Cormier (Aang) am Set auf dem Appa-Platzhalter vor dem Green Screen.

Was für ein Tier ist Appa?

Appa ist ein Himmelsbison. Aber vielleicht ist die bessere Frage: Wie viele Tiere ist Appa? Denn er ist eine Mischung aus einigen fantastischen und realen Tieren.

„Für Appa – eine sehr große Figur, die fliegen muss – waren Unterwassertiere die beste Referenz“, sagt Raisani. „Wir haben uns an Seekühen orientiert, wenn es darum ging, wie Appa fliegen könnte. In der Zeichentrickserie fliegt Appa oft geradeaus. Wir haben festgestellt, dass Appa, wenn er sich nicht bewegt, ziemlich steif wirkt und fast wie auf einer Achterbahnschiene fliegt. Am Ende haben wir seine Wirbelsäule in den Momenten, in denen er sich dreht, stark gekrümmt, und seine Füße bewegen sich fast wie beim Schwimmen.“

Für die Unterwasserszenen von Appa dienten Baby-Nilpferde als Referenz. „Appas Schwanz ist ein wichtiges Detail“, sagt Raisani, „also mussten wir testen, wie es aussieht, wenn Appa einfach nur atmet. Bewegt sich sein Schwanz ein wenig? Wie halten wir Appa in einer Szene lebendig, auch wenn er nichts Bestimmtes tut? Wie bewegt sich Appa? Wenn er sich bewegt, geht diese Bewegung durch seinen ganzen Körper? Hat er eine Menge Fett an sich? Ist er unter all dem Fell dünn? Wir mussten auch schauen, wie Appa aussieht, wenn wir alle Haare abnehmen, wie viel Fett Appa hat und wie dieses mit seinem Körper mitschwingt, wenn er sich bewegt.“

Gordon Cormier, der Darsteller von Aang, spielt am Set mit einer Puppe von Momo, seinem fliegenden Lemur.

Ist Momo auch echt?

„Momo wurde komplett mit visuellen Effekten erstellt“, erzählt Raisani. Die Animation der verspielten Figur, die wir herumhüpfen und Loopings fliegen sehen, basiert zwar auf Lemuren und Affen, aber in Momos Aussehen steckt viel Sorgfalt und Arbeit.

„Es hat lange gedauert, bis wir es richtig hinbekommen haben, damit es sich wie Momo anfühlt, aber auch wie etwas, das wirklich existiert“, sagt Raisani. „Wir mussten zurück zur Zeichentrickserie gehen und wirklich wissenschaftlich untersuchen, was Momo zu Momo macht. Wir mussten außerdem Inspiration in der realen Welt suchen, die wir einbauen können, um ihn zu diesem fantastischen, fliegenden Lemur zu machen.“

Momo, der kleine Lemur mit weißem Fell, hat nicht nur riesige Ohren, sondern versteckt Flügel unter den Armen.

Was für ein Tier ist Momo?

Wie Appa basiert auch Momo nicht auf einem einzigen Tier. Jedes Detail hat eine Reihe von Fragen aufgeworfen. „Wie groß die Augen? Wie sind die Augenabstände? Welche Farbe hat sein Fell? Wie strubbelig muss sein Fell werden, damit er echt aussieht?“

Raisani sagt, dass er und sein VFX-Supervisor Marion Spates sehr hart daran gearbeitet haben, den exakten Niedlichkeitsquotienten für Momo festzulegen. „Erst dann kann die Figur in jeder Szene leben, und wir müssen nicht jedes Mal umdenken, wenn wir zu einer neuen Szene wechseln“, erklärt Raisani.

Wie wurden die anderen Kreaturen in Avatar – Der Herr der Elemente erschaffen?

Auch für die anderen Wesen wurden umfangreiche Animationen verwendet. Aber immer wieder wurde während der Dreharbeiten auch mit Puppen oder Platzhaltern gespielt.

Ein Beispiel ist der Dachsmaulwurf: Am Set war er nur ein Tennisball auf einem Stock – bis das Animations-Team sein Aussehen auf dem Bildschirm kreierte. Um das Gewicht des kolossalen Maulwurfs darzustellen, insbesondere die Details seiner knurrenden Zähne, hat sich das Team an Bären orientiert.

Prinz Zuko (Dallas Liu) und Iroh (Paul Sun-Hyung Lee) fahren mit einer Kutsche, gezogen von einem Straußenpferd.

Und dann sind da noch die Straußenpferde, deren Platzhalter Stuntfahrzeuge waren. Mit einem Stuntfahrer, der sie auf einem Sitz unter den Schauspieler*innen bedient, die im Sattel obendrauf sitzen. Mit den visuellen Effekten sehen Zuschauer*innen in der Serie nur Kreaturen mit den wendigen Bewegungen eines Straußes und den donnernden Schritten eines Pferdes.

Auch für das gigantische Wasserbiest, das im Finale von Staffel 1 auftaucht, wurde viel Zeit aufgewendet. Nicht nur für die visuelle Gestaltung, sondern auch für die erzählerische Vorbereitung auf sein Erscheinen.

„Wir wussten, dass wir ein episches Finale brauchten, das mit dieser Kreatur gipfelt, an die sich die Fans des Originals sehr gut erinnern werden“, erklärt Showrunner Albert Kim. „Wir wollten ihr die gebührende Aufmerksamkeit schenken. Wir haben alles getan, was wir kreativ tun konnten, um diese Geschichte aufzubauen und sie wie den unvermeidlichen Abschluss von Aangs Geschichte wirken zu lassen. Gleichzeitig haben wir viel Zeit damit verbracht, diese Kreatur visuell zu gestalten, so dass es sich anfühlt, als wäre sie tatsächlich aus Wasser gemacht, aber vom Geist des Avatars angetrieben, sodass sie aus ihrem Inneren leuchtet – aber ihre Oberfläche ist so beweglich wie ein Fluss.“

Für alle, die nach der Serie noch mehr süße Kreaturen sehen wollen, hat Raisani einen Tipp: „Baby-Nilpferde – wenn du das noch nie gegoogelt hast, musst du das tun. Sie sind sehr niedlich.“

CHRISTOPHER HUDSPETH, TUDUM

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