Benedict Cumberbatch kann alles, nur kein Multitasking

Das ist Benedict Cumberbatch

Der anfangs eiskalte und später immer sozialere Doctor Strange aus dem Marvel-Universum, Shakespeares Hamlet und Frankensteins Monster auf der Theaterbühne, der kalkulierende Meisterdetektiv Sherlock Holmes – und nun der Glücksspieler Henry Sugar in Ich sehe was, was du nicht siehstDie Vielfalt der Rollen des Benedict Cumberbatch ist atemberaubend.

Das ist natürlich kein Zufall, der Brite will es genauso. „Sicherlich prägt mich jede Rolle auf gewisse Weise. Aber gleichzeitig versuche ich bewusst, mir Projekte auszusuchen, die sich immer wieder voneinander unterscheiden“, hat er der Frankfurter Rundschau erzählt. Ähnlichkeiten zwischen den verschiedenen Rollen oder gar zwischen den Rollen und ihm selbst finden zu wollen, erscheine ihm deswegen eher müßig.

Vermutlich wäre aber ohnehin kaum jemand auf die Idee gekommen, Cumberbatch eine geringe Wandelbarkeit vorzuwerfen. Wohl auch deswegen fliegen dem Schauspieler seit Jahren nicht nur die Herzen der Fans, sondern auch die der Kritiker*innen und Preisevergeber*innen zu. Einen BAFTA (für Patrick Melrose) und einen Emmy (für Sherlock) hat er bereits, 2015 wurde er für seine Verdienste im Bereich der darstellenden Künste zum Commander of the Order of the British Empire ernannt. Dazu kommen noch zwei Oscar-Nominierungen als Bester Hauptdarsteller, unter anderem für seine Darbietung im Netflix-Western The Power of the Dog.

Benedict Cumberbatch als Henry Sugar in Ich sehe was, was du nicht siehst.

Was bei all dem ein bisschen untergeht: Cumberbatch kann auch lustig. Immer wieder hat er in den vergangenen Jahren in Late-Night-Shows Kolleg*innen parodiert, von Sean Connery bis Jack Nicholson, von Matthew McConaughey bis Taylor Swift. Das Vulture Magazine hat ihn sogar als „neuen König der Star-Parodien“ gepriesen.

Und Cumberbatch: Hat in zahlreichen Interviews immer wieder betont, dass er sich wenig um Kritik von außen schere, egal, ob sie nun positiv oder negativ sei. Dafür tut er auch etwas. „Meditation ist ein wunderbares Instrument, mit dem du innere Ruhe finden kannst. Du gewinnst damit Distanz zu deinen eigenen Gedanken, baust Stress ab und kannst gleichzeitig deinen Körper entspannen“, hat er der Berliner Morgenpost gesagt. Natürlich sei Schlaf auch eine feine Sache, um dem Trubel des stressigen Alltags zu entkommen, aber, so der 47-Jährige weiter: „Als Vater von drei kleinen Kindern kriegst du nicht genug davon ab.“

Darum geht es in Ich sehe was, was du nicht siehst

Der wohlhabende Glücksspielers Henry Sugar, ein reicher Junggeselle, erfährt von einem geheimnisvollen Guru, der sehen kann, ohne seine Augen zu benutzen. Henry sucht den Mann auf und bittet ihn, die geheime Meditationstechnik zu erlernen und so die Fähigkeit zu erlangen, durch ein Spielkartenset hindurchzusehen, um beim Glücksspiel zu betrügen. Doch aller Selbstsucht zum Trotz wird sich später zeigen, dass Henry ein gutes Herz hat.

Der Kurzfilm Ich sehe was, was du nicht siehst von Wes Anderson basiert auf einer 1977 veröffentlichten Geschichte des britischen Autors Roald Dahl.

Das ist das wichtigste Benedict-Cumberbatch-Zitat aus Ich sehe was, was du nicht siehst

„Das ist eine aufregende Information, die mein Leben verändern könnte.“

Mit Veränderung meint Henry: mehr Gewinne, mehr Profit. Dass sich sein Leben noch auf ganz andere Art ändern wird, ahnt er nicht.

Hier ist Benedict Cumberbatch auf Netflix zu sehen:

  • The Power of the Dog: Viehzüchter Phil Burbank flößt seinen Mitmenschen Angst ein. Als sein Bruder eine neue Frau und deren Sohn nach Hause bringt, schikaniert Phil sie zunächst. Doch dann eröffnet sich ihm selbst die Möglichkeit auf Liebe.
  • Im August in Osage County: Nach dem Verschwinden ihres Vaters kehren drei starke Frauen zu ihrer Mutter und damit in das Haus ihrer Kindheit zurück.
  • Mogli: Legende des Dschungels: Ein Waisenkind, das im Dschungel von Wölfen aufgezogen wurde, folgt im Konflikt mit einem gefährlichen Feind seinem Schicksal. Cumberbatch leiht in der Geschichte dem Tiger Shere Khan seine Stimme.

Das wissen nur echte Fans

Bei all seinen verschiedenen Rollen, dazu den Aufgaben als Produzent und Synchronsprecher, möchte man meinen, Benedict Cumberbatch sei ein guter Multitasker. Er selbst empfindet das allerdings nicht so – im Gegenteil. Alle Menschen seien im Grunde dafür gemacht, sich nur auf eine einzige Sache zu konzentrieren, hat er der Frankfurter Rundschau in einem Interview gesagt. Und einen kleinen Blick in seine innere Zerrissenheit hat er auch gewährt: „Vor der Kamera alles geben und zugleich mit Haut und Haar Papa sein, das geht nicht wirklich gut.“

Netflixwoche Redaktion

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