Dan Levy: „Ich war schon immer mehr Emo“

„Ew, David!“

Wer Dan Levy erkennt, kennt ihn wahrscheinlich als David Rose, den absurd verwöhnten Sohn der Rose Familie aus Schitt’s Creek. Aber hinter Levy steckt viel mehr, als Fans der erfolgreichen Sitcom vermuten. „Viele Leute denken, ich bin ein Komiker. Aber das bin ich nicht“, erklärt Levy im Interview mit Tudum. „Ich war schon immer mehr Emo, als andere denken.“

Dass er uns nicht nur zum Lachen bringen kann, sondern auch zum Weinen, zeigt Levy als Hauptdarsteller, Drehbuchautor, Regisseur und Produzent in seinem neuen Film Good Grief. Das Netflix-Drama erzählt eine Geschichte über Tod, Trauer, Liebe und Freundschaft.

Dan Levy als Regisseur und Hauptdarsteller mit seiner Crew für Good Grief.

Vom Hollywood-Dad aus dem fahrenden Auto geworfen

Dan Levy tritt mit der Hollywood-Karriere in die Fußstapfen seines Vaters Eugene. Dieser schaffte seinen Showbusiness-Durchbruch schon in den 1980er-Jahren als Cast-Mitglied der Sketch-Comedy-Show SCTV. Heute kennt man ihn wohl am ehesten als Vater aus der US-Komödie American Pie.

Wer jetzt aber denkt, Dan Levy gehört dadurch zu dieser Klasse von verwöhnten Hollywood-Kindern, liegt falsch. „Mit 15 wurde ich nach einer Bar-Mitzwa aus dem fahrenden Auto geworfen und sollte erst nach Hause kommen, wenn ich mich um einen Job beworben hatte. So läuft das in meiner Familie. Seitdem habe ich immer gearbeitet“, erzählt er Wealthsimple.

Auch das Studium war für Levy wichtig. Bevor er seine Karriere vor der Kamera startete, machte er in seiner Heimatstadt Toronto einen Uni-Abschluss in Filmproduktion. Dann ging es mit selbst angespartem Geld nach Hollywood.

Mit Silberringen zu Goldpreisen

Die großen Rollen bleiben Levy zunächst verwehrt – bis er sich seine eigenen schafft. 2015 gründet er mit seinem Vater eine Filmproduktionsfirma. Charakteristisch selbstironisch trägt sie bis heute den Namen Not a Real Company Productions. Und gleich mit ihrem ersten Projekt schaffen sie den Durchbruch: Die Pilotfolge von Schitt’s Creek ist der Anfang seiner Erfolgsgeschichte.

Levys Auftritt als David bleibt in Erinnerung: mit einer Rick Owens Lederjacke, in Outfits von Alexander McQueen oder Givenchy – und immer mit vier dicken, nicht-zu-übersehenen Silberringen an der Hand.

Die Sitcom zeigt eine Familie wie die Kardashians – nur dass sie all ihr Geld verlieren und verarmt in einer popeligen Kleinstadt enden. Während sie dort versuchen, ein wenig Kontrolle über ihr Leben zurückzugewinnen, entfalten sich rührende Geschichten. Dafür gab es für den Cast zahlreiche Award-Nominierungen und Auszeichnungen.

Mit der letzten Staffel der Serie brach Levy sogar Rekorde, und gewann vier Emmys auf einmal – als bester Schauspieler, Regisseur, Drehbuchautor und Produzent. Wie er es schafft, so viele Aufgaben unter einen Hut zu kriegen? „Wenn man etwas aus Leidenschaft tut, wenn man etwas liebt, dann fällt es einem leicht“, erklärt er im Interview mit dem US-Modemagazin Vogue.

Auch für seinen ersten eigenen Spielfilm Good Grief besetzt er wieder viele Rollen gleichzeitig: Drehbuchautor, Regisseur, Produzent und Hauptdarsteller.

Darum geht’s in Good Grief

Marc Dreyfus (Dan Levy) hat den Tod seiner Mutter Jahre lang verdrängt. Doch dann stirbt sein Ehemann Oliver (Luke Evans) und der Wittwer kann seiner Trauer nicht mehr entkommen. Mit seinen besten Freund*innen Sophie (Ruth Negga) und Thomas (Himesh Patel) wagt er eine Reise, die sein Leben verändert.

„In diesem Film steckt so viel Freude. Er hat viel mehr mit dem Leben als mit dem Tod zu tun, weshalb der Film mit einem Tod beginnt, aber nicht mit einem endet“, sagt Levy im Interview mit Netflix. „Er lässt uns reflektieren und hinterfragen, wer wir sind. Und er gibt uns die Möglichkeit, eine wirklich schöne Geschichte über Freundschaft zu erzählen. Das ist die Romantik in diesem Film.“

Good Grief läuft seit dem 5. Januar 2024 auf Netflix.

Netflixwoche Redaktion

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