Gina Rodriguez: „Ich probiere Dinge aus, die mir Angst machen“

Das ist Gina Rodriguez

Nein, goldene Löffel gab es in Belmont Cragin sicher nicht für Gina Rodriguez. Als dritte Tochter puerto-ricanischer Eltern im Chicagoer Latino-Viertel geboren und aufgewachsen, war es nicht unbedingt abzusehen, dass die heute 39-Jährige es einmal in die erste Reihe der Hollywood-Schauspielerinnen schaffen würde.

Ginas Vater Genaro verdiente sein Geld als Box-Schiedsrichter, die Familie kam über die Runden. „Aber als ich 15 war, hatte mein Vater einen schrecklichen Autounfall“, erzählt Rodriguez im emmy Magazine. „Das Auto war wie eine Ziehharmonika, so kaputt war es.“

Für Gina Rodriguez ein einschneidendes Erlebnis und auch eine Art Erweckung. Zwei Jahre dauerte es, bis Genaro sich komplett von dem Unfall erholt hatte. Während dieser Zeit fuhr er Gina jeden Tag zur Schule und spielte ihr während der Fahrt Motivationskassetten vor. „Und er ließ mich jeden Tag in den Beifahrerspiegel schauen und sagen: Heute wird ein großartiger Tag. Ich kann und ich werde!“

Dieses Mantra und der Lebensmut ihres Vaters gingen auf Gina Rodriguez über.

Von da an ging sie sehr zielstrebig ihren Weg: Studium an der NYU Tisch School of the Arts und machte dort 2005 ihren Abschluss. Es folgte eine vierjährige Ausbildung an der Atlantic Theater Company und am Experimental Theatre Wing. Und dann Frida Kahlo.

Am American Stage Theatre bekam Gina Rodriguez die Titelrolle in dem wunderbaren Stück The Last Moments in the Life of Frida Kahlo. Ihren ganz großen Durchbruch hatte sie aber mit der Serie Jane The Virgin.

Seither kann sich Rodriguez ihre Rollen aussuchen und das tut sie mit Bedacht. Nicht nur das Arbeiten in unterschiedlichen Genres ist ihr wichtig. Sie gehört zu den Frauen, die Frauenpower unterstützen und auch ihre Produktionen danach auswählen. „Bei Someone Great hatten wir eine weibliche Regisseurin, weibliche Hauptdarstellerinnen, eine weibliche Vizepräsidentin – ein echter Knaller“, sagt sie im Gespräch mit Elle.

Ein Knaller war Rodriguez selbst nach eigenem Bekunden besonders in ihren Zwanzigern: „Meine Schwester hat mir immer gesagt, dass es in den Zwanzigern nur um Verabredungen geht. Heirate nicht in deinen Zwanzigern. Verabrede dich mit jedem, mit jedem Geschlecht, verabrede dich einfach wie verrückt und genieße dich. Das war definitiv etwas, worauf ich geachtet habe. Ich habe experimentiert. Ich bin einfach ein wilder Typ. Ich probiere Dinge aus, die mir Angst machen. Ich meine, als Teenager bin ich Autorennen gefahren, habe Graffiti gemacht, ich war eine Verrückte.“

Etwas entspannter lässt sie es heute angehen – mittlerweile selbst Mutter eines kleinen Sohnes, pendelt sie zwischen Los Angeles (wo nun mal die meisten Filme produziert werden) und einer Art Bullerbü in Oregon. Das Familienleben im pazifischen Nordwesten ist, wie sie es gegenüber Glamour nennt, eine „andere Existenz, aber eine voller Heilung und Frieden“.

In Spy Kids: Armageddon ist Gina Rodriguez nun in einer wilden Familienkomödie zu sehen, die sie sicher in ein paar Jahren ganz entspannt zusammen mit ihrem Sohn angucken wird.

Darum geht es in Spy Kids: Armageddon

Nora (Gina Rodriguez) und Terrence Tango-Torrez (Zachary Levi) sind ein Spion-Ehepaar. Ihre Kinder Patty (Everly Carganilla) und Tony (Connor Esterson) entfesseln versehentlich ein gefährliches Computervirus. Das ermöglicht es bösen Mächten, jede Technologie weltweit zu kontrollieren. Als die Schurken auch noch Nora und Terrence entführen, stehen die Spy Kids vor der Aufgabe, ihre Eltern zu befreien und mal eben kurz die Welt zu retten.

Das ist das wichtigste Gina Rodriguez-Zitat aus Spy Kids: Armageddon

Nora (Gina Rodriguez), als ihre Kinder aus Versehen den Computer gehackt haben.

Hier ist Gina Rodriguez auf Netflix zu sehen (Auswahl):

• Jane The Virgin (2014-2019): Die 23-jährige Studentin Jane (Gina Rodriguez) will Lehrerin werden und bis zur Ehe Jungfrau bleiben. Eine ungewollte Schwangerschaft durch künstliche Befruchtung stellt ihr durchgeplantes Leben mit einem Schlag komplett auf den Kopf.
• Someone Great (2019): Die New Yorker Musikjournalistin Jenny (Gina Rodriguez) hat ihren Traumjob in San Francisco bekommen, doch ihr Freund (Lakeith Stanfield) mag nicht mit umziehen. Nach neun Jahren Beziehung gehen beide getrennte Wege. Mit ihren Freundinnen Erin (DeWanda Wise) und Blair (Brittany Snow) sucht Jenny Ablenkung und geht vor ihrem Umzug noch einmal richtig feiern. Aber dabei bleibt es nicht…
• Awake (2021): In einer apokalyptischen Welt versucht die Soldatin Jill (Gina Rodriguez) ihren Sohn Noah (Lucius Hoyos) und ihre Tochter Matilda (Ariana Greenblatt) zu beschützen. Ausgerechnet Matilda könnte der Schlüssel zum Überleben der Menschheit sein. Das ruft allerdings nicht nur wohlwollende Mitmenschen auf den Plan...
• Miss Bala (2019): Gloria (Gina Rodriguez) ist aus Mexiko in die USA ausgewandert. Als sie ihre beste Freundin Suzu (Cristina Rodlo) in ihrer Heimat Tijuana besucht, werden die beiden Frauen entführt. Gloria wird gezwungen, Drogen über die Grenze zu schmuggeln. Dabei wird sie von der Polizei ertappt. Die Cops zwingen Gloria nun ihrerseits, für sie zu arbeiten. Gloria gerät zwischen die Fronten.
• Auslöschung (2018): Area X ist ein Gebiet, das nach einer Katastrophe von der Zivilisation abgeschnitten ist. Ein Team aus Wissenschaftler*innen soll herausfinden, was in Area X vorgefallen ist. Lena (Natalie Portman), Anya Thorensen (Gina Rodriguez), Cass Shepard (Tuva Novotny), Josie Radek (Tessa Thompson) und Leiterin Dr. Ventress (Jennifer Jason Leigh) machen sich auf, das Geheimnis von Area X zu erkunden.
• Ollies Odyssee (2022): Miniserie (vier Folgen). Billy (Kesler Talbot) wurde mit gesundheitlichen Problemen geboren und kämpft seit seiner Geburt um sein Leben. Seine Mutter (Gina Rodriguez) näht ihm deshalb einen neuen Freund, den kuschligen Hasenbären Ollie. Schnell wird der Billys bester Kumpel. Als Billy Ollie verliert, ist dies eine Katastrophe – auch für Ollie. Der Hasenbär macht sich auf die Suche nach Billy.

Das wissen nur echte Fans

Gina Rodriguez liebt es, Grimassen zu schneiden. Auch und gerade auf Fotos. Und sie fährt gut damit. „Mein Führerscheinfoto hat mich bisher vor jedem Strafzettel bewahrt“, verrät sie bei Conan O’Brian. Die Cops mussten angeblich jedes Mal so lachen, dass sie Gina davon kommen ließen.