Frauen auf dem Regiestuhl: Die 12 besten Filme von Regisseurinnen auf Netflix

In den frühen Tagen des Stummfilms gehörten Pionierinnen wie Alice Guy-Blaché und Lois Weber zu den ersten Frauen, die als Regisseurinnen das Sagen hatten. Sie ebneten den Weg für das Kino, das wir heute kennen und lieben. Jahrzehnte des Sexismus hinderten andere Frauen daran, in ihre Fußstapfen zu treten. Aber heute trotzen Regisseurinnen den Widrigkeiten und schreiben Filmgeschichte, erzählen unglaubliche Geschichten und visualisieren die Momente, die uns noch lange nach dem Abspann in Erinnerung bleiben.

Von Dokumentarfilmen bis hin zu Thrillern – es gibt kein Genre, das nicht maßgeblich von Regisseurinnen geprägt wurde. Wenn du Filme sehen möchtest, bei denen Frauen Regie geführt haben – Netflix hat eine ganze Sammlung für dich zusammengestellt. Du weißt nicht, wo du anfangen sollst? Hier findest du 12 der besten Filme, bei denen Frauen Regie geführt haben und die du direkt streamen kannst.

Atlantique (2008)

Mati Diop gab ihr Leinwanddebüt als Schauspielerin mit einer talentierten Regisseurin: Claire Denis, in dem Film 35 Rum aus dem Jahr 2008. Etwas mehr als ein Jahrzehnt später drehte sie ihr eigenes Spielfilmdebüt Atlantique, das im Rahmen der Internationalen Filmfestspiele von Cannes 2019 Premiere feierte und den Großen Preis der Jury gewann.

Atlantique handelt von einer jungen Frau namens Ada (Mame Bineta Sané) und ihrem Freund Souleiman (Ibrahima Traoré), der den Senegal in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft in Richtung Spanien verlässt. Souleiman verschwindet spurlos auf dem Meer. Dennoch geschehen in Adas Leben seltsame Dinge, die darauf hindeuten, dass sie nicht wirklich allein ist.

Bird Box – Schließe deine Augen (2018)

Jahrelang hat die dänische Filmemacherin Susanne Bier komplexe Filme über intensive Familienszenarien gedreht, bevor sie sich mit The Night Manager dem Fernsehen zuwandte. Mit Bird Box – Schließe deine Augen, einer Adaption des gleichnamigen Romans von Josh Malerman über eine postapokalyptische Zukunft, wechselte sie in das Horror-Genre.

In dem Film versucht Malorie Hayes (Sandra Bullock), zwei Kinder in Sicherheit zu bringen. Auf ihrer Flucht dürfen sie niemals ihre Augenbinden abnehmen. Ansonsten riskieren sie, die Monster zu sehen, die die Menschheit an den Rand der Selbstzerstörung getrieben haben. Diese täuschend einfache Bedingung wird durch Biers filmischen Stil zu einer beeindruckenden Lektion in Sachen Spannung.

Do Revenge (2022)

Mische Alfred Hitchcocks Der Fremde im Zug mit einem Mix aus Highschool-Klassikern wie Heathers und Girls Club, füge eine kräftige Dosis Pastellfarben aus Miami Beach hinzu, und du bekommst eine Vorstellung davon, worum es in Do Revenge geht.

Nachdem sie sich mit einem ehemaligen Freund und einer ehemaligen Freundin zerstritten haben, schmieden Drea (Camila Mendes) und Eleanor (Maya Hawke) einen Racheplan, bei dem sie die Feind*innen der jeweils anderen ins Visier nehmen, um es ihnen heimzuzahlen.

Falls du nach Do Revenge noch mehr eskapistische Energie suchst, haben wir noch einen Tipp:  Regisseurin Jennifer Kaytin Robinson hat zuvor die charmante Gina-Rodriguez-Komödie Someone Great gedreht, in der eine Musikjournalistin in New York City ein letztes Hurra mit ihren langjährigen Freundinnen genießt, bevor sie einen neuen Job am anderen Ende des Landes antritt und ihre große Trennung verarbeitet.

Fair Play (2023)

Chloe Domonts Spielfilmdebüt ist ein erotischer Arbeitsplatz-Thriller, der gleichzeitig die Geschlechterdynamik in amerikanischen Unternehmen erforscht. Emily (Phoebe Dynevor) und Luke (Alden Ehrenreich) sehen aus wie ein Power Couple, das man nur beneiden kann. Aber ihre Ambitionen als Analyst*innen bei einem konkurrierenden Hedgefonds machen die vielversprechende Beziehung bald zunichte und verwandeln sie in einen Machtkampf um Dominanz und Chancen.

Domont spielt subtil mit Lukes Unsicherheit über den Erfolg seiner Partnerin und untersucht den sehr realen Trend, dass Männer mit dem Aufstieg der Frauen am Arbeitsplatz nicht gut zurechtkommen.

Nur die halbe Geschichte (2020)

Der Film Nur die halbe Geschichte von Alice Wu ist inspiriert von der klassischen Geschichte von Cyrano de Bergerac und handelt von der chinesischen Studentin Ellie (Leah Lewis), die es sich zur Aufgabe macht, Liebesbriefe und -texte für ihren Mitschüler*innen zu schreiben. Einer ihrer Kunden ist der Sportler Paul (Daniel Diemer), der damit Aster (Alexxis Lemire) beeindrucken will – für die aber auch Ghostwriterin Ellie Gefühle hegt.

Geschrieben und inszeniert von Wu, handelt es sich bei Nur die halbe Geschichte um eine ebenso süße wie verzwickte Liebesgeschichte zwischen den drei Hauptcharakteren, die sich mit ihren Gefühlen auseinandersetzen und herausfinden müssen, was sie wirklich vom Leben wollen. Wus vorheriger Film Saving Face ist ein Juwel der frühen Achtzigerjahre und Nur die halbe Geschichte tritt in seine Fußstapfen, indem der Film geschickt Diskurse über asiatisch-amerikanische und queere Identitäten erkundet.

Frau im Dunkeln (2021)

In ihrem Spielfilmdebüt führt Maggie Gyllenhaal Regie bei einem Trio von talentierten Schauspielerinnen, die in der Verfilmung von Elena Ferrantes Frau im Dunkeln allesamt großartige Leistungen erbringen.

Die Geschichte handelt von Leda (Olivia Colman), die im Urlaub in Griechenland auf die junge Mutter Nina (Dakota Johnson) trifft, die mit den Anforderungen der Mutterschaft zu kämpfen hat. Der Vorfall weckt in Leda (als jüngere Frau gespielt von Jessie Buckley) Erinnerungen und Schuldgefühle an ihre bewegenden Jahre als junge Mutter. Frau im Dunkeln ist ein exzellent gespieltes und eindringliches Porträt, stimmungsvoll und geheimnisvoll.

Mudbound (2017)

Dee Rees schrieb mit diesem Film 2017 Oscar-Geschichte: Sie war die erste Schwarze Frau, die für das beste adaptierte Drehbuch nominiert wurde. Rachel Morrison, die Kamerafrau von Rees, wurde als erste Frau für die beste Kameraarbeit nominiert und Mary J. Blige wurde als erste Frau im selben Jahr für die beste Nebendarstellerin und den besten Originalsong nominiert. Eine Reihe von Erfolgen, die einem epischen Historienfilm angemessen sind.

Mudbound führt die Zuschauer*innen in das Mississippi-Delta in den Jahren während und nach dem Zweiten Weltkrieg und zeigt eine weiße und eine Schwarze Familie, die Seite an Seite leben und den Rassismus jener Zeit auf unangenehme Weise widerspiegeln. Rees gibt dem Publikum einen schonungslosen Einblick in die Brutalität der Geschichte und verwurzelt ihre Figuren in einer rauen Umgebung, aus der es kein Entrinnen zu geben scheint, bis es zu spät ist.

The Old Guard (2020)

Jahre nach ihrem Durchbruch mit dem romantischen Sportdrama Love & Basketball aus dem Jahr 2000 und dem darauffolgenden Popstar-Romantikdrama Beyond the Lights hat sich Regisseurin Gina Prince-Bythewood mit The Old Guard in das Action-Genre gewagt. Das Drehbuch stammt von Greg Rucka und basiert auf der Graphic-Novel-Reihe, die er zusammen mit Leandro Fernández geschrieben hat.

Die Geschichte erzählt von Andy (Charlize Theron), einer jahrhundertealten Kriegerin mit einem Team von unsterblichen Mitstreitern, die die neue unsterbliche Rekrutin Nile (KiKi Layne) aufnehmen – gerade als ein böser Pharma-Unternehmer beschließt, sie in seine Gewalt zu bringen und versucht, das Geheimnis ihrer Unsterblichkeit mit Experimenten an ihnen zu erkunden. Und ihr ewiger Kampf ist noch nicht zu Ende: Andy und ihre unsterbliche Crew werden für The Old Guard 2 zurückkehren.

Seitenwechsel (2021)

Mitten in ihrer lebhaften Karriere als Schauspielerin setzte sich Rebecca Hall auf den Regiestuhl, um diese Tragödie über eine komplizierte Freundschaft und Rassismus im New York der 1920er-Jahre zu adaptieren.

Seitenwechsel basiert auf dem gleichnamigen Roman von Nella Larsen aus dem Jahr 1929. Irene (Tessa Thompson) und Clare (Ruth Negga) sind Jugendfreundinnen, die sich nach einer zufälligen Begegnung in einem Hotel wiedersehen. Obwohl beide Frauen Schwarz sind, gibt sich Clare als weiße Frau aus und ist mit einem rassistischen weißen Mann verheiratet. Während sie versucht, Irene bei all ihren gesellschaftlichen Veranstaltungen zu begleiten, belastet Clares Geheimnis die Freundschaft und ihre Sicherheit.

The Power of the Dog (2021)

Jane Campion setzt die Vision ihrer Vorgängerinnen fort, indem sie Rekorde bricht und sich mit komplexen Charakteren und Geschichten auseinandersetzt. Sie ist die einzige Frau, die zweimal für den Oscar als beste Regisseurin nominiert wurde – und 2021 für ihren Film The Power of the Dog gewann. Und sie ist die erste Frau, die je den wichtigsten Preis des Internationalen Filmfestivals von Cannes, die Goldene Palme, gewonnen hat. Mit zahlreichen von der Kritik hochgelobten Filmen wie An Angel at My TableThe PianoBright Star und der Fernsehserie Top of the Lake gibt es keinen Mangel an guten Jane-Campion-Titeln, die man sich ansehen sollte.

Das Western-Drama The Power of the Dog basiert auf dem gleichnamigen Roman aus dem Jahr 1967 und handelt von einem mürrischen Rancher aus Montana namens Phil Burbank (Benedict Cumberbatch), der der künftigen Braut Rose (Kirsten Dunst) seines Bruders George (Jesse Plemons) und deren Sohn Peter (Kodi Smit-McPhee) das Gefühl gibt, nicht willkommen zu sein, weil sie das Leben stören, das er sich aufgebaut hat.

Die Schwimmerinnen (2022)

Basierend auf der wahren Geschichte der Schwestern Yusra und Sarah Mardini folgt Die Schwimmerinnen ihrer mutigen Flucht aus dem kriegsgebeutelten Syrien auf die griechische Insel Lesbos, der ersten Station auf einem langen Weg in die Sicherheit. Ihre Flucht wird sie weiter nach Deutschland und bis zu den Olympischen Spielen bringen.

Sally El-Hosaini führte Regie. Sie spannt den Bogen von Yusras und Sarahs Geschichte von den Tagen, in denen sie vor dem Krieg vor allem mit ihren Freund*innen, ihrer Familie und dem Schwimmtraining beschäftigt waren, bis hin zu den Erfahrungen, die sie als Flüchtlinge machten und die ihr Leben veränderten. El-Hosainis inspirierendes Porträt der beiden Schwestern vermenschlicht den Kampf von Migrant*innen, die auf der Suche nach einer besseren Zukunft aus ihren Ländern fliehen.

To All The Boys I’ve Loved Before (2018)

Regisseurin Susan Johnson nahm die Herausforderung an, Jenny Hans populäres Buch To All the Boys I Loved Before zu adaptieren, und machte daraus diese bezaubernde romantische Highschool-Komödie (sowie die Fortsetzungen To All The Boys: P.S. I Still Love You und To All the Boys: Always and Forever).

Im ersten Film verarbeitet Lara Jean Covey (Lana Condor) ihre Gefühle, indem sie Briefe über die Jungs schreibt, in die sie verknallt ist, sie aber nie abschickt – bis eines Tages ihre jüngste Schwester sie verschickt. Einer der Empfänger, Peter Kavinsky (Noah Centineo), gibt sich als ihr falscher Freund aus, um von dieser peinlichen Situation abzulenken. Doch wie es sich für eine Liebeskomödie gehört, bringt die Täuschung die beiden näher zusammen.

MONICA CASTILLO, TUDUM

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