Die besten Coming-of-Age-Serien auf Netflix

Erwachsenwerden ist schei … ähm, anstrengend! Wer will schon Geld verdienen, Mietverträge jagen, sich um die Steuer kümmern? Und dann noch das ganze Beziehungsdrama!

Wenigstens sind wir nicht allein damit – das zeigen auch die Coming-of-Age-Serien auf Netflix. Von ersten Dates bis hin zum Klinikaufenthalt ist alles dabei. Und wer genau hinschaut, wird lernen, dass Erwachsenwerden auch Spaß machen kann.

Ich und die Walter Boys

Ich und die Walter Boys ist eine Geschichte über Verlust, Liebe und das Erwachsenwerden – auf einer Farm. Nachdem die 15-jährige Jackie Howard (Nikki Rodriguez) ihre Familie bei einem tragischen Unfall verloren hat, ist sie gezwungen, ihr schniekes Leben in Manhattan aufzugeben und bei einer großen Familie in Colorado neu anzufangen. Zwischen Pferden, Schlangen und missglückten Frisierversuchen lernt sie die beiden Brüder Cole (Noah LaLonde) und Alex (Ashby Gentry) kennen wie lieben. Am Ende muss sie sich aber nicht nur zwischen den Boys entscheiden, sondern vor allem rausfinden, was sie will.

Ich und die Walter Boys basiert auf dem Wattpad-Roman von Ali Novak. Obwohl die zehnteilige Serie voller Teenager-Drama ist, besticht sie mit ihrer Erzählung „über Liebe in all ihren Erscheinungsformen“, wie Alex-Schauspieler Ashby Gentry sagt. Staffel 2 ist bereits in Produktion.

Everything Now

Everything Now balanciert den schmalen Grat zwischen Comedy und Drama, der das Aufwachsen so anstrengend macht. Die Debut-Serie von Schöpferin Ripley Parker erzählt die Geschichte einer Teenagerin, die sich ins Leben zurückfinden muss. Mia, 16 Jahre alt, war sieben Monate in einer Klinik für Essstörungen. Zurück Zuhause bemerkt sie, dass sich alle Freund*innen weiterentwickelt haben. Wo dockt sie nun an? Und wie?

Mit einer immer länger werdenden Wunschliste, drei besten Freund*innen und einem neuen Schwarm stürzt sich Mia in die Welt von Verabredungen, Partys und ersten Küsse. Und irgendwann muss auch sie feststellen, dass sich das Leben weder planen noch aufholen lässt.

Sophie Wilde (Talk to Me) spielt die Hauptrolle in dieser rauen Coming-of-Age-Dramedy. Mit dabei ist auch Stephen Fry als Mias Doktor. Die meisten Zuschauer*innen werden ihn aus Harry Potter, QI und The Sandman kennen.

Sex Education

Sex Education schafft wie keine andere Serie den Spagat zwischen schmutzigen Witzen, abgedrehten Sex-Szenen und schlauen Gesprächen über Identität und Erwachsenwerden.

Die Geschichte startet in der britischen Moordale Secondary School. Hauptfigur Otis (Asa Butterfield) gründet gemeinsam mit Mitschülerin Maeve (Emma Mackey) eine Beratungsstelle für Sex. Einfühlsam nehmen sich die beiden der Probleme ihrer Mitschüler*innen an – natürlich ohne das Wissen der Schulleitung oder ihrer Eltern.

Die Serie von Schöpferin Laurie Nunn brachte mit der vierten Staffel das Finale für die Geschichte von Otis und Co.. Neben Asa Butterfield und Emma Mackey standen auch Gillian Anderson, Ncuti Gatwa, Connor Swindells und Aimee Lou Wood vor der Kamera.

The End of the F***ing World

The End of the F***ing World von Serienschöpfer Jonathan Entwistle (I Am Not Okay with This) besticht durch schwarzen Humor und starke Charaktere.

Die Comedy-Serie beginnt mit einer makaberen Prämisse: Der 17-jährige James (Alex Lawther) hält sich für einen Psychopathen und hat schon zahlreiche Tiere auf dem Gewissen. Nun möchte er zum ersten Mal einen Menschen ermorden. Seine Wahl fällt auf seine rebellische und krankhaft-ehrliche Mitschülerin Alyssa (Jessica Barden).

Alyssa hat mit ihrem sexuell übergriffigen Stiefvater zu kämpfen und beschließt wegzulaufen. James willigt ein, sie zu begleiten, aber nur weil ihm das die Chance zum angestrebten Mord gibt. Doch bevor es dazu kommen kann, werden die beiden von der Polizei Gesucht und stolpern durch einen Roadtrip im Stil von Bonnie und Clyde.

I Am Not Okay With This

Seit dem Suizid von Syds Vater wird bei ihr Zuhause nur noch geschwiegen oder gestritten. Dann wird die Schule fast unerträglich und sie muss es zusätzlich schaffen, die Gefühle für ihre beste Freundin zu verdrängen. Zu viel steht auf dem Spiel – denn in I Am Not Okay With This kommt das Erwachsenwerden mit übernatürlichen Herausforderungen daher: Jedes Mal, wenn Syds Gefühle überhand nehmen, entwickelt sie destruktive telekinetische Superkräfte.

I Am Not Okay With This basiert auf einer Graphic Novel von Charles Forsman. Die Serienadaption kommt von Jonathan Entwistle, dem Regisseur und Serienmacher, der auch The End of the F***ing World verfilmte. Die beiden Serien existieren übrigens in der gleichen Welt – wer genau hinschaut, findet in I Am Not Okay With This einen Zeitungsartikel mit einem Bild von James und Alyssa – den Protagonist*innen der anderen Serie, auf ihrer Flucht vor der Polizei.

Chilling Adventures of Sabrina

Chilling Adventures of Sabrina ist einerseits düster und schaurig wie ein Tim-Burton-Film, aber immer wieder auch selbstironisch und humorvoll.

In der Horror-Teenie-Serie dreht sich alles um die 16-jährige Sabrina Spellman. Halb Hexe, halb Sterbliche, besucht Sabrina in ihrem Heimatort Greendale sowohl die normale Highschool als auch die magische Akademie der unsichtbaren Künste, wo sie zur Hexe ausgebildet wird.

Neben typischen Teenager-Problemen bekommt es Sabrina mit dämonischen Widersacher*innen zu tun. Zuhause wohnt sie hingegen mit ihren beiden Hexen-Tanten Hilda (Lucy Davis) und Zelda (Miranda Otto) sowie ihrem unter Hausarrest stehenden Cousin Ambrose (Chance Perdomo) zusammen. Und natürlich gehört auch Kater Salem dazu – nur ohne Stimme.

Atypical

Was für andere alltäglich ist, stellt Hauptfigur Sam (Keir Gilchrist) in Atypical vor große Probleme. Denn der 18-Jährige ist Autist. So hat er Schwierigkeiten, Emotionen korrekt zu lesen oder ein sympathisches Lächeln aufzusetzen. Das vermeintlich „normale Leben“ löst in ihm vor allem viel Stress aus.

Trotzdem beschließt Sam, eine Freundin zu finden und in Zukunft unabhängiger leben zu wollen. Unterstützt wird er dabei von seiner fürsorglichen Familie um Schwester Casey (Brigette Lundy-Paine), Mutter Elsa (Jennifer Jason Leigh) und Vater Doug (Michael Rapaport) – wenn sie gerade nicht selbst von alltäglichen Problemen des Lebens abgelenkt werden.

Die vielschichtige Gedanken- und Gefühlswelt Sams wird in Atypical auf einfühlsame und nachvollziehbare Art dargestellt, ohne dabei die Hauptfigur bloß zu stellen. Die positive Botschaft, die am Ende hängen bleibt: Jeder Mensch ist einzigartig.

Young Royals

Young Royals bietet nahezu klassische Teenie-Unterhaltung mit vertrauten Figurenkonstellationen und Beziehungsdramen im Internatssetting – aber mit einem Twist:

Prinz Wilhelm (Edvin Ryding) ist der zweitgeborene Sohn des schwedischen Königshauses. Um den nächsten Skandal zu vermeiden, wird er auf das renommierte Internat Hillerska geschickt. Das strenge Leben soll ihm Manieren beibringen.

In Hillerska angekommen, wirft der 18-jährige Prinz schnell ein Auge auf seinen Mitschüler Simon (Omar Rudberg), der aus einfachen Verhältnissen kommt. Zwischen den beiden Schülern entwickelt sich in eine zarte Liebesgeschichte. Doch ist das konservative Königshaus bereit für einen schwulen Prinzen?

Die schwedische Serie wurde nach ihrem Überraschungserfolg zur Erleichterung der Fans verlängert. Nach zwei Staffeln kündigte Netflix nun die dritte und finale Staffel der Serie an.

Heartstopper

Heartstopper ist die Wohlfühlserie unter den Coming-of-Age-Formaten. Mit einem zarten „Hi“ beginnt die Liebesgeschichte von Charlie (Joe Locke) und Nick (Kit Connor). Eigentlich kommen die beiden aus völlig unterschiedlichen Welten: Charlie ist der strubbelköpfige Nerd und Nick das beliebte Rugby-Ass. Aber zwischen ihnen fliegen eben nicht nur animierte Herbstblätter, sondern auch ordentlich Funken.

Die Story basiert auf einem 2016 veröffentlichten Webcomic der Autorin Alice Oseman. Sie blieb an der Geschichte dran, produzierte per Crowdfunding eine Graphic Novel und schließlich mit der Unterstützung eines Verlags die Fortsetzungen. Auch das Drehbuch für die Serienadaption übernahm sie. Nach dem unerwarteten Erfolg der ersten Staffel wurde diese um gleich zwei weitere verlängert.

Heartstopper erobert die Publikumsherzen aber nicht nur mit einer süßen Jugendliebe, sondern auch mit ernsten Momenten: So hadert Nick mit seinem Coming Out als bisexuell, während Charlie mit einer Essstörung kämpft. Doch die Serie lässt sie mit ihrem Ringen nicht allein: Heartstopper bleibt eine durch und durch hoffnungsfrohe queere Liebesgeschichte.

Never Have I Ever

Die Comedy-Serie Never Have I Ever spielt mit den Coming-of-Age Klischees, nur um diese zu brechen. Im Zentrum der Geschichte steht die indisch-amerikanische High-School-Schülerin Devi (Maitreyi Ramakrishnan), die nach einem traumatischen Jahr ihr Leben umkrempeln möchte. Cool und beliebt werden, den heißen Schwarm um den Finger wickeln: Das sind die neuen Ziele der ehrgeizigen Streberin. Doch gelingen sie ihr?

Never Have I Ever wurde von Mindy Kaling (The Office) in Zusammenarbeit mit Lang Fisher entwickelt und ist von Kalings eigener Jugend inspiriert. Rührend erzählt die Serie von den Herausforderungen einer jungen Frau mit Migrationshintergrund. In vier Staffeln schafft die Serie Charaktere, die dazulernen, wachsen und sich entwickeln dürfen.

Miseducation

Mbali Hadebe (gespielt von Buntu Petse) sieht gut aus, kennt fast nur Prominente und haust in einer schicken Villa. Doch das Leben von Südafrikas It-Girl ändert sich schlagartig, als ihre Mutter pleite und die 19-Jährige mit diesem Desaster viral geht. In einer Kleinstadt will sie nun neu beginnen und die It-Girl-Leiter wieder hochklettern. Mit dabei: zwei neue Freund*innen und ein (Social Media) Plan.

Die Comedy-Serie Miseducation erzählt von Mbalis Fall und erneutem Aufstieg. Wie sich die junge Frau ihren Status erkämpft und wie politisch die Wahl einer Freundschaft sein kann. Natürlich geht es dabei aber nicht nur um Glam und Ruhm: Denn Erwachsenwerden ist auch mit 19 nicht so leicht, wie Mbali es sich manchmal wünscht.

Die Serie lässt an Clueless (1995), Girls Club (2004) und Gossip Girl (2007-2012) denken und hat tatsächlich Ähnlichkeit mit den Teen-Produktionen. Nur dass Miseducation nicht in den USA produziert wurde, sondern in Nollywood!

Netflixwoche Redaktion

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