15 unverzichtbare Gilmore Girls-Folgen, die Lust auf Herbst machen

Gilmore Girls ist noch immer die ultimative Wohlfühlserie. Hier ist eine Watchlist mit einigen der wichtigsten Episoden von Gilmore Girls, die garantiert Lust auf eine Kanne Kaffee und Herbst machen.

Es ist mehr als 20 Jahre her, als Lorelai Gilmore (gespielt von Lauren Graham) und ihre Tochter Rory Gilmore (Alexis Bledel) zum ersten Mal unangemeldet in unsere Wohnzimmer platzten und als schlagfertiges Duo mit rasanten Dialogen begeisterten. Mit ihrem Freund Luke, der stets im richtigen Moment den richtigen Ratschlag und Kaffee parat hatte. Mit Jess, der die Stadt und Rorys Herz eroberte. Mit Emily, vor der sich nicht nur Lorelai fürchtete, sondern insgeheim jede*r Zuschauer*in.

Auch 2023 hat Amy Sherman-Palladinos Kult-Drama-Serie, die sie jahrelang mit ihrem Mann Daniel Palladino produzierte, nicht an Reiz verloren: Gilmore Girls ist noch immer die ultimative Wohlfühlserie. Eine warme Decke aus Familie, Freundschaft und Romantik – gespickt mit klugen Dialogen, die im gefühlt ewigen goldenen Herbst der Kleinstadt Stars Hollow spielen.

Da alle sieben Staffeln plus die vierteilige Fortsetzung Gilmore Girls: Ein neues Jahr auf Netflix laufen, können Fans die Serie in Dauerschleife sehen – und neue Zuschauer*innen erstmals ihren Charme entdecken.

Hier ist eine Watchlist mit einigen der wichtigsten Episoden von Gilmore Girls, die garantiert Lust auf eine Kanne Kaffee und Herbst machen.

Dean ist der erste Freund von Rory – doch nicht der letzte.

Kopfüber in die Nacht (Staffel 1, Folge 9)

Dean (Jared Padalecki) und Tristan (Chad Michael Murray) stehen beide auf Rory. Auf dem Schulball fangen sie deswegen zu streiten an. Doch Roy will dem entgehen und verlässt mit Dean die Veranstaltung. Zu zweit verbringen sie nun den Abend – und Oma Emily Gilmore (Kelly Bishop) befürchtet natürlich das Schlimmste: Alkohol, Sex, ungewollte Schwangerschaft ... Emily wirft Lorelai vor, dieselben Fehler in der Erziehung wie einst sie zu machen. Und als Rory endlich nach Hause kommt, geht Lorelai auf ihre Tochter los.

Während sich viele High-School-Serien auf die Ängste von Teenagern beschränken, zeigt diese Episode die Folgen der von Generation zu Generation weitergegebenen Probleme. Sie unterstreicht, dass Gilmore Girls im Grunde eine Serie über zerbrochene Familiendynamiken ist – die mit der Zeit heilen oder nicht heilen können.

Luke ist von Jess genervt – oder Jess von Luke?

Ein schwerer Fall (Staffel 2, Folge 5)

Jess Mariano (gespielt von Milo Ventimiglia) ist Lukes (Scott Patterson) Neffe und hat eine bewegende Vergangenheit. Ein Feuerball aus aufgestauter Angst und Charisma. Klar, dass er nicht nur Rorys Herz erobert, sondern auch das der Zuschauer*innen, als er eines Tages in Stars Hollow auftaucht.

Luke ist jedoch meistens von seinem Neffen frustriert – was einen Höhepunkt findet, als er Jess in den See stößt. Eine kathartische Szene besonders für Zuschauer*innen, die gerne dasselbe getan hätten. Von nun an ist das Gilmore-Publikum gespalten: Einige drücken Rorys ursprünglichem Freund Dean die Daumen, andere Feuerball Jess – und in der Zukunft sogar Logan Huntzberger (Matt Czuchry)! Stars Hollow wird ab diesem Zeitpunkt nie wieder dasselbe sein.

Rory und ihr Vater gehen für Oma Emily tanzen.

Emily in Nöten (Staffel 2, Folge 6)

Je öfter man Gilmore Girls schaut, desto mehr fällt auf, wie elegant die Serie soziale Unterschiede aufzeigt. Es fängt damit an, dass sich Lorelai Geld von ihren Eltern Richard (Edward Herrmann) und Emily leiht, um Rorys Privatschule zu bezahlen. Dabei wird untersucht, wie das Mutter-Tochter-Duo in die Welt der reichen Großeltern passen würde und wie nicht.

Emily zieht Rory etwa in die High Society hinein, indem sie sie auf einem Debütantenball vorstellt. Diese Folge gibt auch einen Einblick in die Spannungen zwischen Emily und Richard, die ihren Höhepunkt in den kommenden Staffeln finden werden.

Willkommen! Lorelai begrüßt ihre Gäste.

Schlittenfahrt (Staffel 2, Folge 10)

Gilmore Girls steht oft für eine Art der episodischen Erzählung, die es im modernen Fernsehen nicht mehr so häufig gibt – einschließlich Episoden, die sich um einen Ort drehen. Folgen wie Schlittenfahrt sind perfekte Beispiele dafür, dass jede Handlungsentwicklung und jeder Charakterbogen um ein größeres Treffen kreist. Die Autor*innen Daniel Palladino und Sheila Lawrence vermischen die Hoch- und die Popkultur der Serie, indem sie Emily und Richard mit Lorelai, Rory, Paris (gespielt von Liza Weil) und all den verrückten Bewohner*innen von Stars Hollow an einen Tisch setzen, um einen unvergesslichen Abend zu verbringen.

Mutter und Freundin: Lorelai ist für Rory da.

Tanzmarathon (Staffel 3, Folge 7)

Diese Folge wäre schon allein wegen des aufwändigen 24-Stunden-Tanzabend-Bühnenbilds ein Highlight. Doch Amy Sherman-Palladino schafft wieder einmal den Spagat zwischen albernen und herzzerreißenden Ereignissen in einer perfekt gestalteten Folge, die vielen Fans als Höhepunkt der Serie in Erinnerung geblieben ist.

Nachdem die Spannungen mit Jess unüberwindbar geworden sind, macht Dean mit Rory Schluss. Er lässt sie schluchzend mit ihrer Mutter auf der Tanzfläche stehen. Und wer von uns könnte nicht nachvollziehen, wie es ist, mit seiner besten Freundin nach einer harten Zurückweisung zu weinen? Vor allem, wenn Kirk Gleason (gespielt von Sean Gunn) dabei den Titelsong von Rocky singt …

Auf welche Party gehen wir nun? Lorelai und Rory haben einigen Einladungen.

Stress hoch vier (Staffel 3, Folge 9)

Rory und Lorelai verpflichten sich zu insgesamt vier Thanksgiving-Treffen – und jedes bringt eine andere Seite ihrer Mutter-Tochter-Dynamik zum Vorschein. Ob es nun darum geht, mit einer betrunkenen Sookie (Melissa McCarthy) abzuhängen oder die verklemmte Formalität des Essens von Richard und Emily zu ertragen: Das wahre Vergnügen dieser Folge ist, die subtile Art zu beobachten, in der die Gilmores mit jedem gesellschaftlichen Umstand ein wenig anders umgehen als mit dem letzten.

Gilmore Girls hat sich nie eine Weihnachtsfolge gegönnt, weil es im Grunde eine Thanksgiving-Serie ist – und diese Folge kommt einem Gilmore-Weihnachtsspecial am nächsten.

Rory hat eine emotionale Rede vorbereitet.

Ein starker Abgang (Staffel 3, Folge 22)

Das Finale von Staffel 3 ist ein liebevoller Abschied von Rorys an der Chilton. Denn sowohl die Figur als auch die Serie verabschieden sich von der rehäugigen Jugend an der High School und tauchen kopfüber in das junge Erwachsenenalter auf dem Campus in Yale.

Wer sich ein wenig Staub in die Augen treiben lassen will, muss nur Rorys Abschiedsrede auf ihrer Abschlussfeier hören. Rory drückt darin ihre aufrichtige Dankbarkeit für ihre Mutter aus. Dafür, dass sie sie zu der Frau gemacht hat, die sie ist. Diese Szene führt die Serie zu ihren Wurzeln zurück – zu einem unzerstörbaren Band zwischen Mutter und Tochter.

Das Finale fungiert auch als Jess' Abschied von der Serie ... vorerst.

Nicht nur böse: Emily hat auch andere Seiten.

Ein Trauerfall (Staffel 4, Folge 16)

Einige der besten Episoden der Serie erinnern das Publikum daran, dass es nicht nur die zwei Gilmore-Girls gibt – sondern drei.

Emily Gilmore ist eine einschüchternde Matriarchin, deren harte Liebe und strenges Urteil schwebt über die Psyche jedes Charakters. In dieser Folge wird jedoch deutlich, wie tief Trix (Marion Ross), Richards Mutter, in Emilys Psyche eingedrungen ist.

Nach Trix' Tod entdeckt Emily einen Brief von ihr, in dem sie Richard ermutigt, Emily zu verlassen und seine ehemalige Verlobte Pennilyn Lott zu heiraten. Emily bringt das aus dem Gleichgewicht und sie schaut etwas zu tief ins Glas.

Dean und Rory sehen sich wieder.

Das erste Mal (Staffel 4, Folge 22)

Im Finale von Staffel 4 trifft Serienmacherin Sherman-Palladino die mutige Entscheidung, die Liebesgeschichten von Lorelai und Rory in krassem Gegensatz zueinander zu verflechten.

Zunächst erreicht eine Romanze, die sich seit vier Staffeln anbahnt, ihren Höhepunkt. Luke und Lorelai bemerken, dass sie es beide wollen und besiegeln ihre Liebe mit einem leidenschaftlichen ersten Kuss. Währenddessen hat Rory zum ersten Mal Sex mit Dean – ihr verheirateter Ex-Freund.

Die Höhen und Tiefen dieser Momente werden am Ende durch eine tränenreiche Begegnung zwischen Lorelai und Rory abgerundet: Lorelai mit einem gebrochenen Herzen für ihre Tochter und Rory, die an den Folgen ihres Handelns fast zerbricht.

Ab jetzt ist Logan an der Reihe.

Der Kaffee danach (Staffel 5, Folge 3)

In dieser Folge lernen wir den dritten (und letzten?) Freund in Rorys stürmischem Liebesleben kennen: Logan Huntzberger. Logan bringt neue Energie in die Serie und eröffnet Rory eine neue Welt.

In Stars Hollow führt Luke währenddessen Lorelai zu ihrem ersten richtigen Abendessen als Paar aus. Am Tisch zeigt er ihr ein Horoskop, das er an dem Tag, an dem sie sich kennengelernt haben, aufgehoben und seitdem in seiner Brieftasche aufbewahrt hat. Eine herzzerreißende Szene – Taschentücher bereithalten!

Gilmore Girls ist oft eine grandiose, verrückte Komödie, aber in ihren ruhigen Momenten ist sie wunderbar romantisch ohne kitschig zu sein (oder nur ein kleines bisschen, würde Lorelai sagen).

Rory begleitet Logan – ist jedoch nicht immer begeistert.

Sprung ins Ungewisse (Staffel 5, Folge 7)

Als die Serie begann, war Rory fest in Lorelais Welt verankert. Stars Hollow war ein Ort der Geborgenheit und für die Familie. Ein Gegensatz zu den Werten der Oberschicht, in der Lorelai aufgewachsen ist.

Im weiteren Verlauf der Serie gibt es immer wieder Verlockungen aus der High Society. Personifiziert zum Beispiel durch die Figur des Logan. In Sprung ins Ungewisse ist Rorys neues romantisches Interesse ein reicher Junge, der Rory aus ihrem gewöhnlichen Leben in eine Welt stößt, die sie nie gekannt hat. Es ist der umgekehrte Weg, den ihre Mutter eingeschlagen hat – den Rory aber trotzdem wählen könnte …

Diese Folge ist aus denselben Gründen spannend zu sehen, aus denen sie auch für Rory spannend ist: Die Abkehr vom Gewohnten wird sich immer wie Freiheit anfühlen.

Richard hat für Emily ein paar romantische Worte parat.

Hochzeit in Moll (Staffel 5, Folge 13)

Was ist besser als eine Hochzeitsepisode? Eine Episode zur Erneuerung des Eheversprechens natürlich!

In der 100. Folge der Serie halten Emily und Richard eine Zeremonie, um ihre Versöhnung zu feiern. Die Szene, in der Richard vor dem ersten Tanz eine Rede an Emily hält, gehört zu den zärtlichsten Momenten der Serie. Aber es wäre kein Gilmore-Treffen ohne ein paar Dramen:

Emily lädt unter anderem Rorys Vater Christopher (David Sutcliffe) ein. Sie hofft, damit Luke und Lorelai auseinanderzubringen – und schon bricht das Chaos aus …

Rory weiß irgendwann nicht weiter.

Auszeit (Staffel 5, Folge 22)

Für diejenigen, die die Serie seit dem ersten Tag verfolgen, wäre es absolut unvorstellbar, dass das Goldkind von Stars Hollow eines Tages ein Boot stehlen und das College verlassen würde. Und doch ist Rorys epischer Sündenfall eine der am besten aufgebauten Geschichten, die die Serie je erzählt hat.

Nachdem Luke dann erfährt, dass Rory das Studium in Yale abbrechen will, reagiert er mit äußerster Vorsicht – und überzeugt Lorelai in einem der überraschendsten Momente der Serie, ihn zu heiraten.

Von wegen nur Drama: Bei den Gilmores darf auch gelacht werden.

Ein fast perfektes Dinner (Staffel 6, Folge 13)

Auch wenn es andere Handlungsstränge gibt, die es wert sind, beachtet zu werden – Spannungen zwischen Luke, Lorelai und seiner neu entdeckten Tochter April; Logan rettet die Schülerzeitung; Paris entwickelt sich weiter –, bleibt diese Folge vor allem wegen ihrer neunminütigen Schlusssequenz in Erinnerung:

Die vier Gilmores versammeln sich zum Freitagsdinner und es kommt zu einer explosiven Konfrontation in einer urkomischen Montage aus Lachen, Weinen, Schreien und der Verrücktheit, die man nur haben kann, wenn man mit seiner Familie streitet. Mit ihrer gekonnten Inszenierung und ihrem präzisen Schnitt zeigt Sherman-Palladino, dass ihre Regiekünste nach sechs Staffeln ihren schriftstellerischen Fähigkeiten in nichts nachstehen

Ein unschlagbares Duo – auch im Alter: Lorelai und Rory.

Herbst (BONUS: Gilmore Girls: Ein neues Jahr)

Nachdem die Serie in Staffel 7 ohne Amy Sherman-Palladino zu Ende ging, fragten sich die Fans, ob sie jemals das Ende bekommen würden, das sie verdient hätten. 2016, neun Jahre nach dem Serienfinale, erhielten Zuschauer*innen dann einen Abschluss in Form von Gilmore Girls: Ein Jahr im Leben.

Die Folge Herbst sticht in der Miniserie als herzlicher Abschied hervor – mit einer lange hinausgezögerten Hochzeit, einem Wiedersehen zwischen Lorelai und Sookie, einem letzten Blick von Jess auf Rory, einer emotionalen Versöhnung zwischen Emily und Lorelai und, ja, sogar mit den lang erwarteten letzten Worten.

In Herbst beendet Sherman-Palladino ihr Hauptwerk auf ihre eigene Art in einem ebenso passenden wie schockierenden letzten Moment.

Kevin T. Porter / Netflixwoche

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