Im neuen Horror-Thriller Mord, wie er im Buche steht treibt wieder einmal ein Clown sein Unwesen. Woran liegt es, dass viele Menschen Clowns gruselig finden? Eigentlich sollen sie uns doch zum Lachen bringen. Eine Forschungsgruppe hat Antworten gefunden.
Darum geht es in Mord, wie er im Buche steht
Bei den Treffen mit ihren Freund*innen im Uni-Buchclub erhofft Ángela (Veki Velilla) sich kreativen Input für ihre eigenen schriftstellerischen Ambitionen. Als ihr Literatur-Professor zudringlich wird, weiht Ángela den Buchclub ein. Man beschließt, dem Prof gemeinsam eine Lektion zu erteilen. Mit Clownsmasken verkleidet, hetzt die Gruppe den Professor nachts durch die Uni – plötzlich ein Schupps, ein Sturz und der Prof ist tot. Uuuups, das war nicht gewollt! Aber hey, der Widerling hat doch nur seine gerechte Strafe bekommen, oder? Jemand ist anderer Ansicht und macht nun Jagd auf die Studierenden – natürlich trägt der Killer eine Clownsmaske …
Woher kommt die Angst vor den Clowns?
Forschende der University of South Wales haben die Ursachen für Coulrophobie untersucht. Das Team um den Psychologie-Professor Philip John Tyson ermittelte 2022 die Prävalenz und den Schweregrad von Coulrophobie (so der Fachbegriff für „Angst vor Clowns“) innerhalb einer internationalen Gruppe von 987 Menschen im Alter zwischen 18 und 77 Jahren. Mehr als die Hälfte der Befragten gab an, sie hätten zumindest bis zu einem gewissen Grad Angst vor Clowns. Fünf Prozent gaben an, hochgradig ängstlich gegenüber Clowns zu sein, hier kann man dann von einer echten Coulrophobie sprechen. „Die Prävalenz der Clownsangst war bei Frauen höher als bei Männern (29,6 vs. 19,3 Prozent)“, schreiben die Forschenden. „Das Alter korrelierte negativ mit der Clownsangst und Teilnehmer vom asiatischen Kontinent wiesen die höchste Häufigkeit der Clownsangst auf.“
Aber auch in Deutschland findet nicht jeder Clowns zum Lachen. In einer Umfrage von Statista gaben rund zehn Prozent an, Angst vor Clowns zu haben – vor dem Fliegen fürchten sich nur 8,7 Prozent.
Tyson und sein Team ermittelte verschiedene Erklärungen für Coulrophobie:
1. Uncanny Valley (unheimliches Tal)-Effekt: Clowns haben oft übertriebene, groteske Gesichtszüge und Verkleidungen. Sie wirken menschenähnlich, sind aber so weit von der menschlichen Norm entfernt, dass sie Unbehagen hervorrufen. Die Akzeptanz und positive Wahrnehmung von künstlichen Wesen erhöhen sich erst, wenn sie deutlich erkennbar von der menschlichen Gestalt abweichen. Wenn jedoch diese künstlichen Darstellungen und Verkleidungen wie beim Clown menschenähnlich sind, wächst das Gefühl des Unbehagens oder der Abstoßung – das ist das Uncanny Valley. Unser Gehirn neigt dazu, subtile Abweichungen von der menschlichen Norm als unheimlich oder beängstigend zu interpretieren.
2. Verborgene Identität: Die Clownsmaske bzw. das Make-up verbergen oft die tatsächliche Identität. Menschen verlassen sich aber darauf, Gesichtsausdrücke und Mimik zu interpretieren, um die Absichten anderer zu verstehen. Wenn diese Fähigkeit eingeschränkt ist, kann dies zu Unsicherheit und Angst führen.
3. Unvorhersehbarkeit: Clowns sind dafür bekannt, unkonventionelles und exzentrisches Verhalten an den Tag zu legen. Ihre unberechenbaren Handlungen könnten als bedrohlich empfunden werden, da sie nicht in die üblichen sozialen Normen passen.
4. Kranke Blässe: Menschen assoziieren die fahle Haut von Clowns unbewusst mit dem Tod, Infektionen oder einer Blutvergiftung.
5. Kulturelle Einflüsse: Steven King ist schuld. Bücher und Filme wie Es mit dem Grusel-Clown Pennywise und andere gruselige Darstellungen aus der Popkultur haben die Angst in uns geweckt.
Die besten Filme mit Horror-Clowns:
Das Fachportal scary-movies listet 68 Horrorfilme mit Clowns.
Hier unsere Top-Five der Horror-Clowns auf Netflix:
Joker: Arthur Fleck (Joaquin Phoenix) ist ein erfolgloser Stand-up-Comedian der in Gotham City lebt, einer düsteren und verfallenen Metropole. Arthur leidet unter psychischen Problemen und wird von der Gesellschaft gemieden und ausgestoßen. Arthurs Abstieg in den Wahnsinn und seine Transformation in die Clownsfigur Joker beginnt.
Zombieland: Horror-Komödie, spielt in einer postapokalyptischen Welt, die von Zombies überrannt wurde, und folgt einer Gruppe von Überlebenden auf ihrer Reise durch das verwüstete Land. Dabei treffen sie auch auf einen Zombie-Clown….
The Curse of Bridge Hollow: Horrorkomödie, in der ein Mädchen aus Versehen alle Halloween-Figuren, inklusive Grusel-Clowns, zum Leben erweckt.
John Wayne Gacy Selbstporträt eines Serienmörders: Dreiteilige Miniserie über den Serienmörder John Wayne Gacy – auch genannt der „Killer Clown“, da er nebenberuflich als „Pogo der Clown“ auftrat.
The Dark Knight: Noch einmal der Joker, hier gespielt von Heath Ledger, der Gotham City in Angst und Schrecken versetzt.
Netflixwoche Redaktion
