„Ich werde dieses Licht vermissen“: Elizabeth Debicki verabschiedet sich von The Crown

Eine Ehe, die vor den Augen der ganzen Welt zerbricht. Paparazzi, die sie überall hin verfolgen. Und ein Volk, dass sie so sehr liebt, dass es seine Prinzessin nicht gehen lassen will. In Staffel 5 der Netflix-Serie The Crown hat Diana (Elizabeth Debicki) einiges mitgemacht.

In den ersten vier Folgen der finalen Staffel sehnt sich Diana nun vor allem nach einem: Ruhe. Sie versucht, einen Urlaub mit ihren Söhnen und ihrem Lebensgefährten Dodi Fayed (Khalid Abdalla) in Frankreich zu genießen und das Leben nach dem Palast zu meistern. Doch sie kann sich der Besessenheit der Medien nicht entziehen, die schließlich zu ihrem und Fayeds Tod führt.

Dianas Tod, ein historisches Ereignis, das auf der ganzen Welt zu spüren war und bis heute Millionen berührt, beendet Elizabeth Debickis Zeit in ihrer Rolle. Im Interview blickt die Schauspielerin nun auf ihre Zeit in Peter Morgans preisgekrönter Serie zurück und auf die Teile Dianas, die sie nur schwer hinter sich lassen kann.

Wie fühlte es sich an, für die sechste und letzte Staffel von The Crown zurück ans Set zu kommen?

Elizabeth Debicki: Es war wie eine Heimkehr. Wir haben Staffel 5 fast ein Jahr lang gedreht. Es fühlte sich ganz natürlich an, wieder dabei zu sein. Zwischen den Dreharbeiten lagen rund vier Monate, aber die sind schnell vergangen, und ich habe immer an Staffel 6 gedacht.

Wie war es für dich, wieder in die Rolle zu kommen?

Ich habe einen kleinen Auffrischungskurs in meinem Gehirn gemacht. Aber ich hatte die Rolle schon eine ganze Weile bewohnt – beziehungsweise sie bewohnte mich. Es war sehr schnell wieder da. Eigentlich war es eine Erleichterung.

Wieso das?

Es war ein interessantes schauspielerisches Experiment für mich, weil ich noch nie zurückgekommen bin, um etwas in der zweiten Staffel zu drehen. Es ist also aufregend, weil ein Teil deines Geistes testet, wie viel noch da ist. Ich hatte das Gefühl, dass meine Beziehung zu den Sachen, die ich in Staffel 5 aktiv gemacht hatte, ganz natürlich da war. Es war viel weniger Erinnerung – es fühlte sich fast normaler an, die Rolle zu spielen, als ich als normale Person zu sein.

Jeder hat seine eigene Vorstellung von Prinzessin Diana. Was wolltest du über ihre letzten Tage vermitteln?

Es ist eine einzigartige Herausforderung für eine Schauspielerin, diese Zeit darzustellen. Ich habe stark auf Peters emotionale Vorlage vertraut, die er für uns geschaffen hat.

Peter Morgan, der Showrunner von The Crown.

Ja. Es ist seine Interpretation, und sie ergibt für mich emotional Sinn. Ich habe mich also daran gehalten. Wir wissen ja, wohin Dianas Geschichte führt. Natürlich ist es erschütternd und belastend und wir können es nie ganz begreifen. Darum war für die übergreifende Reise durch Staffel 6 besonders wichtig, dass wir auch echte Freude, Glück, Leichtigkeit und echten Spaß zeigen. Das war der Teil, den ich in gewisser Weise kontrollieren konnte, und das wurde ein echter Schwerpunkt.

Das sind Ereignisse aus der relativ jungen Geschichte. Wie erinnerst du dich an den Tod von Diana?

Ja, ich war sieben, als es passierte. Diese Ereignisse sind ein Teil unserer menschlichen Geschichte, unserer Kultur, unseres Verständnisses der Medien und natürlich der königlichen Familie. Und von der Trauer einer Nation. Als Australierin habe ich erst davon erfahren, als ich älter war. Ich kann mich gut daran erinnern, wie ich als Kind die Beerdigung gesehen habe. Ich war noch sehr jung und habe nicht wirklich verstanden, was da vor sich geht. Meine Mutter war am Boden zerstört und ich versuchte, das zu verarbeiten. Das war meine erste Erinnerung daran.

Elizabeth Debicki wurde für ihre Darstellung in The Crown für einen Emmy, einen Golden Globe und einen SAG Award nominiert. Foto: Collier Schorr. Styling: Elizabeth Saltzman.

Wie gehst du damit um – ​​lässt du zu, dass deine Erinnerungen deine Darstellung beeinflussen?

Für mich ist das ein doppelter Prozess. Ich habe die Fakten gelernt, die mir das Archiv-Team gegeben hat. Sie sind extrem detailliert, also habe ich zugelassen, dass sich diese Informationsschicht in meinem Gehirn festsetzt. Und dann habe ich die Drehbücher gelesen, um zu verstehen, was Peter in erzählerischer Hinsicht beschlossen hat. In welche Richtung er gehen will, und was The Crown macht, nämlich imaginäre Versionen von Gesprächen zu schaffen. Peters Vision war die Richtung, der ich gefolgt bin.

Was wirst du an dieser Erfahrung vermissen?

Ich werde es vermissen, diese Rolle zu spielen. Diese Figur, diese Geschichte, es war unglaublich, hier zu landen. Es gab so viele turbulente und schmerzhafte Teile, die ich erzählen musste. Aber ich finde die Rolle auch so lebendig, und es steckt so viel Schönheit darin. Und so viel Liebe und der Wunsch, sich mit den Menschen zu verbinden. Diese Figur hat die Fähigkeit, die Menschen zu erreichen, und das ist eine sehr schöne Sache. Wenn ich von der wahren Prinzessin Diana spreche, dann fühlt sie sich so echt an. Die Art, wie sie die Menschen liebte und die Menschen sie liebten, war außergewöhnlich. Wenn ich mit Menschen über sie spreche – durch die Produktion der Serie und wenn sie über den Verlust sprechen, den sie empfunden haben – dann ist es wirklich so, als ob ein unglaublich leuchtendes Wesen verloren gegangen wäre. Der Versuch, das zu schaffen, war eine erstaunliche Erfahrung. Ich werde dieses Licht vermissen.

Was könnte deiner Meinung nach das Vermächtnis der Serie als Ganzes sein?

Das hängt wirklich davon ab, wen man fragt. Ich lebe sowohl in Großbritannien als auch in den USA, und ich bin Australierin. Ich habe also dieses Dreiergespann, um zu verstehen, wie das Publikum auf die Show reagiert. Ich hatte immer das Gefühl, dass die Show auf delikate Weise eine Verbindung zu historischen Persönlichkeiten herstellt. Zu Persönlichkeiten, die uns vielleicht weit entfernt vorkommen oder mit deren Geschichten wir uns vielleicht nicht verbunden fühlen. Es hat meine Empathie für historische Figuren, die ich nicht zu kennen glaubte, wirklich erweitert. Sie existierten in einem Geschichtsbuch, und Peter hat sie auf eine Weise zum Leben erweckt, die so zugänglich und sehr bewegend war. Das ist vielleicht sein Vermächtnis.

Benji Wilson, Queue

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