„Krimi-Kammerspiel der Extraklasse“– Das sagen die Kritiker*innen zu Liebes Kind

Wie schlägt sich die deutsche Thriller-Serie auf Netflix? Eine Presseschau zu den sechs Folgen von Liebes Kind.

„Eine düstere, spannende Serie, die den Mut findet, unbequeme Fragen zu stellen.“ (Spiegel)

„Ein Meilenstein für Netflix, dem man sich schon nach 15 Minuten nicht mehr entziehen kann.“ (DWDL)

Liebes Kind ist die mit Abstand spannendste Thriller-Serie, die in den letzten Monaten auf Netflix erschienen ist.“ (Glamour)

Seit dem 7. September ist Liebes Kind mit sechs Folgen auf Netflix zu sehen – und stößt auf positive Resonanz in den deutschen Medien.

Die Serie basiert auf dem gleichnamigen Thriller von Romy Hausmann und handelt von einem albtraumhaften Familienleben: Lena (gespielt von Kim Riedle) lebt mit den Kinder Hannah (Naila Schuberth) und Jonathan (Sammy Schrein) in einer Hütte, die mit einem Schloss verriegelt ist. Der Mann, der den Schlüssel hat, entscheidet, wann sie essen und auf die Toilette gehen. Doch das wahre Ausmaß dieses Albtraums deutet sich erst an, als Lena eines Tages mit Hannah flieht und die Polizei zu ermitteln beginnt.

Isabel Kleefeld und Julian Pörksen gehen „ihrer Spannungsdramaturgie nicht auf den Leim“

„Nichts scheint hier anfangs zusammen zu passen“, urteilt Kritiker Oliver Kaever im deutschen Nachrichtenmagazin Der Spiegel. „Der sechsteiler Liebes Kind zieht einen Großteil seiner Spannung aus der sich immer drängender stellenden Frage, wo der Ausgang aus dem Irrgarten der sich widersprechenden Spuren, Hinweise und Enthüllungen ist. Wirklich herausragend wird sie aber erst dadurch, dass Isabel Kleefeld und Julian Pörksen, die die Drehbücher schrieben und Regie führten, ihrer eigenen Spannungsdramaturgie nicht auf den Leim gehen.“

Der Titel für Kaevers Kritik: „Krimi-Kammerspiel der Extraklasse“.

Im deutschen Medien- und TV-Dienst DWDL findet Thomas Lückerath ebenfalls nur lobende Worte für die Dramaturgie: „Was sogar für einige der letztlich besten Serien der vergangenen 20 Jahre gilt, ist in Zeiten von TikTok ein Luxus, den sich kaum noch eine neue Serie leisten kann. Tempo ist in unserer Aufmerksamkeitsökonomie längst zu einer wichtigen Disziplin geworden und Liebes Kind liefert ab.“

Julika Jenkins und Justus von Dohnányi spielen „ein leises spätes Ehedrama“

In der Süddeutschen Zeitung ist Autorin Claudia Tieschky von den Schauspieler*innen begeistert – und den Geschichten, die sich zwischen den Zeilen ergeben:

„Julika Jenkins und Justus von Dohnányi spielen mitten in diesem spannungshochgeschraubten Thriller ein leises spätes Ehedrama, das ungeheuer berührend ist, die Serie erdet, ihr ein Schicksal gibt. Und irgendwo auf seiner ganz eigenen Umlaufbahn kreist der Polizist Gerd Bühling (Hans Löw) um den Fall, aufmerksam, einsam, in sich verschlossen, viel zu nah dran: Er hat die Ermittlungen bei Lenas Verschwinden geleitet und kannte sie – vielleicht besser, als er sagt.“

Julika Jenkins und Justus von Dohnányi spielen ein leises spätes Ehedrama.

Auch Matthias Halbig vom RedaktionsNetzwerk Deutschland ist von der Leistung der Schauspieler*innen angetan: „Kim Riedle spielt das Entsetzen über die Erkenntnis, einem Irren ausgeliefert zu sein, überzeugend – mit Gliedern, die vor Entsetzen flattern, mit Gesichtszügen, in denen die Trauer um das verlorene Leben mit nackter Angst tanzt. Es sirrt ein Horror in ihren Augen, mit dem sie an Shelley Duvall in Kubricks Shining (1980) erinnert“, schreibt er.

Liebes Kind bildet „das komplette Spektrum des Frauseins ab“

Thomas Andre vom Hamburger Abendblatt betont in seiner Kritik jedoch: „Ohne die Psychologie der Figuren würde die Serie nicht funktionieren.“ Der Redakteur ist vor allem von Naila Schuberth beeindruckt, die die junge Hannah spielt.

Ursula Schmied von der deutschen Redaktion Glamour reiht sich in puncto Hannah ebenfalls ein – ist jedoch mehr noch von der gesamten Darstellung der Frauen angetan. In ihrer Kritik schreibt sie: „Es ist bemerkenswert, dass die Frauen – Jasmin, Hannah, Lenas Mutter und die Polizist*innen um Aida Kurt – die Geschichte in Liebes Kind so vorantreiben. Egal, ob Leid, Horror, Todesangst, Unwissenheit, Neugier oder Fürsorge – in Liebes Kind wird wirklich das komplette Spektrum des Frauseins einmal abgebildet und seziert. Wow!“

Netflixwoche Redaktion

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