Das Programm: Neue Doku-Serie deckt systematischen Missbrauch auf

Die amerikanische Regisseurin Katherine Kubler hat sich mit ihrem eigenen Trauma auseinandergesetzt und dabei entdeckt, dass eine ganze Industrie an dem Missbrauch reich wird.

Seitdem die Filmemacherin Katherine Kubler die Academy at Ivy Ridge verlassen hat, kämpfte sie mit ihrem dort erlebten Trauma – das amerikanische Internat war schon lange dafür berüchtigt, Schüler*innen zu „disziplinieren“.

Kubler beschließt, eine Serie zu drehen, die von ihren Erfahrungen erzählt: Das Programm: Hinter den Kulissen der Disziplinierungsindustrie. Was sie dabei entdeckt, geht weit über den Missbrauch in Ivy Ridge hinaus. Es geht um die beunruhigende und sich ständig weiterentwickelnde Troubled-Teen-Industrie – eine Industrie, die weiterhin Kinder gefährdet, während sie den Eltern verspricht, dass sie die so genannte „missratene“ Jugend Amerikas heilen kann.

Was geschah an der Academy at Ivy Ridge?

Vom Druck, sich in akademischen und sozialen Hierarchien zu behaupten, bis hin zur allgemeinen Unbeholfenheit des Heranwachsens: Die Schulzeit zählt selten zu den besten Tagen unseres Lebens. Für Kubler und ihre Klassenkamerad*innen an der Academy at Ivy Ridge im Bundesstaat New York glich sie einer Gefängniserfahrung.

Kubler war eine von zahllosen Schüler*innen, die auf dem Campus ankamen und feststellen mussten, dass ihre Freiheit drastisch beschnitten wurde. Es war ihnen nicht erlaubt frei zu sprechen, zu lächeln, nach draußen zu gehen oder mit der Außenwelt zu kommunizieren. Erst mit 18 Jahren konnten sie die Schule verlassen.

Kubler kämpfte auch noch Jahre nach der Entlassung mit ihren Erfahrungen und dem Widerwillen ihres Vaters, zu akzeptieren, wie schädlich ihre Zeit an der Schule gewesen war. Von Zwangsvermarktungstaktiken bis hin zu offenem Missbrauch und einem sich ausbreitenden Netzwerk von Nachahmerfirmen taucht Das Programm tief in eine erschreckende Realität ein.

Wann erscheint Das Programm?

Das Programm ist ab dem 5. März 2024 auf Netflix zu sehen.

ROXANNE FEQUIERE, Tudum

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