Your Life Is A Joke: Diese Shows zwischen Talk und Comedy lassen euch weiterlachen

Stand-Up-Comedian, Bestsellerautor, Moderator: Oliver Polak ist ein Allround-Entertainer. In seiner neuen Comedy-Show auf Netflix, Your Life Is A Joke, verbringt er mit prominenten Menschen einen Tag an deren Lieblingsorten – um sie anschließend auf der Bühne nach allen Regeln der Kunst zu roasten. Das Ergebnis ist überraschend warmherzig, Your Life Is A Joke verkehrt das oft hundsgemeine Roasting zur Liebeserklärung. Wer Gefallen findet an dieser Kombination aus Herzlichkeit und Humor, aus Comedy und menschlicher Begegnung findet hier vier weitere Shows für die Watchlist.

Comedians auf Kaffeefahrt

Comedians auf Kaffeefahrt (Original: Comedians In Cars Getting Coffee) ist die Mutter der modernen Comedy-Talk-Formate. Seit 2012 führt Jerry Seinfeld in schönen Autos entspannte Gespräche mit hochkarätigen Gäst*innen aus Showgeschäft und Politik (because where is the difference?). Das Konzept ist simpel, die einzelnen Episoden folgen keinem klar erkennbaren Handlungsstrang, sondern dem Prinzip Zufall – also ganz ähnlich wie bei Jerrys stilprägender Sitcom Seinfeld aus den Neunzigern.

Das Unterhaltsame an Comedians auf Kaffeefahrt ist Jerrys warme, manchmal kindliche, stets entwaffnende Willkür – sowie die eine oder andere Autopanne. Neben Angehörigen der Comedy-A-Liga wie Eddie Murphy, Steve Martin, Tina Fey, Jamie Foxx, Sarah Jessica Parker, Will Ferrell oder Amy Schumer saßen in elf Staffeln auch schon Schauspieler Christoph Waltz oder der damals noch amtierende US-Präsident Barack Obama bei Seinfeld auf dem Beifahrersitz.

My Next Guest Needs No Introduction With David Letterman

Der ewige König der Late Night feierte seine Netflix-Premiere mit einem Coup: Barack Obama gewährte David Letterman das erste Interview nach seiner Amtszeit als US-Präsident. Ein sehr ausführliches, wohlgemerkt. Das Format, in dem Letterman sich seit 2018 mit A-Liga-Promis wie Ellen DeGeneres, George Clooney, Jay-Z oder Melinda Gates trifft, hat nichts gemein mit den schnelllebigen Fünf-Minuten-Schwätzchen des ordinären Fernsehgeschäfts.

In jeder Folge von My Next Guest Needs No Introduction widmet der Gastgeber seinen Gesprächspartner*innen eine volle Stunde. Diese danken es ihm mit außergewöhnlich offenen Antworten in minimalistischer Kulisse. Aber ohne Humor wäre es kein echter Letterman: Ihn in kurzen Einspielern im Supermarkt mit Kim Kardashian oder in Kanye Wests begehbarem Kleiderschrank zu erleben, ist pures Comedy-Gold.
 

Breakfast, Lunch & Dinner

In der Show Breakfast, Lunch & Dinner bereist Starkoch David Chang verschiedene Länder, um die lokalen Food-Szenen zu erkunden. Begleitet wird er von Menschen aus dem US-Showgeschäft, die einen biografischen Bezug zu eben diesen Orten haben. Mit Schauspieler Seth Rogen geht es beispielsweise nach Vancouver, um das dortige Asian-Fusion-Angebot zu testen. Mit Drehbuchautorin Lena Waithe fährt Chang nach Los Angeles, um Seafood zu essen und tiefgründige Diskussionen über Politik zu führen.

Das ist nicht zwingend auf Lacher ausgelegt, der Humor entsteht eher zwischen den Zeilen dieser Weltbetrachtungen durch die Brille der Kulinarik. Breakfast, Lunch & Dinner legt den Fokus auf intime, unverfälschte Gespräche, wie sie nur bei einem richtig guten Essen entstehen.

Pretend It’s A City

Fran Lebowitz macht keine Comedy. Sie ist Comedy, so wie sie nicht in New York wohnt, sondern New York ist. Jeder Satz, den Lebowitz über ihre Heimatstadt verliert, ist eine Punchline. Das ist umso bemerkenswerter, als die Autorin quasi unentwegt auf Hochtouren quasselt, in dieser achtteiligen Serie vor allem mit Regisseur Martin Scorsese (u.a. The Irishman), aber auch anderen Legenden des Big Apple wie Spike Lee oder David Letterman.

Das Ergebnis ist eine Doku-Collage, in die auch Archivaufnahmen aus New Yorks reicher Geschichte Eingang finden. Sie verrät viel über Lebowitz, noch mehr über New York, am allermeisten aber über die Menschheit selbst. (Vorausgesetzt, man hält Lebowitz’ Intensität über alle acht Folgen aus. Daran, so heißt es, sollen so manche gescheitert sein. Aber gut.) 

Netflixwoche Redaktion

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