Riesige Klauen und lange Zähne, Glupschaugen und ledrige, haarlose Haut auf einem knochigen Körper. Das Biest jagt auf allen vieren, aber wenn es sich aufrichtet, ist es so groß wie ein Mensch. Nachts saugt es seine Opfer blutleer.
So wird das Chupacabra in lateinamerikanischen Mythen beschrieben – nicht ganz so niedlich wie Chupa, das kuschelige Wesen aus dem neuen Netflix-Kinderfilm Chupa.
Wie ist die Legende entstanden?
Der Chupacabra wütet den Geschichten zufolge seit 1995 durch die Welt. Zuerst wurde er von einem Bauern in Canóvanas, Puerto Rico gesichtet, der morgens in seinem Ziegenstall ein grausames Massaker entdeckte. Mehrere Ziegen lagen leblos und scheinbar blutleer am Boden.
Das Monster erhielt seinen Namen: El Chupacabra – der Ziegensauger, aus dem Spanischen von chupar (saugen) und cabra (Ziege). Seitdem wird er gefürchtet und gejagt wie jedes mythologische Monster. Selbst Terra X geht dem Chupacabra auf die Spur.
Auf den Spuren des Chupacabras
Bald melden sich nicht nur in Puerto Rico Menschen, die überzeugt sind, ein Chupacabra gesehen zu haben. Bauern in Süd- und Nordamerika berichten von ähnlichen Vorfällen. Die Neuigkeiten locken UFO-Forscher an. Sie vermuten hinter dem Monster außerirdische Einflüsse.
Doch der Durchbruch kommt in Texas. Eines Morgens findet die Farmerin Phylis Canion ihre Hühner tot im Stall. Sie ist sich sicher, wer der Täter ist. Sie bleibt wachsam – und nachts entdeckt sie ihn, den Chupacabra mit seiner Lederhaut, den Glupschaugen und Reißzähnen. Das erzählt Phylis Canion später der Presse.
Der Chupacabra läuft davon, doch auf der Flucht wird er unweit ihrer Farm überfahren und sie findet seine Überreste. Sie lässt das tote Biest ausstopfen, seitdem steht die Trophäe im Wohnzimmer.
Der Chupacabra ist also doch kein Fabelwesen, sondern ein echtes Monster?
Die Wahrheit über den Chupacabra
Mit dem Kadaver in Phylis Canions Wohnzimmer kann die Herkunft des Chupacabras endlich wissenschaftlich geprüft werden. Barry O'Connor, Biologe an der University of Michigan, untersucht die DNA und bringt die Wahrheit über den nachtaktiven Jäger ans Tageslicht.
Der Chupacabra ist ein Wolfskojote – mütterlicherseits Kojote und väterlicherseits mexikanischer Wolf. Diese Mischung ist an sich nicht haarlos. Doch Phylis Canions Trophäe litt an einem Parasiten: der Krätze.
Genauer gesagt war es Sarcoptes-Räude, die wilde Kojoten wie auch Haustiere befallen kann. Dabei handelt es sich um Milben, die sich unter Fell und Haut tunneln, um dort geschützt ihre Eier zu legen. Die befallenen Tiere lecken und kratzen sich Haut und Haare ab, um den Juckreiz zu lindern.
Der Chupacabra war folglich Opfer eines scheinbar unsichtbaren Monsters. Seine blank geleckte, wunde Haut wurde unter der Sonne dunkler, dicker und ledriger. Und weil er durch Parasiten und Infektionen geschwächt war, konnte er nur die eingezäunten Nutztiere auf der Ranch jagen.
Aber der Mythos um das Fabelwesen lebt weiter: Der Chupacabra fletscht im Spielfilm Chupa zum ersten Mal seine Zähne. Doch auf den zweiten Blick ist auch dieses Monster harmloser als gedacht.
Darum geht es in Chupa
Der schüchterne Alex (Evan Whitten) entdeckt bei seinen Verwandten in Mexiko einen jungen Chupacabra. Er merkt schnell, dass die vermeintlich gefährliche Kreatur mit dem wuscheligen Fell und großen Augen eher niedlich ist. Wissenschaftler Richard Quinn (Christian Slater) sieht das allerdings anders ...
Chupa läuft seit dem 7. April auf Netflix.
Netflixwoche Redaktion