Diese Filme sind am Karfreitag verboten – aber auf Netflix zu sehen

Die Regel stammt noch aus der Zeit der Weimarer Republik: Karfreitag ist ein stiller Feiertag. Darum ist heute nichts erlaubt, was das „religiöse und sittliche Empfinden“ stören könnte. Nach Einschätzung der FSK zählen dazu etwa 700 Filme, die auf den ersten Blick wenig gemeinsam haben. Auf der Liste tummelt sich eine bunte Mischung aus Horrorfilmen, Erotikstreifen und Komödien. Sowie – seltsamerweise – Heidi in den Bergen. Sie alle dürfen am heutigen Karfreitag nicht im Kino gezeigt werden.

Die gute Nachricht für alle, die keinen Tag ohne eine Dosis Horror auskommen: Das Verbot gilt nicht für Streaming-Portale. Auf Netflix kann man die folgenden Titel also getrost schauen, obwohl die FSK sie nicht für feiertagstauglich hält.

Was soll denn hier nicht sittsam sein?

Jackass: The Movie

Wer sich ein paar Minuten lang gut unterhalten möchte, der sollte den deutschen Wikipedia-Eintrag zu Jackass: The Movie besuchen. Nüchtern  sind hier einige der skurrilen Szenarien des Films gelistet. Beschönigend zusammengefasst unter dem Titel „Aktionskabarett“. Darunter finden sich Höhepunkte wie „Wee-Man versteckt sich unter einem übergroßen Kegel und läuft so in Tokyo umher.“  Oder „Ehren McGhehey uriniert auf ein Eis und isst es danach auf.“

„Wir sind alle Individuen.“ - „Ich nicht!“

Das Leben des Brian

Okay, zugegeben: Wenn es einen Film gibt, der gegen den christlichen Charakter des Karfreitags verstößt, dann ist es wahrscheinlich Das Leben des Brian. Die Kult-Satire erzählt die Geschichte des titelgebenden Protagonisten, der eigentlich nur seine Flamme beeindrucken möchte, dabei aber unglücklicherweise und gänzlich gegen seinen Willen zum Messias erklärt wird. Schon als er 1979 erschien, wurde dem Monty-Python-Klassiker Gotteslästerung vorgeworfen. Heute darf Das Leben des Brian zumindest an stillen Feiertagen immer noch nicht vorgeführt werden. Bei Netflix gibt es den Film trotzdem. Na dann: „Zur Kreuzigung? Gut. Durch die Tür hinaus, zur linken Reihe, jeder nur ein Kreuz.“

Frohe Ostern sieht anders aus.

Hostel

Wer diesen Horrorfilm gesehen hat, wird sich nie wieder in eine Unterkunft trauen, die einem auf der Reise von Fremden empfohlen wurde. In Hostel übernachten drei arglose Studenten auf der Suche nach einem sexuellen Abenteuer in einem Hostel in der Slowakei. Doch statt Ekstase erwartet sie unvorstellbarer Horror. Hostel erhielt 2006 den Scream Award in der Kategorie “Holy Sh!t”. Dafür aber in Deutschland weder eine Jugendfreigabe, noch die Erlaubnis, an stillen Feiertagen gezeigt zu werden. Wenig überraschend für einen Film, bei dem Quentin Tarantino als Produzent mitwirkte und der außerdem unter das Folter-Horror-Genre fällt.

Eine völlig normale Pizzeria!

Lammbock

Auch deutsche Filme können unsittlich: Die Kiffer-Komödie Lammbock erzählt von zwei Freunden, die gemeinsam in einer Kleinstadt einen Pizza-Lieferdienst betreiben. Nur versteckt sich unter den Salamischeiben kein Basilikum, sondern Gras. Außerdem kommt auch noch ein kleines bisschen Sex vor. Definitiv zu viel für sittsame Nerven!

Ho-La-Di-Ho!

Heidi in den Bergen

Was könnte nur der Grund dafür sein, dass ausgerechnet Heidi in den Bergen als nicht feiertagstauglich gilt? Hat die FSK eine versteckte Symbolik erkannt, verbreitet der Kinderfilm vielleicht lange übersehene, düstere Botschaften, oder ist die kleine Heidi ganz einfach zu schrill für den stillen Feiertag? Die Antwort ist simpler:Die Verleihfirma hat es damals schlicht und einfach verpennt, den Film der FSK vorzulegen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann sich aber auch einfach das Remake von 2020 Heidi - Neue Abenteuer auf Netflix ansehen. Garantiert feiertagssicher!

Netflixwoche Redaktion

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