Als Shiv Roy in der Dramaserie Succession wurde sie einem großen Publikum bekannt. Nun zeigt Sarah Snook in dem Netflix-Horrorfilm Run Rabbit Run, dass sie nicht nur eine kühle Schwester spielen kann.
Das ist Sarah Snook
Es klingt wie ein kitschiger Spruch auf einer Kindertasse mit pinken Sternen. Doch es ist das Motto der australischen Schauspielerin Sarah Snook: „If you can make it as a children's party fairy, you can make it anywhere.“ Wenn du es als Fee auf einem Kindergeburtstag schaffen kannst, kannst du es überall schaffen.
Sarah Snook (1987 in Adelaide geboren) trug für ihren ersten Job Tüll, Glitzer und einen Zauberstab – die beste Theaterausbildung, die sie finden konnte, sagte sie der britischen Tageszeitung The Daily Telegraph. „Es ist für ein Kind der wichtigste Tag im Jahr. Wenn du nicht an deine Rolle glaubst, werden dir das Kind und seine 15 Freunde nicht glauben. Wenn du dir keine weitere tolle Geschichte ausdenkst, werden sie dich ignorieren, sich langweilen oder woanders spielen.“
Doch so souverän die vielfach ausgezeichnete Schauspielerin (u. a. Emmy und Golden Globe) heute davon erzählt: Unsicherheit schwang bei ihr lange mit. Gegenüber der Tageszeitung The Australian gestand sie, dass sie insgeheim an ihren Plan B, den Job als Lehrerin, glaubte.
Ihre Eltern kommen nicht aus der Branche, sie ist die Tochter eines Schwimmbeckenverkäufers und einer Altenpflegerin. Selbst als Snook 2008 das Schauspielstudium erfolgreich abschloss und ihr erstes Theater-Engagement in einem Shakespeare-Stück bei der State Theatre Company of South Australia hatte, dachte sie noch an ihren Plan B. Selbst als sie 2015 neben Kate Winslet in der Dramedy The Dressmaker stand. Es brauchte erst einige Folgen der Familiendramaserie Succession (2018–2023), bis Snook wieder mehr Fee als Plan-B-Jägerin war. Oder wie sie sagt: „Ich weiß immer noch nicht, was ich tue, aber zumindest ist es jetzt schwieriger, mich zu feuern.“
Als kühle, toxische Ehefrau, Tochter und Schwester eroberte Snook als Shiv Roy in Succession ein weltweites Publikum. „Sarah Snook ist die erstaunlichste Schauspielerin“, sagte Filmemacherin und langjährige Weggefährtin Daina Reid gegenüber Netflix. Snook habe ein ganz natürliches Verständnis für Szenen, Figuren und Werk.
Reid hat Snook für ihren neuen Horrorfilm Run Rabbit Run gewonnen, der seit dem 28. Juni auf Netflix zu sehen ist. Es ist eine, wenn auch auf morbide Weise, Rückkehr zu den Kindergeburtstagstagen: Die australische Schauspielerin spielt eine sich sorgende Mutter, deren Tochter am siebten Geburtstag plötzlich ein seltsames Verhalten annimmt – und schwer bei Laune zu halten ist.
Über die Produktion hat sich Snook noch nicht geäußert. Das liegt aber an einer privaten Feier: Vor wenigen Wochen hat sie ihr erstes Kind geboren. Tüll und Feenkostüm liegen womöglich schon bereit.
Darum geht’s in Run Rabbit Run
Sarah (Sarah Snook) war schon immer ein rationaler Mensch. Doch als ihre siebenjährige Tochter Mia (Lily LaTorre) sich plötzlich wie Sarahs einst verschwundene Schwester Alice benimmt, zweifelt sie an ihrem Verstand. Ist es Zufall? Oder ist Alice in Mia zurückgekehrt? Und was hat es mit dem Hasen auf sich, der ständig auf das Familiengrundstück hoppelt?
Das zunehmend merkwürdige Verhalten von Mia wirkt wie ein Katalysator für das aufkommende Trauma von Sarahs Vergangenheit. Laut Regisseurin Daina Reid ist Run Rabbit Run eine moderne Geistergeschichte.
Das ist das wichtigste Zitat von Sarah Snook in Run Rabbit Run
„Wie kann man jemanden vermissen, den man nicht kennt?“
In diesen Produktionen ist Sarah Snook auf Netflix zu sehen:
- Pieces of A Woman (2020): In diesem Drama muss ein Paar mit der Fehlgeburt ihres Kindes zurechtkommen. Eine engagierte Anwältin (Sarah Snook) soll dabei helfen und die Hebamme verklagen. Doch ob das den Schmerz der Mutter mindert?
- Kangaroo Valley (2022): Ein Känguru-Baby gegen den Rest der Welt: In diesem Familienfilm lernt Känguru Mala (gesprochen im Original von Sarah Snook), was es braucht, um die ersten Jahre als Baby zu überleben.
Das wissen nur echte Fans
Sarah Snook ist ein Fan der amerikanischen Musikerin und Autorin Patti Smith. Für eines ihrer Vorsprechen las Snook sogar Smiths Theaterstück Cowboy Mouth. In einem Interview mit dem US-Magazin Vulture hatte Snook außerdem verraten, dass sie anhand von Smiths Memoiren einige Verbindungen zwischen sich und Smith feststellte – vom selben Buch, dass sie im selben Raum studierten, über das Verweilen im selben Hotel. Als sie die Geschichte später einer Freundin im Dressing Room erzählte, klopfte es im selben Moment an der Tür: Es war Patti Smith – die jedoch nicht zu Snook wollte, sondern sich einfach umziehen.
Netflixwoche Redaktion