Kleo: Preisgekrönte Serie um Stasi-Killerin geht weiter

Kleo ist ein Profi: Sie tötet, wischt sich ungerührt das Blut aus dem Gesicht und gönnt sich erst mal eine Portion Currywurst mit Pommes. Die Auftragskillerin Kleo (gespielt von Jella Haase) ist in der gleichnamigen Serie auf Rachefeldzug und auf der Suche nach Antworten: Warum haben die Stasi und ihre Familie sie verraten?

Jetzt steht fest: Kleo darf weiter morden. Denn die Serie bekommt eine zweite Staffel. Natürlich erneut mit Jella Haase in der Titelrolle und Dimitrij Schaad als ihrem Antagonisten beziehungsweise Partner in Crime Sven Petzold. Dieses Mal soll Ex-DDR-Spionin Kleo den berüchtigten roten Koffer endgültig vernichten. Schließlich spielt der Kofferinhalt eine entscheidende Rolle bei der Neuordnung Deutschlands und Europas nach dem Kalten Krieg. Kein Wunder also, dass auch KGB und CIA hinter dem Koffer her sind – und damit auch hinter Kleo.

Die Vendetta geht also weiter und führt Kleo in die jugoslawische Hauptstadt Belgrad und nach Moskau.

Preise für Kleo

Kleo gewann im April den Grimme-Preis in der Kategorie „Fiktion“ und den Deutschen Fernsehpreis als „Beste Drama-Serie”. Jella Haase wurde als „Beste Schauspielerin” ausgezeichnet.

Die sechs Folgen der zweiten Staffel werden 2024 auf Netflix zu sehen sein.

Staffel eins landete zum Start diesen Sommer gleich für ein paar Wochen in den Netflix Top 10. Sogar Stephen King ist Fan, wie er auf Twitter schrieb:

Und das sagen die Kritiker*innen:

Auch wenn die Serie rund um den Mauerfall spielt, ist Kleo anders als alle bisherigen DDR-Geschichten. Wie die ZEIT schreibt: „Die Netflix-Serie Kleo ist sensationell ausgestattet und spielt mit Ostalgie, entwirft aber ein schrilleres, deutlich stylischeres Wendezeit-Paralleluniversum. Das Autorenkollektiv Autorenkollektiv "HaRiBo" (Hanno Hackfort, Richard Kropf, Bob Konrad, die Erfinder von 4 Blocks) und die Autorin Elena Senft (…) haben eine Serienheldin entworfen, die es so noch nicht im deutschen Fernsehen gab.“ Nicht alle Folgen halten das Tempo der Pilotfolge, urteilt die ZEIT, doch trotzdem sei der Rachefeldzug von Kleo „eine großartige Show“.

Tarantino trifft auf Killing Eve

Die Süddeutschen Zeitung fühlt sich an Kill Bill erinnert: „Kleo ist trotz ihrer leicht sozialistischen Biederkeit auch eine Verneigung vor Tarantino, wie sie im Gefängnisanzug überirdische Kampf-Moves ausführt, die hier nicht mit Nancy Sinatra, sondern mit der DDR-Band Panta Rhei unterlegt sind.“

Ein Vergleich taucht auch immer wieder auf: Killing Eve, die erfolgreiche Serie über eine Auftragskillerin und eine Agentin.

Die britische Zeitung The Guardian rät: „Wer immer noch dem Ende von Killing Eve nachtrauert, findet vielleicht makabren Trost in Kleo (Netflix), einem faszinierenden Mörder-Rache-Thriller aus Deutschland mit einer Vorliebe für Gewalt im Stil von Villanelle und einer starken Ästhetik.“ Kleo sei zwar nicht die erste Serie, die so eine Story erzähle. Aber der Look, die Charaktere und das Tempo der Serie überzeugen Guardian-Kritikerin Rebecca Nicholson.

Auch NPR zieht Parallelen zu Killing Eve. (Wir brauchen wohl mehr Serien mit interessanten Mörderinnen in den Hauptrollen). Kleo sei zwar nicht so locker wie Killing Eve – typisch deutsch, sagt der Rezensent – aber vor allem die Darsteller*innen überzeugen. Fazit: „Wenn Killing Eve ein Soufflé war, ist Kleo ein Knödel. Aber ein leckerer.“

Lob gab es vor allem für Hauptdarstellerin Jella Haase:

Jella Haase – den meisten Fans zuvor vor allem als Chantal aus Fack ju Göhte bekannt – überzeugt als Kleo „auf ganzer Linie“ und „liefert eine Top-Performance ab“, findet die GLAMOUR. „Jella Haase spielt Kleo perfekt zwischen Racheengel und ungeduldiger Stasi-Killerin.“

„Vor allem, weil die fulminante Jella Haase mit dem nicht weniger fulminanten Dimitrij Schaad ein Albtraum-Team zum Knutschen bildet, funktioniert die Serie“, urteilt auch die Süddeutschen Zeitung.

Im Laufe der Serie tauscht Kleo ihren Killerininstinkt immer wieder gegen eine verträumte und verspielte Kleo ein, die sich nach dem sehnt, was sie lange nicht hatte: eine Familie, die sie liebt. In der Vogue heißt es: „Haase bei dieser Verwandlung zuzusehen ist eine Freude – und ebenso fesselnd, wie die Verschwörung gegen ihre Figur aufzudecken.“

Netflixwoche Redaktion

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