Wie Julia Louis-Dreyfus lustig wurde

Das ist Julia Louis-Dreyfus

Als sie 2018 den Mark-Twain-Preis erhielt, erwartete das Publikum von Julia Louis-Dreyfus eine witzige Dankesrede. Der Preis ist Amerikas wichtigste Auszeichnung im Bereich Humor. Und Louis-Dreyfus ist bekannterweise sehr witzig. Doch mit ihrer Rede überraschte sie.

Das Thema ihrer Rede: Krebs.

 „Krebs ist überhaupt nicht lustig“, sagte die Schauspielerin bei der Verleihung. Sie weiß das aus eigener Erfahrung: 2017 bekam sie selbst die Diagnose Brustkrebs. „Aber ein großer Teil des Umgangs mit ihm besteht darin, die lustigen Seiten zu finden“, ergänzte sie noch. „Das alte Klischee, Lachen sei die beste Medizin, ist wahr. Und das ist gut so, denn die aktuelle Regierung versucht, Obamacare damit zu ersetzen.“

Louis-Dreyfus: sogar humorvoll, wenn es um ihre eigene Krankheit geht. Wie die US-Regisseurin Nicole Holofcener dem Branchenblatt Variety sagte: „Sie kann lustig und traurig zugleich sein.“

Louis-Dreyfus wurde 1961 in New York als Tochter des französisch-amerikanischen Milliardärs Gérard Louis-Dreyfus geboren. Nach der Scheidung ihrer Eltern wuchs sie bei ihrer Mutter Judith in Washington, D.C. auf. Sie war es, die Julia Louis-Dreyfus lehrte, dass sich mit Humor alles meistern lässt.

Im Rahmen ihres Studiums der Theaterwissenschaften trat sie dann unter anderem auf den Chicagoer Improvisationsbühnen von Second City und der Practical Theatre Company auf, zwei der wichtigsten Bühnen des Impro-Theaters. Sie fiel auf: Im Alter von 21 Jahren bekam sie ein Angebot bei der TV-Show Saturday Night Live (kurz: SNL). Damit wurde sie 1982 zur jüngsten weiblichen Darstellerin in der Geschichte des weltberühmten Programms.

Ihrem Vater gefiel der neue Job allerdings gar nicht. Er sagte, „dass ich zu groß, zu breit sei. Das hat mich am Boden zerstört“, schilderte Louis-Dreyfus Variety.

Doch die – übrigens nur 1,60 Meter große – Frau mit den wuscheligen, braunen Haaren hat sich davon nicht beirren lassen. Drei Jahre war sie bei SNL. Es folgten erste Filmrollen wie in Woody Allens Drama Hannah und ihre Schwestern (1986) und mit der Sitcom Seinfeld (1989-1998) ihre bekannteste Figur – Elaine Benes. Die oft einzige Frau, die in der Serie mit Comedian Jerry Seinfeld und seinem Freund George Costanza (gespielt von Jason Alexander) freiwillig abhängt.

Für ihre Rolle als Elaine Benes erhielt die Schauspielerin unter anderem einen Golden Globe Award. Und während es für die meisten ihrer Kolleg*innen nach dem Ende der neunten Seinfeld-Staffel in der TV- und Filmbranche nicht erfolgreich weiterging, hatte Louis-Dreyfus sowohl Hautprollen in Serien wie Watching Ellie (2002-2003) und The New Adventures of Old Christine (2006-2010) als auch in Filmen wie Genug gesagt (2013) und Downhill (2020). 

In der amerikanischen Late-Night-Show Jimmy Kimmel Live! berichtete sie kürzlich von ihrem neusten Projekt – der Komödie You People, die ab dem 27. Januar auf Netflix zu sehen ist. Sie hoffe, dass die Zuschauer*innen merken, dass ihre taktlose Mutterrolle es nur gut meine, sagte Louis-Dreyfus und lächelte.

Darum geht’s in You People

Ezra (gespielt von Jonah Hill) und Amira (Lauren London) wollen heiraten. Doch den Eltern von Amira (Eddie Murphy und Nia Long) gefällt das gar nicht. Eine Schwarze, muslimische Frau mit einem weißen, jüdische Mann? Nein, danke!

Ezras Mutter Shelley (Julia Louis-Dreyfus) und sein Vater Arnold (David Duchovny) sind da schon entspannter. Wobei Shelley krampfhaft versucht, Amira Komplimente zu machen, und sie unbewusst ständig beleidigt. Wird es noch eine Hochzeit geben?

In der Komödie You People treffen verschiedene Kulturen sowie Moralvorstellungen aufeinander. Es wird gekämpft, geweint, gelacht. Das Drehbuch schrieben Jonah Hill und Regisseur Kenya Barris.

Netflixwoche Redaktion

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