Helena Bonham Carter: „Ich möchte alle schockieren“

Das ist Helena Bonham Carter

Helena Bonham Carter wurde mit Rollen bekannt, die von ihrem wahren Charakter kaum weiter entfernt sein könnten: zarte, verletzliche Damen. Casting-Direktoren sahen in ihr die English Rose. „Ich sollte mir ein paar Rippen herausnehmen lassen, denn ich werde für den Rest meines Lebens ein Korsett tragen müssen“, beschwerte sie sich damals in Interviews. „Ich hasse dieses Bild von mir. Ich möchte alle schockieren.“

Bonham Carter mag aus einer wohlhabenden Politiker-Dynastie stammen. Doch sie ist alles andere als eine prüde Dame: Sie flucht und trinkt, spricht frei Schnauze aus, was ihr gerade durch den Kopf geht, verstört Modemagazine seit Jahren mit ihrer wilden Garderobe und ihrer Vogelnest-Frisur und hat ein Lachen, dass ihr Kollege Colin Firth liebevoll als das „dreckigste Lachen überhaupt“ beschreibt.

Wenn Journalist*innen versuchen, diesen Wirbelsturm aus Karo-Mustern, Punk-Attitüde und flapsigen Sprüchen auf ein Wort zu bringen, landen sie schnell bei: „schrullig“. Ein Wort, dass Helena Bonham Carter fast genauso wenig leiden kann wie die Beschreibung als Englische Rose. Weil es eine faule, oberflächliche Beschreibung ist – und Bonham Carter so viel mehr ist, als sich in einem Label fassen ließe.

Das hat sie im Laufe ihrer Filmkarriere oft bewiesen: mit komplexen Rollen wie Prinzessin Margaret in The Crown, Bellatrix Lestrange in den Harry-Potter-Filmen oder als Mutter von Queen Elizabeth II in The King’s Speech – eine Rolle, die ihr eine ihrer vier Oscar-Nominierungen einbrachte. Besonders bekannt ist sie natürlich durch ihre vielen Projekte im Goth-Trio mit Johnny Depp und Tim Burton, mit dem sie dreizehn Jahre lang verheiratet war und zwei Kinder hat.

Eine Gemeinsamkeit teilen viele ihrer vielschichtigen Figuren dann aber doch: Es sind vor allem Frauen, die sich in kein gesellschaftliches Korsett stecken lassen.

Darum geht’s in Enola Holmes 2

Enola (Millie Bobby Brown) versucht, sich aus dem Schatten ihres großen Bruders zu treten. Gar nicht so einfach, wenn der große Bruder Sherlock Holmes heißt und niemand im viktorianischen London eine minderjährige Detektivin ernst nimmt. Doch dann bringt ein Streichholzmädchen Enola auf die Spur einer großen Verschwörung. Für die Lösung ihres Falles wird sie sich mit der Polizei anlegen, aus dem Gefängnis ausbrechen, sich mit Bösewichten prügeln und – noch viel schlimmer! – tanzen lernen müssen.

Zum Glück kann Enola Holmes auf die Unterstützung ihrer Familie und Freunde zählen: auf ihre feministische Mutter (Helena Bonham Carter), ihren Bruder Sherlock (Henry Cavill) und den jungen Lord Tewkesbury (Louis Partridge).

Das ist das wichtigste Helena-Bonham-Carter-Zitat aus Enola Holmes:

„Mal dein eigenes Bild, Enola. Lass dich nicht von anderen Menschen aus der Bahn werfen. Vor allem nicht von Männern!“

Diese Botschaft steht hinter allen Lektionen, die Mama Holmes ihrer Tochter Enola beibringt: Such dir deinen eigenen Weg!

Hier ist Helena Bonham Carter auf Netflix zu sehen:

  • The Crown: In der dritten und vierten Staffel der Serie spielt Helena Bonham Carter Prinzessin Margaret, die es im Gegensatz zu ihrer großen Schwester Queen Elizabeth II mit der royalen Etiquette nicht ganz so genau nimmt.
  • Ocean’s 8: Debbie Ocean (Sandra Bullock) ist frisch aus dem Gefängnis entlassen und plant schon den nächsten Coup: Gemeinsam mit sieben anderen Frauen will sie ein 150 Millionen Dollar teures Collier auf der Met-Gala stehlen.

Das wissen nur echte Fans:

Eine wenig bekannte Rolle von Helena Bonham Carter war für sie persönlich aber besonders bedeutend: Im Hörspiel Violet spielte sie ihre eigene Großmutter.

Baroness Violet Bonham Carter war eine bekannte Autorin, Politikerin, enge Freundin von Winston Churchill und Tochter eines Premierministers. Die Appeasement-Politik lehnte sie entschieden ab – und zog damit den Hass der Nazis auf sich. Das Dritte Reich plante ihre Ermordung. Violet Bonham Carter stand sogar auf einer Todesliste der SS. Neben anderen britischen Persönlichkeiten wie H. G. Wells, Virigina Woolf und Winston Churchill.

Netflixwoche Redaktion

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