Die Wahrheit ist da draußen: Die zehn besten Science-Fiction-Filme auf Netflix

Science-Fiction ist ein ganz besonders spektakuläres und in seinen erzählerischen Möglichkeiten geradezu grenzenloses Filmgenre. Klare Sache, so etwas wie Grenzen gibt es im Universum nicht, entsprechend frei lässt sich über die Dinge fantasieren, die dort passieren könnten. Und da sich in den letzten vierzig Jahren die Möglichkeiten der Special Effects sowie Kamera- und Computertechnik rasant entwickelt haben, werden die Produktionen auch visuell immer beeindruckender.

Wirklich gute Sci-Fi-Geschichten sind aber immer mehr als nur brillante Technik. Diese filmische Kunstform hat alle Möglichkeiten, existenzielle Fragen aufzuwerfen, aus der weiten Entfernung einen viel umfassenderen Blick auf unsere menschlichen Probleme zu richten und auch mal eine politische Haltung einzunehmen. Aber bei allem Anspruch darf sie natürlich auch einfach unterhalten und für ein wenig Ablenkung vom Alltag sorgen. Hier sind zehn Angebote für außerweltlich gute Unterhaltung auf Netflix.

Rebel Moon (2023)

Regie-Kollege Christopher Nolan bringt es auf den Punkt: „Wenn man sich einen Film von Zack Snyder ansieht, sieht und spürt man seine Liebe für das Potenzial des Kinos. Das Potenzial, fantastisch zu sein, in seiner Realität überhöht zu sein, aber dich zu bewegen und zu begeistern.“

So fühlt sich auch Snyders neues Weltraum-Epos Rebel Moon an: überhöht, gigantisch, mit wunderschönen Bildern, spektakulären Actionszenen und einer Underdog-Geschichte. In Teil 1: Kind des Feuers sammelt die Kämpferin Kora (Sofia Boutella) einige Rebellen um sich, um eine friedfertige Bauern-Kolonie von der Knechtschaft des Admirals Atticus Noble (Ed Skrein) zu befreien. Teil 2: Die Narbenmacherin folgt am 19. April 2024 auf Netflix.

Dune (2021)

In Dune spielt, anders als in anderen Sci-Fi-Klassikern, moderne Technik keine Rolle. Im Gegenteil: Die Menschheit hat einen Krieg gegen die Maschinen geführt und gewonnen. Computer und künstliche Intelligenzen sind in dieser Welt, zehntausende Jahre nach unserer, verboten. Die Geschichte von Dune beginnt, als die Familie des jungen Paul Atreides (Timothée Chalamet) die Verwaltung des Wüstenplaneten Arrakis übernimmt. Der Planet ist eine gefährliche, dünn besiedelte Einöde – aber die einzige Quelle der begehrten Droge Spice. Paul wird in den Kampf um diese wertvolle Ressource und die Macht im Universum verwickelt.

Frank Herberts Roman Dune (auf Deutsch: Der Wüstenplanet) galt lange als unverfilmbar: Renommierte Regisseure wie Ridley Scott, Alejandro Jodorowsky und David Lynch scheiterten und verzweifelten an dem Sci-Fi-Klassiker. Denis Villeneuve hat nun als erster Regisseur mit Dune einen Hit gelandet. Am 14. März 2024 startet Teil 2 der Filmreihe im Kino.

Interstellar (2014)

In einer nicht näher definierten Zukunft ist es um die Erde schlecht bestellt, die Menschheit droht zu verhungern. Eine zunächst mysteriöse Erscheinung im Zimmer seiner jungen Tochter Murph, schickt Farmer und Ex-Pilot Cooper (Matthew McConaughey) auf eine existenzielle Mission. Eine geheim operierende NASA-Division hat vor knapp 50 Jahren ein Wurmloch nahe Saturn entdeckt. Eine Entdeckung, die es ermöglichen könnte, die Zivilisation in eine benachbarte Galaxie umzusiedeln. Außerdem steht Professor Brand (Michael Caine) mit seiner Theorie zur Vereinigung von Quantenphysik und Gravitation kurz davor, ein derartiges Unterfangen möglich zu machen. Zusammen mit einer Crew um Brands Tochter Amelia (Anne Hathaway) bricht Shuttle-Kapitän Cooper auf, den bestmöglichen Planeten für einen Neustart auszusuchen. Interstellar zeigt eine Reise ins Ungewisse, auf der Zeit im wörtlichen Sinne relativ ist. Sie erweitert sich zu einer fundamentalen Geschichte über Wissenschaft und die Grenzen des Erklärbaren, über Glaube, Liebe, Hoffnung und fundamental menschliche Werte. Neben der tiefgründigen Story machen ein toller Cast, faszinierende Bilder und einer der besten Hans Zimmer-Soundtracks der letzten Jahre diesen Film zu einer fast schon erleuchtenden Erfahrung.

Ex Machina (2015)

Wenn Interstellar das epische Spektakel ist, ist Ex Machina das Kammerspiel.

Programmierer Caleb (Domhnall Gleeson) zieht bei einem Firmengewinnspiel das große Los. Er gewinnt einen Besuch im Anwesen des Unternehmensgründers, dem exzentrischen Tech-Milliardär Nathan (Oscar Isaac). Dieser forscht hier völlig abgeschieden an der Weiterentwicklung künstlicher Intelligenz und spannt Caleb für seine Versuche ein. Er soll die Androidin Ava (Alicia Vikander) einem einwöchigen Turingtest unterziehen. Mit dieser in den Fünfzigern entwickelten Methode kann festgestellt werden, ob eine Maschine menschenähnliches Denkvermögen entwickelt hat oder gar ein eigenes Bewusstsein. Als sich die Rollen langsam verschieben, gerät das Vorhaben zunehmend aus den Fugen, bis sich ein lebensbedrohliches Katz- und Maus-Spiel zwischen den Protagonisten entwickelt. Das Regie-Debüt des britischen Autors Alex Garland (The Beach) ist ein feinsinniges, mitunter beklemmendes Filmerlebnis, das einen auch noch Tage später beschäftigen wird.

Auslöschung (2018)

Fünf US-Wissenschaftlerinnen (Natalie Portman, Jennifer Jason Leigh, Gina Rodriguez, Tuva Novotny und Tessa Thompson) werden von einer geheimen Regierungsorganisation ausgesandt, um mysteriöse Vorkommnisse an der südlichen Atlantikküste aufzudecken. Im zwölften Anlauf einer Expedition brechen sie in die isolierte Area X auf und kämpfen schnell gegen surreale Mutationen, übernatürliche Phänomene und um ihren eigenen Verstand. Auslöschung ist eine psychedelische, streckenweise unbequeme aber künstlerisch absolut wertvolle Interpretation des Romans von Jeff VanderMeer, die sich den Regeln des Mainstreams weitgehend entzieht.

Auch hier führte wieder Alex Garland Regie, schlägt aber diesmal eher die Richtung Sci-Fi-Horror ein. Und es gibt Oscar Isaac zum Zweiten. Diesmal in einer Nebenrolle als Natalie Portmans traumatisierter Ehemann, der den ganzen Wahnsinn bereits als Teil von Expeditionsteam Nummer 11 mitmachen musste und als einziger jemals zurückgekehrt ist. Bis jetzt.

Mirage – Parallelwelten (2018)

Weil sie einem Jungen in der Vergangenheit das Leben rettet, verändert sich für die Krankenschwester Vera (Adriana Ugarte) die eigene Gegenwart. In diesem spanischen Sci-Fi-Drama werden zwei untrennbar miteinander verwobene Geschichten im Abstand von 25 Jahren erzählt. Kein neues, aber auch hier sehr spannendes Motiv, das atmosphärisch dicht erzählt wird und mit zahlreichen Wendungen gespickt ist. Und Álvaro Morte – bekannt als der Professor aus Haus des Geldes – ist auch mit von der Partie.

Oxygen (2021)

Als Elizabeth Hansen (Mélanie Laurent) in einer Kryoeinheit aufwacht, hat sie keine Erinnerung daran, warum, oder wie lange sie bereits in der Kältekapsel liegt. Die Sauerstoffreserven schwinden, sie gerät in Lebensgefahr. Ihre einzige Hoffnung ist das Lebenserhaltungs- und Informationssystem M.I.L.O., das ihr jedoch entscheidende Auskünfte verweigert. Mit wachsender Panik kehren fetzenhafte Erinnerungen zurück, die Hansens Realität ins Wanken bringen und elementare Fragen aufwerfen. Dieser Sci-Fi-Albtraum mixt clever unterschiedliche Genre-Aspekte und lebt vom minimalistischen Setting sowie der starken Schauspielleistung seiner Protagonistin. Für klaustrophobisch veranlagte Cineasten dürfte er allerdings eine harte Prüfung sein.

Edge Of Tomorrow (2014)

Major William Cage (Tom Cruise) hat sich im Kampf gegen außerirdische Invasoren nicht mit Ruhm bekleckert und wird, zum Fußsoldaten degradiert, auf eine reichlich aussichtslose Mission zur Rettung eines besetzten Europas geschickt. Zusammen mit der kampferprobten Soldatin Rita Vrataski (Emily Blunt) zieht er in die Schlacht und gerät dort chancenlos in ein aliengemachtes Zeitschleifen-Chaos. Wie im Computerspielmodus geht es aber immer und immer wieder von vorne los, bis Cage irgendwann den Bogen halbwegs raus hat. Als das Und täglich grüßt das Murmeltier im Science Fiction-Universum, ist Edge Of Tomorrow ein wahnwitziges Action-Spektakel, das richtig Laune macht. Zugleich kommen Cruise-Fans und -Hasser gleichermaßen auf ihre Kosten, denn noch nie wurde der Star so gnadenlos und auch herrlich kreativ von der Leinwand gepustet.

District 9 (2009)

In diesem dystopischen Drama aus Südafrika werden in Johannesburg gestrandete Außerirdische zwangsweise in einem Auffanglager namens District 9 einquartiert. Im städtischen Ghetto leben 20 Jahre später bereits mehr als 2 Millionen Aliens unter erbärmlichen Bedingungen. Als die Lage langsam außer Kontrolle gerät, muss eine Umsiedlungsmaßnahme her. Wikus Van De Merwe (Sharlto Copley) soll das Projekt leiten, landet nach einem Unfall allerdings auf der Seite der ungebetenen Gäste, was ihn in eine lebensgefährliche Lage bringt. Eine clevere Apartheids-Parabel, die erfrischend geschrieben und aufregend inszeniert direkt zum Genre-Klassiker avancierte.

Matrix 1-3 (1999 – 2003)

Kurz vor dem Millennium schickte der erste Teil der Matrix-Reihe eine Schockwelle durch die Kinosäle auf der ganzen Welt. Nach einer geheimnisvollen Computer-Botschaft taucht Hacker Neo (Keanu Reeves) ab in einen digitalen Kaninchenbau und findet sich bald in einem Cyber-Krieg wieder, der die Idee von Realität und Bewusstsein komplett auf den Kopf stellt. In der Hackerin Trinity (Carrie-Anne Moss) und dem mysteriösen Morpheus (Laurence Fishburne) findet er Verbündete. Als stylishes Ledermantel-Trio treten sie an, die Menschheit aus ihrem Simulations-Albtraum zu befreien. Der im Neo-Noir Stil inszenierte Sci-Fi-Thriller der Geschwister Wachowski überraschte zum Jahrtausendwechsel mit seinen philosophischen Ansätzen, völlig irren Kampfszenen und revolutionären Spezialeffekten. Nach den Fortsetzungen Matrix Reloaded und Revolutions, kam mit Matrix Resurrections Ende 2021 Teil 4 ins Kino.

Netflixwoche Redaktion

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