Die Top 10 Songs, die wir nie wieder auf Soundtracks hören wollen

Es gibt Songs, die eigentlich Meisterwerke, Hits, Klassiker sind – aber leider hat man sie schon viel zu oft gehört. Viele Lieder aus dieser Kategorie lassen sich in der Weihnachtszeit verorten (ja, wir meinen euch, Wham!) – oder auf Filmsoundtracks. Wir sagen mal so: All we want for Christmas ist, dass einige Evergreens Platz machen für frische neue Musik.

Wir haben die Top 10 Lieder in Filmen gesammelt, die wir bitte auf keinem Soundtrack mehr finden wollen.

1. Stayin’ Alive von The Bee Gees

Allein schon, wenn man den Namen dieses Songs liest, flattert einem das rhythmische „Ah ah ah ah“ des Refrains in die Ohren. Und vor das innere Auge wahrscheinlich direkt danach John Travoltas funkiger Tanz aus Saturday Night Fever von 1977. Das Lied wurde damals für den Soundtrack des Filmes komponiert, danach jedoch viele weitere Male in anderen Filmen und Serien adaptiert. Auch in abgewandelter Form: Shrek zum Beispiel reißt den Song bei seiner vom Film ausgekoppelten Karaoke-Party an und in der Serie The Office muss Bürochef Michael Scott, gespielt von Steve Carell, im Takt des Liedes eine Herzdruckmassage an einer Puppe während eines Erste-Hilfe-Trainings durchführen. Aber auch in den Filmen Happy Death Day 2U, Ready Player One, Pets oder Ted begegnet uns der Song – und lässt uns danach erstmal nicht mehr los: Ah ah ah ah, stayin’ aliiiiiiiiiive. 

2. Back in Black von AC/DC

Ein epischer Auftritt eines Heldes, der die Hand hebt in Richtung Sonnenbrille und sie sich lässig vom Kopf zieht, vielleicht mit einer Lederhose bekleidet, vielleicht sieht man einen Helikopter im Hintergrund, vielleicht läuft das alles in Slow-Motion: Welches Lied kommt bei dieser Vorstellung in deinen Kopf? Wahrscheinlich ist es Back in Black von AC/DC, ein Track, bei dessen ersten Takten man gar nicht mehr weiß, mit welchem Film man sie verbindet – denn inzwischen wurde das Lied in einfach zu vielen benutzt. Darunter zum Beispiel in Cobra Kai, Ash vs. Evil Dead, Death Wish, Die Schlümpfe, Megamind und Karate Kid. Und wahrscheinlich wird die Liste auch in Zukunft noch verlängert. Passt einfach immer zu gut!

3. Hallelujah von Leonard Cohen

Hört man das Lied Hallelujah von Leonard Cohen zum ersten Mal, meint man, dieser Noten könne man gar nicht überdrüssig werden. Doch sieht man dann den zehnten Film, in dem es eine sentimentale, in Erinnerungen versunkene Szene untermalt, weiß man: Vielleicht kann man das doch. Unter anderem haben wir Versionen von Hallelujah in Sing, Sense8 und Shrek gehört. Und nun hoffen wir, dass diese Melodie in Zukunft aus Filmen verbannt wird, so wie die Märchengestalten aus dem Reich von Lord Farquaad.

4. Fortunate Son von Creedence Clearwater Revival

Es gibt die mehr und die weniger vom Glück gesegneten Söhne im Amerika der 60er Jahre – und sie trennt eine unüberbrückbare Kluft. Darum geht es im Lied Fortunate Son der Band Creedence Clearwater Revival. Der Song ist ein leidenschaftliches Statement gegen den Vietnamkrieg und das politische Establishment des Amerikas dieser Zeit. Und so wurde er zum Soundtrack für Filme der Vietnam-Ära und aller, die eine ähnliche Botschaft überbringen wollten. Bis die Beliebtheit des Songs irgendwann den Inhalt überschattete, die ursprüngliche Bedeutung vergessen wurde und man Fortunate Son auch in thematisch eher unpassenden Filmen wie Space Force, Suicide Squad oder Battleship hörte.

5. O Fortuna von Carl Orff

Dramatischer und epischer kann ein Musikstück kaum sein: O Fortuna von Carl Orff ist ein Chorsatz aus der Oper Carmina Burana, den auch Nicht-Operngänger mit ziemlicher Sicherheit schon einmal – oder mehrmals – gehört haben. Zum Beispiel in The General’s Daughter, Excalibur, dem Perserkriegsfilm 300 mit Gerard Butler oder, vielleicht nicht ganz so episch, aber teilweise ähnlich brutal, aus dem Intro von Jackass: The Movie. Ob Carl Orff sich letzteres so gewünscht hätte, wagen wir zu bezweifeln.

6. Spirit in the Sky von Norman Greenbaum

Spirit in the Sky war ein One-Hit-Wonder – aber was für eins. Der Song des ansonsten musikalisch unauffälligen Norman Greenbaum wurde ab 1970 in zahlreichen Werbespots, zum Beispiel für Autohersteller oder Sportprodukte, und in insgesamt 32 Kinofilmen verwendet und wird es bis heute: Wir hören die Melodie in Suicide Squad, Shameless, Das ist das Ende, Spiel ohne Regeln, Ocean’s Eleven und Michael. Dafür, dass Greenbaum die Lyrics zum Song in nur 15 Minuten geschrieben haben soll, wird er also noch den Rest seines Lebens davon zehren. Wenigstens einer, den jeder neue Soundtrack mit diesem Song darauf noch freut.

7. Over the Rainbow von Judy Garland

Die damals erst 17-jährige Judy Garland machte Over the Rainbow 1939 als Soundtrack von Der Zauberer von Oz berühmt. Schon im nächsten Jahr bekam sie den Oscar für Best Original Song und bald darauf folgten viele Cover-Versionen: Das Lied wurde zum Beispiel von Eric Clapton, Melody Gardot, Helge Schneider und dem hawaiianischen Sänger Israel Kamakawiwoʻole neu interpretiert. Letztere Version des Songs kann man unter anderem auch in den Filmen Rendezvous mit Joe Black und in 50 erste Dates hören – oder vielleicht auch nicht mehr hören.

8. Walking on Sunshine von Katrina and the Waves

Was das Lied Walking on Sunshine für den Soundtrack von so vielen Filmen so passend macht, ist, dass die Wirkung auf zwei Arten funktioniert: Wie in Der Kindergarten Daddy oder Kuck’ mal wer da spricht kann es für ausgelassene Stimmung sorgen und mehr Positivität und Lebensfreude aus einer Szene rausholen, als vielleicht jeder andere Song. Das Lied kann ironischerweise aber auch gegenteilig verwendet für ein ziemlich ungutes Gefühl sorgen, wie in einer Szene in American Psycho: Patrick Bateman betritt mit Kopfhörern sein tristes Büro voller unsympathischer Kollegen und jede*r Zuschauer*in weiß, dass er sich selbst bloß vormachen will, auf der Sonnenseite des Lebens zu spazieren.

9. Ain’t No Mountain High Enough von Marvin Gaye und Tammi Terrell

Kein Berg ist hoch genug und scheinbar kein Filmsoundtrack zu viel, auf dem schon wieder dieses Lied auftaucht. Oder vielleicht doch. 1967 erschien der Song von Marvin Gaye und Tammi Terrell und bereits drei Jahre später wurde er nochmals zum Erfolg, als die Sängerin Diana Ross ihre Version veröffentlichte. Seitdem hören wir ihn zum Beispiel Susan Sarandon in Seite an Seite und die Nonnen in Sister Act 2 singen, und auch in Jungfrau (40),  männlich, sucht kommen wir nicht um diesen akustischen Filmklassiker drumherum.

10. Under Pressure von Queen und David Bowie

Gefühlt findet sich sowieso auf fast jedem Soundtrack ein Hit von Queen, aber Under Pressure mit seiner einschlägigen Melodie – die manch einer vielleicht auch noch unter Ice Ice Baby abgespeichert hat – hat es in besonders viele Szenen geschafft. Natürlich hört man den Song im Film Bohemian Rhapsody, aber auch in Sing, Chuck und Larry, Seite an Seite und The End.

Netflixwoche Redaktion

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