In einer der letzten Szenen von Die Kaiserin sehen wir Elisabeth als wahre Herrscherin: Sie lässt sich von den Soldaten nichts vorschreiben – sie gibt die Befehle. Und sie befiehlt: „Öffnet die Tore!“ Furchtlos mischt sie sich unter das Volk, das eben noch vor dem Palast geklagt und protestiert hat. Nun schauen die Menschen auf ihre Kaiserin, vor Ehrfurcht erstarrt. Und die Kaiserin schaut zurück und sagt: „Ich sehe euch.“
Die deutsche Serie Die Kaiserin zeigt Elisabeth als moderne Frau und feministisches Vorbild. Weltweit haben nun neue Fans die Ikone aus Bayern für sich entdeckt: Die Kaiserin führt aktuell die globalen Top 10 der nicht-englischsprachigen Serien an.
Für alle, die schon durch alle sechs Folgen gerast sind und sich nach mehr sehnen, haben wir hier sieben Filme und Serien gesammelt, die ihr perfekt im Anschluss gucken könnt.
1. Colette (2018)
Der Film erzählt die Geschichte einer Frau, die sich befreit: von ihrem egoistischen Ehemann, ihrer Angst und starren Geschlechterrollen. Als Titelheldin Colette (Keira Knightley) mit ihrem frisch angetrauten Mann nach Paris zieht, ist sie bezaubert vom Glanz und der wilden Freiheit der Großstadt. Doch schnell merkt sie, dass ihr Mann charmanter plaudert als er schreibt, dass er sie betrügt und das Geld verprasst. Seine Bücher schreibt er nicht selbst.
Als ihm das Geld für Ghostwriter ausgeht, zwingt er Colette, für ihn zu schreiben. Sie wehrt sich – er schlägt sie und sperrt sie in eine Kammer. Dort schreibt sie Claudine à l’École: Die Geschichte eines Mädchens vom Lande, das zur Frau wird. Ihre Geschichte.
Das Buch wird zum Bestseller, tausende junge Frauen finden sich in den Zeilen wieder. Beflügelt vom Erfolg (und neuen Bekanntschaften mit ungewöhnlichen Frauen) bekommt Colette Lust auf mehr: auf die Welt, die Kunst, und die Männer und Frauen, die sie in ihr Bett einladen wird.
2. Anne with an E (2019, 3 Staffeln)
Wahre Stärke beweist, wer gegen alle Widerstände herzlich bleibt. Das zeigt Elisabeth, die ihr liebenswertes Wesen auch am strengen Wiener Hof bewahrt. Und das zeigt das Waisenmädchen Anne in der Serie Anne with an E. Als sie in Green Gables ankommt, wollen sie nicht einmal ihre neuen Adoptiveltern – sie hatten auf einen Jungen gehofft, der ihnen auf dem Hof helfen kann.
Doch nach und nach gewinnt Anne nicht nur ihr Herz, sondern setzt sich gegen unfaire Aufseherinnen, neidische Mitschülerinnen und engstirnige Kleinstadtbewohner*innen durch. Und das alles, ohne ihren Optimismus zu verlieren.
3. Überredung (2022)
Anne Elliot (Dakota Johnson) und Frederick Wentworth waren in ihrer Jugend verliebt und verlobt. Doch Anne ließ sich überreden, sich nach einem standesgemäßen Gatten umzusehen. Acht Jahre später bereut sie diese Entscheidung noch immer. Als sie Frederick wiedersieht, hat sich das Blatt gewendet: Nun kämpft Annes Familie gegen den sozialen Abstieg, während ihr Vater das letzte Geld verschwendet. Und Frederick ist nicht mehr der arme Matrose, sondern ein reicher und begehrter Junggeselle.
Der Film Überredung erzählt die Jane-Austen-Liebesgeschichte mit einem Twist: Anne ist hier nicht wie in den Büchern eine graue Maus, sondern eine moderne Heldin im Fleabag-Stil, die auch mal ein Glas Rotwein trinkt, den Männern Konter geben kann und sich mit sarkastischen Kommentaren auch mal direkt an die Zuschauer*innen wendet.
4. Astrid (2018)
Alle kennen ihre Bücher, niemand kennt die Frau: Astrid erzählt die Geschichte einer jungen Journalistin und alleinerziehenden Mutter, die später weltweit bekannt wurde als Kinderbuchautorin Astrid Lindgren.
Die junge Astrid freut sich über eine Stelle als Volontärin bei der örtlichen Zeitung – für eine Frau im Schweden kurz vor dem Zweiten Weltkrieg ein beachtlicher erster Karriereschritt. Doch als sie vom Herausgeber der Zeitung schwanger wird, muss sie das Land verlassen: Der Vater will nicht, dass sie das Kind in Schweden zur Welt bringt. Denn dann könnte ihn seine Frau mit der Anklage „Unzucht“ ins Gefängnis bringen. Astrid zieht nach Dänemark. Sie sucht ihren eigenen Weg, von dem sie weder Geldnot noch Krankheit abhalten können.
5. Sissi – Die junge Kaiserin (1995, Teil 1 bis 3)
Rund 25 Millionen Menschen habenin den 1950ern die Sissi-Trilogie mit Romy Schneider im Kino gesehen. Bis heute gehören die Filme für Millionen Menschen mehr zum Weihnachts-Pflichtprogramm.
Elisabeth-Darstellerin Devrim Lingnau hat die Sissi-Filme erst nach den Dreharbeiten für Die Kaiserin gesehen. Sie sieht Parallelen zwischen den Lebensgeschichten von Elisabeth und Romy Schneider: „Romy Schneider wurde in ihre Rolle gedrängt, bis sie sie irgendwann nicht mehr ablegen konnte“, erzählt Devrim Lingnau im Netflixwoche-Interview. „So komisch es klingt – das hat mir dabei geholfen, Elisabeth besser zu verstehen. Schließlich wurde von ihr auch eine gewisse Art zu leben erwartet, die sie nicht erfüllen wollte. Diesen Leidensdruck nehme ich bei beiden Frauen wahr.“ Die historische Sissi und Romy Schneider sind bis heute untrennbar verbunden.
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Netflixwoche Redaktion