Based on a True Story – Die zehn besten wahren Geschichten auf Netflix

Manchmal ist das echte Leben fantastischer als die Fiktion. Es ist fesselnd, inspirierend, wahnwitzig, beängstigend, hoffnungsvoll oder alles zugleich. Und bietet Material für ganz große Filme.

Hier sind zehn wahre Geschichten auf Netflix, die man sich nicht spannender hätte ausdenken können.

Rustin (2023)

Er forderte die Autoritäten heraus. Er entschuldigte sich nie dafür, wer er war, was er glaubte oder wen er liebte. Und er hat nie klein beigegeben. Er veränderte den Lauf der Geschichte – und wurde doch von den Geschichtsbüchern vergessen. Bayard Rustin organisierte den Marsch auf Washington von 1963. Jenen Protestzug, bei dem Dr. Martin Luther King Jr. seine historische „I Have a Dream“-Rede hielt. Doch heute kennen nur noch wenige Menschen Rustins Namen.

Das will der Film Rustin (mit Colman Domingo in der Hauptrolle) nun ändern. Auf die Frage, was er hofft, dass junge Aktivist*innen aus dem Film mitnehmen, antwortet Regisseur George C. Wolfe: „Es ist euer Land. Es gehört euch. Und wenn es euch gehört, müsst ihr es ehren. Ihr müsst es beschützen. Ihr müsst tun, was ihr tun müsst, um es am Leben zu erhalten und voranzubringen. Es ist eure Verantwortung. Macht sie euch zu eigen und fordert sie ein.“

NYAD (2023)

„Ich bin entweder eine störrische Närrin, oder ich bin eine tapfere Kriegerin“, schreibt die echte Diana Nyad in ihrer Autobiographie Find a Way. Denn als sie Anfang 60 ist, hat Diana hat Nyad ein Ziel: Sie will die rund 177 Kilometer von Kuba nach Florida schwimmen. Ohne Haikäfig, wohlgemerkt.

NYAD erzählt ihre Geschichte, mit Annette Bening und Jodie Foster in den Hauptrollen. Der Film erzählt von den Strapazen, die Diana Nyad auf sich nimmt, bis sie blutet und jeder Muskel schreit. Aber auch von der besonderen Verbindung zwischen ihr und ihrer Trainerin, von Freundschaft und Zuneigung, wie das Team hinter NYAD im Interview erzählt.

Dianas Nachname „Nyad“ stammt übrigens aus der griechischen Mythologie – die Najaden (griechisch: ναϊάδες) sind Nymphen, die über Brunnen, Ströme, Bäche und andere Gewässer wachen. Einen symbolträchtigeren Namen hätte sich kein Drehbuchautor für eine Schwimmerin wie Diana Nyad ausdenken können.

Against The Ice (2022)

Zwei Männer und ein gutes Dutzend Schlittenhunde sind die Protagonisten dieses gewaltigen Abenteuers. Auf der Suche nach den Aufzeichnungen der verschollenen Dänemark-Expedition machen sich Kapitän Mikkelsen (Nikolaj Coster-Waldau, bekannt aus Game of Thrones) und Schiffsmechaniker Iversen (Joe Cole) im Jahr 1909 auf den Weg durch das arktische Eis. Ihr Auftrag: Den Anspruch der Amerikaner auf einen Teil Grönlands zu widerlegen. Doch die kräftezehrende Expedition soll nur der Anfang eines Martyriums sein, das sich nach ihrer Rückkehr zum Schiff zu einem wahren Albtraum entwickelt.

Basierend auf dem Buch des echten Ejnar Mikkelsen, ist Against The Ice eine starke Geschichte über Willenskraft, Hoffnung und die Macht der Freundschaft, die von der Kamera in beeindruckende Bilder gepackt wird.

The Good Nurse (2022)

Mindestens 29 Menschen – so viele Opfer konnten dem Pfleger Charles Cullen nachgewiesen werden. Wahrscheinlich waren es Hunderte mehr, sagen die Behörden. Von 1987 bis 2003 konnte Cullen in amerikanischen Krankenhäusern morden, fast unbemerkt. Dass die Polizei ihn überhaupt stellen konnte, haben sie einer couragierten Frau zu verdanken: Amy Loughren.

Der Thriller The Good Nurse erzählt vor allem ihre Geschichte. Die Geschichte einer mutigen Frau (gespielt von Jessica Chastain). Einer alleinerziehenden Mutter, Kollegin und guten Freundin von Charles Cullen (Eddie Redmayne). Die nicht die Augen verschloss, sondern es durch ihre Empathie schaffte, dem Mörder schließlich ein Geständnis zu entlocken.

Self Made: Das Leben von Madam C. J. Walker (2020)

Ihre Eltern waren Sklaven. Mit 14 wurde sie verheiratet. Mit 20 war sie Witwe und alleinerziehende Mutter einer kleinen Tochter. Mit 40 war sie die erste Selfmade-Multimillionärin der USA: Die Miniserie Self Made erzählt die Geschichte von Madam C.J. Walker (gespielt von Oscar-Preisträgerin Octavia Spencer).

Auf die Idee für ihr Geschäft kam sie wegen eines persönlichen Problems: Ihre Haare fielen büschelweise aus. Ein Problem, das sie mit vielen anderen afroamerikanischen Frauen teilte. Die scharfe Lauge, mit der sie ihre Haare wusch, schädigte ihre Afro-Locken. Madam Walker entwickelte ihre eigene Haarpflegeserie, mit gesunden Hausmitteln wie Kokosnussöl und Bienenwachs. Durch cleveres Marketing und ihre beliebten Produkte baute sie nicht nur ihr eigenes Business-Imperium. Sondern bot auch anderen Frauen einen Job und damit Unabhängigkeit. Und setzte ihren Reichtum ein für mehr Bildung und mehr Schutz für Menschen, die wie sie unter den Folgen der Sklaverei litten.

The Trial of the Chicago 7 (2020)

Von einem der berüchtigtsten Gerichtsverfahren der US-Geschichte erzählt The Trial Of The Chicago 7. Im November 1968 wird der Parteitag der Demokraten von hitzigen Demonstrationen gegen den Vietnamkrieg begleitet. Im Gemenge sind Anhänger*innen der Studentenbewegung, Yippies, Black Panthers und Pazifist*innen – ein Querschnitt der damaligen Counter Culture. Ein Jahr später stehen acht von ihnen vor Gericht. Sie werden angeklagt, sich der Verschwörung schuldig gemacht zu haben. Eine weitere Drehbucharbeit von The Social Network-Autor Aaron Sorkin, der hier auch Regie führte.

Dazu darf man sich auf einen starken Cast aus Eddie Redmayne, Joseph Gordon-Levitt, Sacha Baron Cohen, Yahya Abdul-Mateen II, Michael Keaton und vielen anderen freuen.

Die zwei Päpste (2019)

2012 reist der argentinische Kardinal Jorge Bergoglio in den Vatikan, um Papst Benedikt seinen Rücktritt zu erklären. Er ist von der katholischen Kirche entfremdet und will sein Amt aufgeben. Was als kurzer Besuch geplant war, wird zu einer mehrtägigen Grundsatzdiskussion mit dem Ziel, den hadernden Kardinal zum Nachfolger Benedikts und dringend nötigen Reformer zu machen. Wie das Ganze ausging, ist seit Bergoglios Amtsübernahme als Papst Franziskus weithin bekannt.

Anthony Hopkins als Kardinal Ratzinger alias Papst Benedikt und Jonathan Pryce als Papst Franziskus füllen ihre Rollen nicht nur dank der täuschenden Ähnlichkeit zu ihren echten Vorbildern bestens aus. Wenn sie in der Sixtinischen Kapelle bei Pizza und Fanta vor den Tourist*innenströmen fliehen müssen, ist das einer dieser perfekten Schlüssellochmomente, von denen es in Die zwei Päpste so einige gibt.

Die Schwimmerinnen (2022)

Yusra Mardini schwimmt mit anderen Mädchen um die Wette – als plötzlich Bomben in die Schwimmhalle einschlagen. Eine der Granaten landet direkt vor Yusra im Pool. Zum Glück explodiert die Granate nicht. Doch spätestens jetzt ist für Yusra, ihre Schwester Sara und ihren Cousin Nizar klar: Sie müssen aus Syrien fliehen, wenn sie überleben wollen.

Ihre lange Reise führt die drei von ihrer Heimatstadt Damaskus über Beirut und Istanbul auf das Mittelmeer – wo das kleine Schmugglerboot, das sie und andere Geflüchtete transportiert, eines Nachts zu Kentern droht. Die beiden Schwestern, beide erfahrene Schwimmerinnen, retten den anderen Geflüchteten das Leben. Und wagen in Deutschland einen Neuanfang, der sie schließlich bis nach Rio zu den Olympischen Spielen führen wird. Der Netflix-Film Die Schwimmerinnen erzählt ihre wahre Geschichte.

Lion: Der lange Weg nach Hause (2016)

Lion: Der lange Weg nach Hause ist fast zu unglaublich um wahr zu sein. Der fünfjährige Saroo (Sunny Pawar) steigt in einem indischen Dorf mit seinem Bruder in einen Zug, schläft ein und landet in der Millionen-Metropole Kalkutta. Er ist allein und 1.000 Kilometer weit weg von zuhause. Da er weder erklären kann, wer er ist, noch wo er herkommt, beginnt für den kleinen Kerl eine tragische Odyssee.

Nach einem Leben auf der Straße und in Heimen wird er schließlich von einem australischen Paar adoptiert (Nicole Kidman und David Wenham). Bei ihnen wächst er wohlbehütet auf. Doch in seinem Innersten treibt den inzwischen erwachsenen Saroo (Dev Patel) die Suche nach seiner Heimat um. Mithilfe seiner Freundin Lucy (Rooney Mara) und den Möglichkeiten von Google Maps, versucht er seine Reise von damals zu rekonstruieren, in der Hoffnung, seine indische Familie wiederzusehen.

 Die Buchvorlage des echten Saroo Brierley ist eine zeitlose Geschichte über Liebe, Familie und die Macht des Schicksals. Und so wärmt auch der Film das Herz und gibt einem für knapp zwei Stunden den Glauben an das Gute in der Welt zurück.

The Dirt – Sie wollten Sex, Drugs & Rock’n’Roll (2019)

Eine musikalische Biografie der völlig anderen Art ist die der amerikanischen Glam-Metal-Band Mötley Crüe. Basierend auf den gleichnamigen Memoiren aus dem Jahr 2001, geht es in The Dirt wild bis reichlich rabiat zur Sache. Nikki Sixx (Douglas Booth), Mick Mars (Iwan Rheon), Tommy Lee (Colson Baker alias Machine Gun Kelly), und Vince Neil (Daniel Webber) machen sich in Leo-Stretchhosen und mit toupiertem Haupthaar auf, die Bühnen der Welt zu erobern. Alkohol-Exzesse, Groupie-Eskapaden und brennende Hotelzimmer gehören zur Tagesordnung.

Mötley Crüe zelebrieren den notorischen Rockstar-Lifestyle ohne Kompromisse. Das Resultat sind eine irre Erfolgsgeschichte und der Ruf als skandalträchtigste Band aller Zeiten. Dieser wilde Ritt unter der Regie von Jeff Tremaine (Jackass) ist ein großer Spaß und macht unglaublich Lust auf das nächste Rock-Konzert – Crowdsurfen und Bierdusche inklusive.

Netflixwoche Redaktion

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